099 - Im Reich der Satansaffen
setzten sich vor Aemmon-we auf den Boden, und Rancci sagte: »Landa ist tot.«
Er wußte, daß Aemmon-we das gefallen würde.
Der Magier lachte. »Welche Freude, das zu hören. Sie hatte nie ein Anrecht auf den Thron. Sie war keine Halbäffin.«
»Dennoch haben wir sie sehr verehrt«, sagte Rancci.
»Ihr habt vor ihr auf dem Bauch gelegen«, sagte der Magier verächtlich.
»Sie war eine gute Königin, weise und gerecht«, wagte Rancci zu sagen.
Aemmon-we bleckte seine großen Zähne. »Dieses Weib hat mich in die Verbannung geschickt!« rief er anklagend. »Sie trug Obb-sy auf, mich zu schwächen, und er überrumpelte mich im Schlaf, dieser Feigling. Niemals sonst hätte er so leichtes Spiel mit mir gehabt.«
»Davon sind wir überzeugt«, sagte Rancci. »Du bist immer noch sehr stark. Obb-sy lebt übrigens auch nicht mehr.«
Der Magier lachte rauh. »Ich muß sagen, was du mir berichtest, gefällt mir immer besser. Ich nehme meinen Zauber vollends von dir«, sagte Aemmon-we, und Rancci fühlte sich mit einem Schlag wieder völlig in Ordnung. Er hatte seine Kräfte wieder und keine Schmerzen mehr. »Wie kam es dazu, daß Landa und Obb-sy den Tod fanden?« wollte der Magier gespannt wissen.
Rancci erzählte ihm von den beiden Eindringlingen, die das Meskyrenreservat betreten hatten: Mortimer Kull und Yul, der weiße Gigant. Kull hatte in der Arena des Todes gegen Obb-sy gekämpft, und wenn er gewonnen hätte, hätte ihn Landa zu ihrem Diener gemacht. Aber er hatte verloren, und Obb-sy wollte ihn in der Lavanacht vernichten. Doch es war anders gekommen. Yul hatte Landa entführt, und man mußte Mortimer Kull freilassen. Obb-sy hatte den Versuch, Landa zu befreien, mit dem Leben bezahlt, und kurz darauf hatte auch die Königin der Lemuren ihr Leben verloren.
Nichts Schöneres hätte Rancci berichten können. Aemmon-wes Augen glänzten vor Begeisterung. »Ihr wißt nicht, wie oft ich den beiden den Tod gewünscht habe. Endlich ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen«, sagte er zufrieden. »Landa und Obb-sy haben nicht ungestraft Hand an mich gelegt.« Er musterte Rancci streng. »Seid ihr gekommen, um mir das zu erzählen?«
»Ja, und um dich um Hilfe zu bitten«, sagte Rancci.
»Um Hilfe? Wobei?« wollte der Magier wissen.
»Die Meskyren haben geschworen, Landas Tod zu rächen. Wir wurden ausgewählt, die Rache zu vollziehen.«
»Und dabei soll ich euch helfen?« fragte Aemmon-we. »Warum sollte ich das tun? Diese Eindringlinge haben mir einen großen Gefallen getan. Aus welchem Grund sollte ich sie dafür bestrafen?«
Rancci hatte gewußt, daß der Magier so antworten würde. »Du sollst es selbstverständlich nicht umsonst tun«, sagte er.
Aemmon-we zog die Mundwinkel nach unten. »Was hättet ihr mir anzubieten, das für mich von Interesse wäre?«
»Den Meskyren-Thron!«
***
»Den Meskyren-Thron«, wiederholte Aemmon-we. Er wiegte sein weißes Affenhaupt. »Das ist allerdings ein äußerst verlockendes Angebot«, gab er zu.
»Wenn du uns hilfst, sorgen wir dafür, daß du zum König der Meskyren gekrönt wirst«, versprach Rancci. »Der Thron ist verwaist. Wir brauchen einen neuen Herrscher. Wir wüßten keinen geeigneteren als dich, nachdem Landa und Obb-sy nicht mehr leben.«
»Als Landa mich in die Verbannung schickte, hatte ich viele Gegner«, sagte Aemmon-we.
»Das ist uns bekannt«, antwortete Rancci und nickte. »Aber einige davon leben nicht mehr, und die anderen würden dich als König anerkennen, wenn du mitgeholfen hättest, Landas Tod zu rächen.«
Aemmon-we überlegte nicht lange. Er war verbannt worden, weil er die Hand nach dem Meskyren-Thron ausgestreckt hatte. Nun würde ihm der Thron in den Schoß fallen, wenn er den Lemuren zu ihrer Rache verhalf. Es lohnte sich auf jeden Fall, diesen vier Rächern beizustehen.
Der Magier forderte Rancci auf, ihm alles zu erzählen, was er über Yul und Mortimer Kull wußte.
Rancci warf seinen Freunden einen begeisterten Blick zu und informierte Aemmon-we dann so gründlich wie möglich. Anschließend fragte er: »Dürfen wir mit deiner Unterstützung rechnen?«
Der Magier nickte. »Ja, ich werde euch helfen, Landas Tod zu rächen, und dann werdet ihr mich als neuen Meskyrenkönig ausrufen.«
»So soll es geschehen«, sagte Rancci eifrig, und er war entschlossen, Wort zu halten.
»Wann brechen wir auf?« fragte Erloon tatenhungrig.
»Erst müssen wir uns auf den Kampf vorbereiten«, antwortete Aemmon-we. »Da er auf einer anderen Welt
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