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0988 - Das Labyrinth von Eden

0988 - Das Labyrinth von Eden

Titel: 0988 - Das Labyrinth von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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ihrer - diesmal irreversibel - zu bemächtigen?«
    »Sollten wir nicht mit allem rechnen?«
    Als er in ihre Augen blickte, hatte er das Gefühl, darin zu ertrinken.
    »Wir werden sie nicht verlieren«, sagte er und hoffte nichts sehnlicher, als dass es die Wahrheit war. »Weder an etwas, das in ihr steckt, noch an etwas von außerhalb.«
    »Schwör’s.«
    Er küsste sie.
    »Ich schwöre es.«
    ***
    Als Carrie in Zamorras Turmzimmer trat, bemerkte Zamorra sofort ein Glitzern in ihren Augen.
    »Setz dich«, sagte er und zeigte auf einen Stuhl neben seinem. »Danke, dass du gleich gekommen bist. Dir scheint es besser zu gehen.«
    »Ich hab’s geschafft«, sagte sie, während sie Platz nahm.
    »Was hast du geschafft?«
    Sie grinste. »Das Bett ist wieder da.«
    »Du hast es zurückgeholt?«
    Sie nickte.
    »Wo war es?«
    Schulterzucken.
    »Du weißt es nicht?«
    »Nein.«
    »Und wie hast du’s gemacht?«
    »Wie mit den Samenkörnern. Gewünscht. Ganz fest daran gedacht, dass ich’s zurückhaben will.«
    »Und das hat geklappt?«
    »Sieht so aus. Wenn du’s nicht glaubst, zeig ich’s dir.«
    »Ich glaube dir.«
    Ihr Lachen war verschwunden. »Warum sollte ich kommen?« Statt ihn anzusehen, wanderte ihr Blick durch den Raum. Plötzlich verharrte er, und dann sah Carrie Zamorra doch an. Sie wirkte erstaunt. »Du hast ihn gar nicht eliminiert!«
    Zamorra schaute dorthin, wo sie kurz innegehalten hatte. »Du meinst den Topf mit dem präparierten Samen?« Er nickte. »Nein, ich habe ihn nicht… eliminiert. Noch nicht zumindest. Das hättest du doch auch gespürt. Höchstwahrscheinlich zumindest.«
    Das Gewächs, das aus dem Erdreich lugte, setzte sich aus mehreren Trieben zusammen, von denen jeder etwa unterarmlang war.
    »Was ist das für eine Glocke, unter der er steht? Glas?«
    »Besonderes Glas.«
    »Unzerbrechlich?«
    »Du hast es erraten.«
    »Ich hoffe, du täuschst dich nicht. Warum hast du es nicht vernichtet?«
    »Ich wollte dir nicht noch mal wehtun - aber auch die Gefahr eindämmen, die möglicherweise davon ausgeht.«
    »Das glaubst du immer noch?«
    »Ich kann es immer noch nicht ausschließen.«
    Carrie blickte wieder zu der Pflanze. »Sieht nach gar nichts aus, irgendwie. Weder nach einer Regenbogenblume noch nach sonst was Besonderem.«
    »Sie wächst pro Stunde einen Zentimeter - wobei eine leichte Beschleunigung zu registrieren ist. Wer weiß, wie das Endresultat aussieht.«
    »Soweit willst du’s kommen lassen?«
    »Ich werde die Abschirmung anpassen müssen. Dann kann ich es riskieren.«
    Er hatte mehr Begeisterung erwartet; irgendwie schien es ihr egal zu sein.
    »Sollte ich deshalb kommen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Sondern?«
    »Ich würde dich gern untersuchen -mit deiner Einwilligung, selbstredend.«
    »Untersuchen? Wie ein Doktor?« Sie verzog den Mund.
    »Nein. Wie ein Magier.« Er erklärte ihr, dass er mithilfe des Amuletts noch einmal bis in den verborgensten Kern ihrer Persönlichkeit Vordringen und dort nach Hinweisen forschen wollte, ob etwas von dem Bösen, das sie in London malträtiert hatte, immer noch in ihr nistete.
    Zu seinem Erstaunen schien sie der Gedanke nicht in dem Maße zu erschrecken, wie er es erwartet hatte.
    »Klar bin ich damit einverstanden. Wann? Jetzt gleich?«
    Er nickte. »Jetzt gleich.«
    »Okay. Danach zeig ich dir das Bett.«
    ***
    Das Ergebnis des Tiefenscans hätte beruhigen müssen. Doch genau dieses Gefühl wollte sich partout nicht einstellen.
    »Sie scheint gänzlich frei von den leisesten Anzeichen schwarzmagischer Aktivität zu sein. Im Grunde müssten wir sofort aufhören, an ihr zu zweifeln -müsste sie aufhören, an sich zu zweifeln. Aber irgendwie will das nicht gelingen. Hast du eine Ahnung, warum?«
    Nicole war genauso ratlos wie er selbst. »Die Herausforderungen, denen wir uns zu stellen haben, werden ständig komplexer«, sagte sie. »Das Problem ist: Das Böse - oder wie immer man die Kräfte der Finsternis und des Chaos sonst bezeichnen will - lernt dazu. Wann hatten wir den letzten wirklich tumben Angriff eines Dämons oder Vampirs?« Sie seufzte. »Manchmal sehne ich mich nach den alten Zeiten zurück.«
    »Wenn ich nicht wüsste, dass du gerade spottest…«
    »Zur Hälfte vielleicht, die andere Hälfte ist ernst gemeint. Der Einsatz, um den es geht, wird immer größer und unsere Gegnerschaft schließt Bündnisse, die sie irgendwann zum Triumph führen werden.«
    »Wie sähe ein solcher Triumph aus?«, fragte Zamorra. »Dass sie uns

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