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0990 - Der Killer-Clown

0990 - Der Killer-Clown

Titel: 0990 - Der Killer-Clown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verteidigen.
    Das war nicht im Sinne des Erfinders und ließ meinen Adrenalinspiegel leicht ansteigen. Ich war nicht Tarzan, der sich auf den Rücken eines Löwen oder Tigers warf und diesen so lange würgte, bis er bewußtlos war. Ich war ein normaler Mensch, mit normalen Gefühlen, und dazu gehörte auch die Angst.
    Gesehen hatte ich die Tiere nicht, aber gerochen. Ich ging einfach davon aus, daß sie sich in der Nähe befanden und mich beobachteten. Sie registrierten dabei jede Bewegung. Kam sie ihnen hektisch oder falsch vor, würden sie sich aus ihrer Deckung lösen und auf mich zukommen.
    Dabei hoffte ich, daß die Tierchen satt waren. Wenn nicht - na ja, ich nahm mir vor, es ihnen zumindest schwer zu machen, aber den Appetit würde ich ihnen wohl nicht verderben können.
    So blieb ich wieder liegen und konzentrierte mich nicht mehr auf das, was nicht war, sondern auf mich selbst und die Folgen des verdammten Kopftreffers.
    Der war so verdammt heimtückisch geführt worden. Von oben her.
    Irgendwo im Dunkel mußte jemand gehockt haben, um dann den schweren Gegenstand nach unten fallen zu lassen.
    Einfach so.
    Und niemand hatte etwas bemerkt in dieser kleinen Zeltstadt, denn die Menschen schliefen und hatten sich dabei in ihre Wohnmobile oder Wohnwagen verkrochen. Ich hätte Hilfe haben können, aber ich hatte darauf verzichtet, wollte neutral bleiben und mir ein eigenes Bild machen.
    Dafür lag ich jetzt in diesem Raubtierwagen, spürte Stroh unter meinem Körper und überlegte, wie es wohl weitergehen würde. Spaß würde ich nicht bekommen, aber ich mußte zusehen, daß ich aus dieser verdammten Klemme herauskam.
    An der Frontseite des Wagens standen die Stäbe so dicht, daß es mir unmöglich war, mich hindurchzuzwängen.
    Es gab auch eine Rückseite. Dort vielleicht eine Tür in der dicken Holzwand.
    Den Kopf drehte ich wieder nach links. Das Stechen blieb und verstärkte sich, wenn ich den Kopf bewegte, aber den Umriß einer Tür sah ich nicht. Nur eben die Dunkelheit, in die auch die feste Wand abgetaucht war. Auf dem Boden schimmerte das Stroh etwas heller, das war auch alles.
    Ich richtete mich auf. Das war mir nicht unbekannt. Vorsichtige Bewegungen, damit in meinem Kopf nichts explodierte und ich womöglich wieder bewußtlos wurde.
    Es klappte einigermaßen, auch wenn ich dabei ziemlich schwitzte, aber ich blieb sitzen, sah vor mir die ausgestreckten Beine, die hochkant gestellten Füße und versuchte, meinen Atem zu beruhigen. Der malträtierte Kopf hatte die Bewegung überstanden, was mir wieder mehr Mut gab, der allerdings in den nächsten Sekunden radikal verschwand, als ich etwas hörte. Eigenartige Geräusche.
    Ein Scheuern des Strohs über den Boden hinweg, und dazwischen das leichte Tappen mehrerer Pfoten. Ich ahnte Schlimmes.
    Raubtiere!
    Ich kriegte eine trockene Kehle. Im Sitzen hatte ich den Kopf gedreht und starrte nach links in die dichte Finsternis, die gar nicht mehr so stark war, denn in ihr bewegten sich zwei Gestalten wie unheimliche und etwas verzerrte Schatten auf vier Beinen.
    Sie kamen aus dem Hintergrund. Vielleicht hatten sie geschlafen oder nur geruht. Ich konnte noch nicht erkennen, von wem ich da Besuch bekam, aber der Geruch verstärkte sich.
    Ich hielt den Atem an. In der Kehle spürte ich das Kratzen. Mein Herz klopfte ziemlich schnell, und auf meinen Handflächen hatte sich Schweiß gebildet. Der Druck hinter meiner Stirn war stärker geworden, und er lagerte auch auf den Augen.
    Ich bewegte mich nicht. Freude bereitete mir die unnatürliche Haltung nicht, denn die Sehnen waren doch ziemlich gespannt, was schmerzte.
    Den Schmerz aber vergaß ich, als ich plötzlich das Funkeln über dem Boden sah. Hell und auch kalt. Oval und leicht geschlitzt. Vergleichbar mit geschliffenem Glas. Augen!
    Raubtieraugen!
    Zwei Paar. Also wollten sie auf Nummer sicher gehen, und sie tappten weiter auf mich zu. Daß ich kein hungriges Knurren hörte, freute mich schon, dafür drang das hechelnde Atmen an meine Ohren, begleitet von dem strengen Geruch, und auf meinem Rücken bildete sich der erste leichte Schauer.
    Ich wußte selbst, daß es keinen Sinn hatte, jetzt in Panik zu verfallen. Ich mußte einfach auf der Stelle sitzen bleiben und nur abwarten. Keine Bewegung, die die beiden Tiere zum Angriff angestachelt hätte. Sie sollten ihren Hunger mit anderem Fleisch stillen, nicht mit meinem.
    Sie waren bisher dicht beisammengeblieben, aber das änderte sich, als sie ziemlich nah an mich

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