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099 - Der steinerne Gott

099 - Der steinerne Gott

Titel: 099 - Der steinerne Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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greifen, doch in seiner zweidimensionalen Welt bekam er ihn nicht zu fassen. Und Dorian wurde klar, daß Unga die zweidimensionale Welt verließ und in die dreidimensionale Realität zurückkehrte.
    Gib mir Zeichen! hatte Unga verlangt. Aber wie? Dorian wußte nicht, ob es ihm gelingen würde, wie Unga Worte auf die zweidimensionalen Wände zu schreiben.
    Aber Dorian hatte Unga nicht aus den Augen gelassen, und er hatte seine Verwandlung in ein unbegreifliches Muster miterlebt. Es war noch deutlich vor seinen Augen. Er merkte sich das Muster - und folgte ihm.
    Ich sehe dich, dachte Dorian und hoffte, daß Unga diese Worte an einer Wand würde ablesen können.
    Ich bin Dorian!
    Hoffentlich bemerkte Unga das Zeichen.
    Unga - bist du Hermes Trismegistos?
    Dorian glitt über die Wände, immer Ungas Muster im Auge behaltend. Doch plötzlich wurde er abgelenkt. Auf der gegenüberliegenden Wand tauchte Magnus Gunnarsson auf.
    „Also haben Sie noch keinen Ausweg aus der zweidimensionalen Welt gefunden, Dorian?" höhnte der Isländer. „Ist Ihnen klar, daß das die zweite Prüfung Hermons ist?"
    „Das wäre mir nie in den Sinn gekommen", sagte Dorian spöttisch. „Aber es beruhigt mich, zu sehen, daß Sie nicht besser dran sind. Ich glaube, Unga hat uns beiden etwas voraus. Er hat das Schattendasein längst überwunden und ist wieder körperlich geworden."
    „So?" sagte Gunnarsson. „Und was halten Sie davon, daß ich und Halldor auch schon längst das Tor zurück in unsere Dimension gefunden haben?"
    „Ich würde sagen, Sie bluffen, Magnus", erwiderte Dorian. „Wieso sollten Sie dann hierbleiben." „Um Sie herauszuhauen."
    „Und das soll ich Ihnen glauben, obwohl Sie versucht haben, mich zu töten?"
    „Das werde ich bei nächster Gelegenheit auch wieder tun", sagte Gunnarsson. „Aber zuvor möchte ich den Ys-Spiegel haben. Deshalb schlage ich Ihnen ein Tauschgeschäft vor. Sie geben mir den Ys- Spiegel dafür, daß ich Ihnen den Weg aus der Schattenwelt zeige."
    „Das wäre mein sicherer Tod."
    „Als Schatten sind Sie noch viel schlimmer dran, als ohne den Spiegel", argumentierte Gunnarsson. „Wenn Sie Ihren Körper haben, besteht doch immerhin für Sie die Chance, sich den Spiegel von mir zurückzuholen. Was sagen Sie dazu?"
    „Abgemacht."
    „Dann folgen Sie mir!"
    Gunnarsson glitt von der gegenüberliegenden Wand auf den Boden und bewegte sich auf diesem entlang. Dorian folgte ihm. Von dort ging es über eine Treppe. Dorian wagte nicht, nach oben zu sehen, denn dort war die Ewigkeit der 3. Dimension. Obgleich er den Raum durchblicken konnte, vermochte er nicht, diesen zu durchqueren, ebensowenig wie er die darin ablaufenden Geschehnisse verfolgen und begreifen konnte.
    „Hierher!"
    Dorian sah Gunnarsson um eine Ecke verschwinden, dann verlor er ihn aus den Augen. Er holte ihn aber sofort wieder ein.
    Plötzlich wurde der Isländer jedoch schneller. Er verließ die eine Wand, überquerte die angrenzende und die gegenüberliegende, überwand einen Mauervorsprung und war dann verschwunden. „Gunnarsson!"
    Obwohl Dorian wußte, daß der Isländer ihn nicht mehr hören konnte, rief er noch einige Male seinen Namen, während er nach dem Weg suchte, den er genommen hatte. Doch Dorian fand den Mauervorsprung nicht mehr. Er war von Wänden ohne irgendeine Öffnung eingeschlossen. Und da wurde ihm bewußt, daß er in eine Falle gegangen war. Ihm war das passiert, wovor ihn Unga gewarnt hatte.
    Er befand sich in einem verschlossenen Raum mit sechs Flächen innerhalb eines Würfels. Eine der Würfelflächen mußte eine Tür besitzen, doch hätte er körperlich sein müssen, um diese zu finden und zu öffnen.
    Gunnarsson hatte ihn geschickt in diese Falle gelockt und war geflüchtet, bevor Halldor, der sich bereits in seinem Körper befinden mußte, die Tür schloß.
    Dorian hatte keine Möglichkeit zur Flucht. Seine Welt bestand aus den in sich geschlossenen Flächen dieses Raumes. Inzwischen konnte Gunnarsson die Prüfungen des Hermes Trismegistos ablegen und sein Vertrauen erschleichen. Später, wenn er sein Ziel erreicht hatte, würde er genug Macht besitzen, um Dorian den Ys-Spiegel abzunehmen und ihn endgültig zu vernichten.
    Dorian war wie von Sinnen über die Flächen gerast. Er wollte die sinnlose Flucht nach einem Ausweg gerade aufgeben, als er plötzlich von einem Sog erfaßt wurde. Er sah sein Ende kommen, dachte, daß Gunnarsson eine Möglichkeit gefunden hatte, ihn endgültig zu vernichten. Vor seinen

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