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0993 - Bastion der Bestien

Titel: 0993 - Bastion der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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So gewaltig die Zahl von tausend und vielleicht noch mehr gelandeten Orbiterschiffen auch sein mochte, in der riesigen Dschungelfläche hätte man noch weit größere Flotten verschwinden lessen können.
    „Wir haben Glück", sagte Iswolski. Jafter reagierte nicht.
    In diesem endlosen Grün den winzigen Siedlungsfleck des Jagdklubs finden zu wollen, war ein Glücksspiel ohne reelle Gewinnchance, wenn man nicht wußte, wonach man wo zu suchen haste. Für die Schwärme von Beibooten und Gleitfahrzeugen traf das zu - sie suchten blind.
    Das gab den Bewohnern des Planeten eine echte Chance. Vielleicht war es Zufall, daß das Riesenschiff sich in Richtung Jagdklub in Bewegung gesetzt haste. Möglich war auch, daß es einfach seitlich vorbeiflog - dann blieb den Männern des Jagdklubs genügend Zeit, die GAVÖK und die LFT zu alarmieren.
    Taten sie das - der Gedanke durchzuckte Iswolski blitzartig -, dann kam es unter Umständen zur Schlacht von Shourmager.
    Eine Raumschlacht aber war das letzte an Veranstaltungen, an denen Damon Iswolski teilnehmen wollte.
    Er spürte, wie er es einmal mehr mit der Angst zu tun bekam.
    „Ich möchte etwas trinken", sagte Arbogast Jafter schwach.
    Iswolski deutete mit dem Daumen nach unten, wo in einem großen Kühlschrank alkoholische und alkoholfreie Getränke in großer Menge gespeichert Iagen. In dem mörderischen Klima des Planeten brauchte man fast nichts so dringend wie gutgekühlte Drinks.
    Jafter sah seinen Untergebenen vorwurfsvoll an, dann zuckte er mit den Schultern und verließ die Pilotenkabine.
    „Auch etwas?" schrie er von unten hinauf.
    „Ja", gab Iswolski zurück. „Ohne Alkohol, bitte."
    In dieser Hitze wirkte tagsüber der kleinste Schluck schneller und gründlicher als ein Saufgelage.
    Damon Iswolski wollte einen klaren Kopf bewahren. Unter normalen Umständen hätte er sich auf den Schreck der letzten Stunden ohne weiteres einen kräftigen Schluck genehmigt, hier nicht.
    Iswolski nahm dankbar den Becher mit dem Erfrischungsgetränk aus der Hand seines Arbeitgebers an.
    Er stürzte die kühle Flüssigkeit in einem Zug hinunter, dann konzentrierte er sich wieder auf die Steuerung des Shifts.
    Auf den Meßschirmen tauchte ein großer Reflex auf, der sich nicht mehr bewegte.
    Iswolski verglich die Daten mit der Karte. Es gab - hoffentlich - nur einen Koloß dieser Größenklasse in der Umgebung von Shourmager. Das mußte das Schiff sein, das den Shift zweimal gestreift hatte. Es war offenbar gelandet, und zwar zwischen der Stelle, an der der Jagdklub lag und dem Eingang zum Karrosgo-Tal.
    „Sie haben den Jagdklub nicht gefunden", sagte Iswolski sehr zufrieden.
    Jafter zog eine Braue in die Höhe.
    „Nur weil der Kasten nicht unmittelbar auf dem Jagdklub gelandet ist?" fragte er knapp.
    Iswolski verzog das Gesicht.
    Der Einwand war zweifelsfrei berechtigt. Die Entfernung zwischen beiden Plätzen war nicht sehr groß.
    Dann mußte er grinsen.
    „Wahrscheinlich kennt sich der Kommandant auf Bestienrummel sehr gut aus", sagte er ironisch. „Er wird sowohl Mountvador als auch die Leute vom Jagdklub kennen, Callon und Karvist. Daher hält er sicheren Abstand von beiden."
    „In diesem Fall", kommentierte Jafter trocken, „hätte der Kommandant den Planeten sofort verlassen."
    Iswolski grinste breit.
    Sein Chef hielt den Ara-Wissenschaftler Mountvador für einen albernen Spintisier, der wegen seiner esoterischen Ergüsse nicht für voll zu nehmen war. Callon und Karvist hingegen, die Leiter des Jagdklubs, waren in Jafters Augen nichts weiter als ökologische Kriminelle, die kostbarste Tiere gegen wohlfeiles Geld an schießwütige Touristen zum Abschlachten freigaben. Schon beim ersten Betreten der Räumlichkeiten des Jagdklubs hatte sich Arbogast Jafter in dieser deutlichen Weise über Zeitgenossen geäußert, die wenn von 135 Millimeter die Rede war, nicht an eine fotografische Brennweite dachten, sondern an einen Geschoßdurchmesser. Auf diese Weise war es Arbogast Jafter gelungen, sehr frühzeitig ein unzweideutiges Verhältnis zu den anderen Besuchern des Jagdklubs zu schaffen - sie haßten ihn so inbrünstig, wie er sie verachtete.
    Daß ausgerechnet der Eigenbrötler Arbogast Jafter zum Retter des Jagdklubs werden sollte, war Ironie des Schicksals.
    „Ich schlage vor, daß Sie etwas niedriger fliegen", sagte Jafter plötzlich.
    „Warum?"
    „Damit man uns nicht kommen sehen kann", sagte Jafter gelassen. „Ich möchte überraschend dort

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