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099 - Im Reich der Satansaffen

099 - Im Reich der Satansaffen

Titel: 099 - Im Reich der Satansaffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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stattfinden wird, müssen wir uns so gut wie möglich wappnen. Wir werden eine Kraft in uns aufnehmen, die aus der Hölle kommt. Den Satansnektar werden wir trinken, wie es unsere Feinde getan haben, denn nur dann werden wir ihnen ebenbürtig sein.«
    Rancci schluckte aufgeregt.
    Die Höllendroge, von der Aemmon-we sprach, gab es nur in einem bestimmten Gebiet. Es war ein Ort des Bösen, und es war gefährlich, ihn zu betreten, aber Aemmon-we hatte recht. Wenn sie ihre Feinde besiegen wollten, mußten sie sich in dieses Gebiet begeben.
    Der Magier erhob sich. »Kommt«, sagte er und verließ als erster die Höhle.
    Sie machten sich auf den Weg, der sie über einen scharfen Grat führte. Aemmon-we schärfte den jungen Meskyren ein, genau aufzupassen, wohin sie traten, denn es gab tückische Lavatümpel, die als solche manchmal nur sehr schwer zu erkennen waren.
    Karan drohte ein solcher Tümpel dennoch zum Verhängnis zu werden. Rancci bewahrte ihn vor Schaden, indem er ihn blitzschnell zur Seite stieß.
    Das Gelände fiel steil ab. Aemmon-we führte die jungen Meskyren in eine Senke, und allmählich nahmen die Felsen, von denen sie umgeben waren, eine rosa Färbung an.
    Rancci entdeckte die erste faustgroße blaue Kugel. Sie lag auf dem sandigen Boden und war prall mit Höllenkraft gefüllt.
    Aemmon-we blieb kurz stehen und sagte etwas, das Rancci und seine Freunde nicht verstanden. Aber die fremden Worte veränderten sie auf eine geheimnisvolle Weise. Sie fühlten sich mit einem Mal dem Bösen zugetan und schwarzen Kräften gegenüber aufgeschlossen.
    Manchmal tötete der Inhalt dieser blauen Kugeln einen Lemuren, anstatt ihn zu kräftigen. Diese Gefahr hatte Aemmon-we mit seiner magischen Formel ausgeschaltet.
    Die blaue Kugel schwebte mit einem Mal hoch. Blitzende Reflexe tanzten auf der dünnen Haut, die die dämonische Flüssigkeit umhüllte.
    Aemmon-we griff danach und gab sie Rancci. »Beiß die Blase auf und trink!« befahl der Magier, und Rancci gehorchte. Die Höllenflüssigkeit rann ihm in die Kehle. Er schluckte und wartete dann gespannt auf die Wirkung, die sich auch prompt einstellte.
    Rancci atmete plötzlich schneller. Er fletschte die Zähne. Sein Lemurengesicht wurde zu einer aggressiven Fratze. Weißer Schaum trat ihm auf die wulstigen Lippen. Er preßte die Hände gegen seinen Leib, der von einer Kraft durchtobt wurde, die ihn erschreckte. Er riß den Mund auf und hechelte.
    Die Stirn begann ihn furchtbar zu schmerzen. Er legte die Hände drauf. »Mein Kopf«, schrie er. »Oh, mein Kopf…!«
    Wieder war es Karan, der ihm beistehen wollte, aber Aemmon-we hob die Hand und sagte: »Laß ihn! Es ist gleich vorbei!«
    Rancci spürte etwas aus seiner Stirn wachsen.
    Hörner!
    Sie durchdrangen seine Haut, kamen durch das Fell, waren spitz und leicht nach oben gebogen.
    Rancci schien zu einem Teufel zu werden!
    »Aemmon-we!« rief Karan nervös. »Soll das so sein?«
    »Ja«, gab der Magier zurück. »Seht genau zu, was mit eurem Freund passiert, denn genauso wird es euch ergehen.«
    »Und du?« fragte Karan aufgeregt. »Wirst du auch vom Höllennektar trinken?«
    »Auch mich wird der Höllensaft verändern«, sagte Aemmon-we.
    Rancci ließ die Hände sinken, und Haarbüschel klebten an seinen Fingern. Er verlor sein Fell, und nicht nur das. Sobald sein Affengesicht nackt war, fing die Haut an, sich vom Knochen zu lösen.
    Rancci schien selbst den Wunsch zu haben, Haut und Fleisch loszuwerden. Er faßte sich an den Schädel, der immer mehr zu einem Teufels-Totenkopf wurde, und entfernte die Reste. Der Knochen, der zum Vorschein kam, war erdfarben. Die Züge, die den anderen Meskyren seit langem vertraut gewesen waren, gab es nicht mehr.
    Aemmon-we holte eine weitere Kugel, hielt sie Karan hin und sagte: »Jetzt du!«
    Und Karan hob gehorsam die blaue Kugel an den Mund und biß hinein.
    ***
    Es war Abend. Ein Tuch, aus Dunkelheit gewoben, hatte sich über den Dschungel gebreitet. Geckerndes Vogelgeschrei gellte durch den ceylonesischen Urwald, und die Mücken waren verdammt lästig.
    Mr. Silver und Boram vermochten sie nichts anzuhaben, aber Cruv und mir gingen sie ganz schön auf den Geist beziehungsweise auf die Haut.
    Klatsch! Meine Hand landete auf meinem Nacken.
    Mr. Silver grinste. »Mal was Neues, daß du dich selbst schlägst.«
    »Ich kann dir zwischendurch auch gern eine scheuern«, brummte ich. »Darauf kommt es mir nicht an.«
    »Manchmal habe ich den Eindruck, du hast etwas gegen mich«,

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