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0991 - Die letzte Horde

Titel: 0991 - Die letzte Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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handelt."
    „Solange ich Aussicht auf Erfolg habe, werde ich kämpfen", sagte Larsa.
     
    *
     
    Amtranik brannte vor Ungeduld. Mitunter fletschte er das Zangengebiß und schrie die Roboter in der Befehlszentrale der VAZIFAR an, ob sie das Schiff nicht rascher zu Boden bringen konnten. Ein fremder Bann lag auf seinem Bewußtsein und verwirrte die Gedanken. Nur auf der Oberfläche eines Planeten, geschützt durch dessen Lufthülle, würde er wieder die Kontrolle über seinen Verstand erlangen.
    Er war der einzige unter den Millionen von Hordenkriegern, der noch auf den Beinen stand. Alle anderen hatte die induzierte Verwirrung so stark ergriffen, daß sie auf seinen Befehl von den Robotern unter Drogen gesetzt worden waren. Roboter steuerten die Flotte. Roboter überwachten den Landevorgang.
    Trotz seines getrübten Denkvermögens beging Amtranik keinen Fehler. Die VAZIFAR, sein Flaggschiff, übrig geblieben aus den glorreichen Tagen der Horden von Garbesch vor l,2 Millionen Jahren, war nicht die erste Einheit des Verbands, die auf dem fremden Planeten landen würde. Zweihundert Keilschiffe waren vorausgeschickt worden, um die Landefläche abzustecken. Irgendwo dort unten befand sich ein terranisches Raumfahrzeug. Er war ein Kämpfer wie alle, die von Garbesch kamen. Aber er war auch ein Führer seiner Horde. Er würde sein Leben nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Er wollte wissen, wie der Terraner auf die Landung seiner Vorauseinheiten reagierte. Wurde er aufsässig, würde man einen anderen Landeplatz suchen. Amtranik hatte nicht die Absicht, sich auf eine kriegerische Auseinandersetzung einzulassen, solange er der einzige Kämpfer war. Er brauchte Zeit. Nach ein paar Tagen auf der Oberfläche des Planeten würden seine Krieger wieder zu sich finden, besonders die fünfundachtzig vom Stamm der Laboris, die seine Kernmannschaft an Bord der VAZIFAR bildeten.
    Er hätte mit den Robotern Krieg führen können. Aber Robotern gegenüber besaß er ein tief verwurzeltes Mißtrauen. Die an Bord der VAZIFAR waren ein Erbe, das ihm das Schicksal zugeteilt hatte. Er verstand nichts von ihrer Programmierung.
    Von den Maschinenwesen an Bord der Keilschiffe hielt er womöglich noch weniger. Er hatte sie übernommen, als er die GIR-Flotte der Orbiter über dem Planeten Woornar in seine Gewalt bekam. Sie waren von den mit eingepflanztem Hordeninstinkt gezüchteten Orbitern umprogrammiert worden. Wie sie sich im Kampf verhalten würden, war Amtranik völlig unklar.
    Der Roboter, der ihm als Gesprächspartner diente, seit Yesevi Ath nach einer Injektion eingeschlafen war, trat auf ihn zu.
    „Die zweihundert Einheiten sind gelandet, Herr", sagte er. „Es gibt keine Reaktion von seiten des Terraners."
    Auf diese Information hatte Amtranik gewartet. Aber jetzt wußte er nicht, was sie besagte. Wenn ihm nur das Denken nicht so schwergefallen wäre! Hatte der Terraner nicht genügend Feuerkraft, um die gelandeten Schiffe anzugreifen? Oder stellte er eine Falle, um später um so härter zuzuschlagen? Er versuchte, sich ein Bild des Geländes zu machen, in dem das Landefeld abgesteckt worden war: eine weite Ebene am Nordostzipfel des Äquatorialkontinents, im Osten von einem Meer, im Westen von bergigem Gelände begrenzt. Irgendwo in den Bergen hatte der Terraner seinen Standort.
    Amtranik kam mit seinen Gedanken nicht zurecht. Er brauchte Hilfe, und plötzlich wußte er, wo er sie finden konnte.
    „Laß einen der Gefangenen bringen", trug er dem Robot auf. „Den Fetten mit den roten Haaren."
     
    *
     
    Grador Shakos Zuversicht war in den vergangenen Stunden beträchtlich geschrumpft. Noch vor kurzer Zeit hatte er sich und seine Begleiter, die sich als Amtraniks Gefangene an Bord des Flaggschiffs befanden, sicher gewähnt. Er war von der Überlegung ausgegangen, daß der Hordenführer sich jeder Grausamkeit enthalten würde, solange er befürchten mußte, daß die TRANTOR entsprechende Nachrichten in die Milchstraße hinausposaunte.
    Amtranik befand sich auf der Flucht vor den Scharen der wahren Orbiter und den vereinigten Verbänden der GAVÖK. Die GIR-Flotte, die er auf Woornar erbeutet hatte, stellte das letzte Überbleibsel seines Traumes von Ruhm und Macht dar.
    Inzwischen jedoch waren Grador andere Dinge durch den Sinn gegangen. Was, wenn Amtranik wußte, daß die TRANTOR viel zu weit vom nächsten galaktischen Hyperfunkrelais entfernt war, als daß sie selbst die simpelste Nachricht hätte absetzen können? Dann brauchte er

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