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0992 - Bestienrummel

Titel: 0992 - Bestienrummel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sehr eigenartig."
    Auch Mountvador schüttelte verwundert seinen Kopf. Seine Mitarbeiter blickten sich fragend an. Das Rätsel um das Verhalten der wilden Tiere wurde nur noch größer.
    „Ich muß hier weg", rief jetzt AthVrilov aufgeregt. „Ich lasse die Roboter zurück. Ihre Bewaffnung ist zwar nur schwach, aber sie müßten sich gegen die Bestien behaupten können."
    Auf dem Bildschirm konnten die Aras beobachten, wie sich Ath-Vrilov mit seinem kleinen Gleitfahrzeug aus der Gefahrenzone entfernte. Es war keine Sekunde zu spät.
    Der erste Schwall von Tieren hatte die Oberkante der Energiesperre erreicht. Die nachdrängenden Massen schoben in wilder Panik nach. Mehrere Dutzend der monsterartigen Lebewesen purzelten in die Innenfläche des Landeplatzes. Einige wanden sich schreiend unter Schmerzen, weil sie sich bei dem Sturz aus der Höhe schwer verletzt hatten. Andere rannten wild und ziellos umher. Einige wenige griffen tollwütig die Roboter an.
    Diese Maschinen waren in erster Linie zur Unterstützung der Forschungsarbeiten konstruiert worden. Ihre Bewaffnung war schwach und bestand nur aus Lähmstrahlen. Gegen die mächtigen Gurs war diese Strahlung fast wirkungslos, aber die kleineren Tiere fielen reihenweise um.
    „Gute Beute für die Laboruntersuchungen", stellte Mountvador fest. „Es sind sogar einige Spezies dabei, die wir bislang noch gar nicht fangen konnten."
    Mesenanda warf ihrem Chef einen mißbilligenden Blick zu. Zwar war auch sie, wie alle sechs Aras, die in der Station arbeiteten, von einem unstillbaren Forschungsdrang beseelt, aber Mountvador war doch in seinem Verhalten der am meisten extrem veranlagte der Gruppe.
    Die Erforschung des genetischen Rätsels von Shourmager war für den 92-jährigen Galakto-Mediziner und Exobiologen eine wahre Lebensaufgabe geworden. Mit aller Verbissenheit und Zähigkeit widmete er sich diesem Projekt. Die Leidenschaft, mit der er sein Ziel verfolgte, ließ alle anderen normalen Interessen in den Hintergrund treten. Frauen bedeuteten dem Ara ebensowenig wie freundschaftliche Beziehungen. So stützte sich die Zusammenarbeit in dem Team auch nur ausschließlich auf das gemeinschaftliche Interesse an der Arbeit.
    Mesenanda war die einzige der Gruppe, die für die vielen Urwelttiere noch einen Funken Gefühl empfand.
    Sie wehrte sich gegen Experimente mit Tieren, wenn diese dadurch den Tod erlitten. Mountvador und den anderen Frauen und Männern war das völlig gleichgültig. Ihnen kam es nur auf die Beantwortung einer Frage an.
    Es war die Antwort auf das Rätsel der Bestienwelt Shourmager. Wie war es möglich, daß die Natur hier eine unüberschaubare Vielfalt an wilden Lebewesen hervorgebracht hatte, die ganz offensichtlich miteinander nicht verwandt waren. Es gab keine Rasse, die genetisch oder verhaltensmäßig einer anderen zuzuordnen wäre. Dabei hätte es so sein müssen, wie es auf allen Welten war, die organisches Leben hervorgebracht hatten. Selbst aus der Entwicklungsgeschichte der Erde ließ sich herleiten, über welche Umwege und Zwischenglieder jede Lebensform mit der anderen verwandt war. Die biologischen Zyklen stimmten zwischen verschiedenen Tieren und den Menschen überein oder ließen sich in einer Systematik aus der Evolution herleiten und begründen. Fehlende Lebensformen, die den Übergang von der einen zur anderen Rasse darstellten, hatte man zumindest als Fossilien gefunden. Sie waren nicht lebenstüchtig und wurden von der Natur wieder verworfen. Aber das Gesamtbild stimmte. Die grundsätzliche Stroktur aller Gene stimmte überein. Die Art der Fortpflanzung hatte sich zwar im Lauf der Jahrmillionen verändert, aber die Grundzüge zeigten auch hier eine prinzipielle Übereinstimmung. Alles Leben der Erde war und ist miteinander verwandt.
    Auf Shourmager war dies völlig anders. Und zwar so anders, daß jedem erfahrenen Exobiologen die Haare buchstäblich zu Berge standen. Mountvador und sein Team hatten schon einige hundert Exemplare dieser Fauna untersucht. Zunächst hatte sich eine ganz offensichtliche Verwandtschaftsbeziehung gezeigt. Alle Tiere von Shourmager waren wild, bösartig und ständig auf Raub aus. Daß dies aber nur eine unbedeutende Beziehung war, stellte sich schnell heraus. Denn genetisch gesehen, war jede Rasse von jeder anderen völlig verschieden. Nicht nur, daß die einfachsten Genstrukturen im Aufbau total differierten. Es war noch viel schlimmer. Die meisten Lebewesen von Shourmager waren gar nicht nach dem Prinzip

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