Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
099 - Der steinerne Gott

099 - Der steinerne Gott

Titel: 099 - Der steinerne Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
antwortest du nicht?"
    „Laß mich erst einmal das hier erledigen", sagte sie und stellte die ausgepackten Sachen auf den Tisch. „Wir können nicht vorsichtig genug sein."
    Sie begann mit den Vorbereitungen zu einer Beschwörung, die alle magischen Einflüsse von den Gegenständen fernhalten sollte.
    Dorian stieß wütend die Luft aus. Mit zwei Schritten war er bei ihr und wischte mit der Hand über den Tisch.
    „Jetzt hast du alles durcheinandergebracht", rügte Coco ihn.
    „Deinen Hokuspokus kannst du auch später vornehmen", herrschte er sie an.
    „Ja, du hast recht", stimmte sie ihm zu. „Später ist auch besser. Und was nun?"
    „Ich möchte von dir eine Stellungnahme", sagte er und steckte sich eine Players an. „Wozu ist es gut, daß wir in Barcelona bleiben? Warum reisen wir nicht sofort weiter? Wer weiß, was sich alles über unseren Köpfen zusammenbraut, während wir hier untätig herumsitzen. Wir sollten machen, daß wir schnellstens zu unserem Kind kommen."
    „Es hat sich schon einiges zusammengebraut", sagte Coco tonlos.
    Dorian zuckte zusammen.
    „Ach?" Er betrachtete sie mißtrauisch von der Seite. „Darf man fragen, was du damit meinst?"
    Eine Weile schwieg sie, dann sagte sie: „Fühlst du nicht auch, daß zwischen uns einiges nicht mehr stimmt? Früher war alles anders: du - mir scheint, die ganze Welt."
    Er drückte die Zigarette aus, ging zu ihr und umarmte sie. Sie beugte den Oberkörper zurück, als fürchtete sie, ihm zu nahezukommen.
    „Ich sehe das alles als eine Bewährungsprobe an", sagte er. „Es ist einiges vorgefallen, was eine Kluft zwischen uns entstehen ließ. Ich weiß, daß ich viele Fehler gemacht habe. Und ich weiß auch, daß sie sich nicht mit einem Schlag ausradieren lassen. Aber nichts, was ich getan habe, war gegen dich gerichtet."
    „Das meinte ich gar nicht."
    Er schloß ihr den Mund mit einem Kuß. „Ich weiß, was du meinst. Du denkst, mein blindes Streben nach der Macht könnte mich auch in meinem Innersten geformt haben. Aber selbst wenn es so wäre - dieser Schaden ist reparabel."
    Sie löste sich aus seiner Umarmung und setzte sich aufs Bett. „Ich denke doch nicht, daß du plötzlich zu einem Ungeheuer geworden bist."
    Er schnitt eine Grimasse, formte die Hände zu Klauen und gab unartikulierte Laute von sich.
    „Und ob ich ein Ungeheuer bin!" sagte er zwischen den Urlauten. „Ich warte nur auf den Moment, wo ich dich fressen kann."
    Sie mußte unwillkürlich lachen. „So gefällst du mir schon besser", sagte sie, wurde aber gleich wieder ernst. „Wirklich, Dorian, ich habe nie geglaubt, daß sich dein Charakter zum Schlechten gewandelt hat. Der ist nach wie vor untadelig."
    „Ich weiß, daß ich ein Mann für alle Jahreszeiten bin."
    „Sei bitte einen Moment ernst! Wie gesagt, an deiner Integrität habe ich nie gezweifelt. Ich frage mich nur, ob du mich auch noch liebst. Ob du überhaupt noch lieben kannst. Bleib bitte ernst und komme mir nicht mit Sex!"
    „Nein, nein." Er hob abwehrend die Hände, wandte sich ab und blickte aus dem Fenster, als er sagte: „Ich liebe dich noch wie am ersten Tag, Coco. Mehr noch: wie nie zuvor."
    In ihren Ohren hörte sich das so an, als hätte er diesen Ausspruch auswendig gelernt. Sie konnte kein Gefühl heraushören.
    „Machen wir deshalb in Barcelona halt?" fragte er. „Willst du einen Beweis meiner Liebe haben?" „Es geht mir nicht so sehr um mich als um unser Kind. Ich würde jedes Risiko eingehen, aber es steht die Sicherheit und das Glück unseres Sohnes auf dem Spiel."
    „Ich verstehe schon." Er nickte nachdrücklich und steckte sich eine neue Zigarette an. „Du willst mich nicht eher zu meinem Kind lassen, ehe du nicht sicher bist, daß ich ihm ein guter Vater bin."
    Er drückte die Zigarette nach dem ersten Zug wieder aus, drehte sich um und kam zu ihr aufs Bett. „Coco, wie kann ich denn beweisen, daß ich ohne dich nicht leben kann?" fragte er beschwörend.
    Sie dachte: Er spielt wie ein Schmierenkomödiant.
    Er fuhr in diesem Stil fort: „Ich habe doch alles nur deinetwegen. aufgegeben.“
    Er schlang die Arme um sie und preßte sie an. sich, als wollte er sie erdrücken. Ihr blieb die Luft weg. Er küßte ihr Gesicht ab, bis er ihre Lippen fand.
    Es war ein leidenschaftlicher Kuß, den sie ebenso heftig erwiderte. Aber dann wurde er geradezu brutal. Sie wehrte sich nicht dagegen, dachte: vielleicht kann er mich so überzeugen.
    Sie hörte das Zerreißen von Stoff, als er ihr die Bluse

Weitere Kostenlose Bücher