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099 - Die Lady mit den toten Augen

099 - Die Lady mit den toten Augen

Titel: 099 - Die Lady mit den toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gegen die rechte Kopfseite.
    Burke
handelte. Hart und brutal.
    Tom Fanceys Kopf flog zurück. Der Schlag und das Bild, das sich unauslöschbar in sein Hirn brannte, lähmten ihn. Er
wurde mit kurzen, harten Schlägen attackiert. Instinktiv machte Fancey noch Abwehrbewegungen, aber sie waren matt wie die
Flügelschläge eines sterbenden Vogels. Der massige Mann wurde zurückgetrieben.
Burke benutzte die Bohle wie ein Schwert. Er schlug zu, wohin er gerade traf. Fancey war auf Verteidigung zurückgedrängt. Er passierte
den Durchlaß zum nächsten Raum, aus dem er gekommen war.
    Zwei Minuten
lang steckte er nur ein. Sein Gesicht schwoll an, seine Hände waren zerkratzt
und bluteten. Da wurde aus der Lähmung, die ihn befallen hatte, neuer Mut,
Verzweiflung und Haß. Er rannte direkt in den Schlag hinein. Das Brett traf ihn
voll gegen den Hüftknochen und drückte ihn zur Seite. Aber dann wendete sich
das Blatt.
    Tom wußte
selbst nicht, wie es geschah. In seiner Wut stürzte er blindlings nach vorn und
griff sich den Burschen, der Mary so schlimm zugerichtet hatte und riß ihn
herum. Selbst für den ehemaligen Häftling kam dieser Angriff überraschend. Burke
taumelte. Tom Fancey hing wie eine Klette an ihm.
    Fanceys Rechte
krachte wie ein Hammer mitten in Burkes Gesicht.
    „Schweine! Verbrecher!“
stieß Fancey aufgebracht hervor. Man konnte seine Wut
verstehen. „Mary... was habt Ihr mit Mary gemacht? Ihr werdet es mir büßen!“
    Fanceys mächtige
Hände legten sich um Burkes Hals.
    Der
Verbrecher mußte das Brett loslassen, um die Hände frei zu bekommen. Er wollte
den Griff lockern. Sein Körper zuckte und wand sich unter dem stählernen
Zugriff wie eine Schlange, die sich aus einer Schlinge vergebens zu befreien
versuchte.
    Sie
durchquerten bei diesem Kampf, bei dem es um Leben und Tod ging, den großen,
unverputzten Raum. Hohlblocksteine lagen herum. Darüber stürzte Burke rücklings
und riß Fancey mit. Um seinen eigenen Sturz zu
mildern, war Fancey gezwungen, den Griff zu lockern.
Die beiden Kämpfer wälzten sich erbittert über den Boden. Keiner ließ locker.
Burke hatte gehofft, zu einem schnelleren Erfolg zu kommen, aber nun sah es so
aus, als ob er der Unterlegene sein würde.
    Er blutete
aus vielen kleinen Wunden, die sich über seinen ganzen Körper zogen. Der Boden
war rauh und wurde unter ihnen zu einem Reibeisen, der ihre Kleidung fetzte und
die Haut riß. Sie rollten auf den Schacht zu, in den eine steile Treppe führte.
Die Stufen waren scharfkantig, und es gab noch kein schützendes Geländer.
    Wie ein
dunkler, drohender Schlund sah der Schacht aus, in dem irgendwo schwaches
Öllicht blakte . Burke lag unter Fancey .
Der Butler des Lords versuchte den kräftigen Gegner des Lords herumzurollen und
ihn in die Tiefe zu drücken.
    Er bekam
Hilfestellung.
    Etwas
rauschte durch die Luft. Lord Billerbroke schlug den
Eimer, den er irgendwo erbeutet hatte, und der halb mit weißer Wandfarbe
gefüllt war, gegen Fanceys Kopf. Instinktiv duckte
Tom Fancey sich noch ab, um den Schlag zu mildern. Die
Farbe ergoß sich über beide. Burke und Tom Fancey sahen aus, als wären sie in einen Backtrog gefallen. Sich gegen zwei Gegner zu
erwehren, das schaffte der tapfere Mann nicht mehr. Sein Kopf dröhnte wie ein
Gong, vor seinen Augen kreiste alles, und über sein Gesicht lief die nach Kalk
und Farbe riechende Brühe.
    Er mußte
einem zweiten Schlag zuvorkommen. Schon holte Billerbroke mit dem Eimer erneut aus. Tom Fancey riß die Arme
hoch. Er fing den Eimer ab. Aber da wurde Burke aktiv. Er riß beide Beine an,
stieß sie ab und trat Fancey in den Leib.
    Der Mann
wurde zurückgeschleudert. Er geriet über die oberste Stufe. Benommen rutschte
er an der rauhen Kellerwand entlang und konnte sich nicht mehr fangen. Die
letzten sechs Stufen fiel er nach unten, riß sich Hände und Arme an dem rauhen
Verputz und den scharfkantigen Steinen auf.
    Burke sah den
Gegner sich überschlagen. Der rabiate Butler war im Nu auf den Beinen. „Die
Tasche, schnell“, stieß er hervor. Die Zornesader auf seinem von Farbe
verschmierten Gesicht schwoll an. „Seine Augen - wir holen uns seine Augen!“ In
den Pupillen des Verbrechers glühte ein wildes, wahnsinniges Feuer.
    „Nein!“ Billerbroke sah, daß Fancey die
Benommenheit von sich abschüttelte wie ein Hund das Regenwasser vom Fell.
Taumelnd richtete er sich schon wieder auf. Ein Mann wie ein Bär!
    „Es hat schon
zu lange gedauert, Viel zu lange, Burke! Wir

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