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0986 - Zeichen der Angst

0986 - Zeichen der Angst

Titel: 0986 - Zeichen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anika Klüver
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ihnen, brachen sie keuchend am Boden zusammen und rangen einige Minuten lang einfach nur schweigend um Atem.
    »Was war das?«, brachte Mysati schließlich hervor. Ihr Gesicht war vor Anstrengung gerötet, und ihr Haar klebte in zerzausten Strähnen an ihrer schweißbedeckten Stirn.
    Ted rappelte sich auf. Das schreckliche Gefühl der Panik, das er eben noch verspürt hatte, war verschwunden. Sein Geist war völlig klar, und er erkannte, was geschehen sein musste. Er reichte Mysati eine Hand und half ihr auf. »Ich fürchte, das waren die Erinnerungen, die du mir zurückgeben wolltest«, meinte er. »Aber um ehrlich zu sein, bin ich momentan gar nicht mehr so scharf darauf, mich an die Ereignisse unmittelbar vor meiner Ankunft dort unten zu erinnern.«
    Er warf einen unsicheren Blick Richtung Kellereingang. Die Bedrohung war nicht real gewesen. Nur eine Halluzination, ein Echo verdrängter Bilder und Empfindungen, die durch den Trank wieder hervorgerufen worden waren. Dort unten in den Katakomben war nichts, das sie jagte, und doch… Einst war da etwas gewesen.
    »Das war entsetzlich«, sagte Mysati. »Ich habe mich noch nie im Leben so sehr gefürchtet!« Das konnte Ted uneingeschränkt glauben. Vielleicht hatte die Idee mit dem Erinnerungstrank doch etwas Gutes gehabt. Es mochte nicht nach Plan funktioniert haben, aber Mysati hatte das Gleiche gespürt wie er und schien den Ernst der Lage nun endlich voll und ganz zu begreifen.
    »Gerade sind wir nur vor einer Erinnerung geflohen«, sagte er. »Hoffen wir, dass wir es auf halten können, bevor es zur Realität wird.«
    Mysatis Augen weiteten sich, doch sie schwieg. Ein Schauer fuhr durch ihren Körper, und sie trat näher an Ted heran. Trotz allem, was sie ihm angetan hatte, musste er sich erneut widerwillig eingestehen, dass ihm ihre Nähe nicht unangenehm war. Er zögerte kurz und legte dann einen Arm um ihre Schulter, um ihr Sicherheit zu bieten. Ihr Körper war von der hektischen Flucht durch die Katakomben noch ganz aufgeheizt, und er spürte die Wärme, die von ihrer schweißfeuchten Haut ausging.
    Ein Räuspern erklang, und Ted löste sich erschrocken von Mysati. Er wirbelte herum und entdeckte William, der hinter ihnen stand und sie mit stoischer Miene musterte.
    »Verzeihen Sie die Störung, Herrschaften, aber ich muss Sie bitten, mit mir zu kommen.«
    Wie lange hat der Kerl schon da gestanden?, fuhr es Ted durch den Kopf. Doch er beruhigte sich sofort wieder. Es gab wohl kaum eine diskretere Person als William, und selbst wenn er diese völlig harmlose Situation missverstanden hatte, würde er das unter keinen Umständen weitertratschen wie ein altes Klatschweib.
    »Was gibt es denn so Wichtiges?«, fragte er den Butler.
    »Ein Anruf von Mademoiselle Nicole. Sie braucht Ihre Hilfe.«
    Ted setzte sich sofort in Bewegung, und Mysati folgte ihm.
    ***
    Tendyke Industries
    Langsam aber sicher sahen Artimus van Zants Arbeitsräume bei Tendyke Industries wieder einigermaßen benutzbar aus. Die wichtigsten Apparaturen und Geräte, die bei dem mehr oder weniger fehlgeschlagenen Experiment mit Nicole Duvals Dhyarra und der Kassette des Blinden Wächters etwas abbekommen hatten, waren mittlerweile entweder repariert oder komplett ersetzt worden.
    Allein das Fehlen der Glasscheibe zwischen den beiden Räumen erinnerte noch an die Explosion, die einen Großteil der Einrichtung zerstört hatte. Durch die offene Stelle in der Wand sah Artimus die Kassette des Blinden Wächters, die nach wie vor auf dem Tisch im Nebenraum stand. Die leuchtend roten Schriftzeichen, die wohl erschienen waren, weil Nicole den Dhyarra benutzt hatte, um den Inhalt der Kiste herauszufinden - anders konnte Artimus sich das plötzliche Auf tauchen der fremden Symbole nicht erklären -, glühten weiterhin matt auf dem geheimnisvollen Objekt.
    Aber was stellten sie dar? War es eine Art Abwehrmechanismus oder eine Warnung, so etwas ja nicht noch einmal zu versuchen? Das war durchaus möglich. Genauso gut konnte es sich aber auch um einen Hinweis auf den Inhalt handeln, den Nicole mit der Macht des Dhyarras zum Vorschein gebracht hatte. Letztendlich waren sie so schlau wie zuvor und nun sogar noch um ein Rätsel reicher.
    »So, das wäre erledigt«, verkündete Aartje Vaneiden, als sie unter einem der Schreibtische hervorkam. »Sämtliche Computer funktionieren wieder.«
    »Das ging ja wirklich fix«, meinte Vinca, der auf einem Stuhl saß, von wo aus er Vaneiden hin und wieder Werkzeuge angereicht

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