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0995 - Die Rache der Toten

0995 - Die Rache der Toten

Titel: 0995 - Die Rache der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dabei gekrümmt. Dann senkte er den Arm, beruhte seine Beute am Bein, wollte sie festhalten, aber der Arm war zu kurz.
    Sarah hatte diese Berührung trotz ihrer Panik gespürt. Sie befand sich noch immer in dieser liegenden Position. Sie wollte an die Pistole herankommen, und sie hatte schon den Schließmechanismus der Klappe aufgedrückt, doch ihr Finger war abgeglitten, und dann spürte sie die Hand des anderen.
    Das war der Moment der Panik.
    Sie schrie, doch es war der innerliche Aufschrei, lautlos, nur das Gefühl, das sie durchtobte. Sie fühlte sich erstarrt. Der Kontakt mit der anderen Welt hatte sie brutal überfallen, obwohl sie damit hatte rechnen müssen.
    Für einen Moment versteifte sie. Alles in ihr fror ein. Kälte und Hitze wechselten sich ab. Beides strömte durch ihren Körper und explodierte im Kopf.
    Sarah wußte, daß sie die Starrheit das Leben kosten konnte, denn der Untote ließ sich auf seinem Weg zur Beute hin durch nichts aufhalten. Er war einfach darauf programmiert, Menschen zu vernichten, und dabei nahm er keine Rücksicht.
    Aber Sarah kämpfte. Sie gab nicht auf. Sie wußte, daß der Untote nachgreifen würde, und nun schlug sie gegen den Öffnungsmechanismus des Handschuhfachs.
    Diesmal schaffte sie es.
    Die Klappe öffnete sich.
    Sie fiel nach unten.
    Sarah, die halb auf dem Sitz lag und dabei in einem Anfall von Wut mehrmals mit den Füßen zutrat, den Zombie auch erwischte, aber nichts erreichte, starrte in diese Höhle. Innerhalb kürzester Zeit nahm sie den Inhalt auf.
    Sie sah ein Scheckheft für das Auto, zwei Tücher, Kugelschreiber, einen Zettel. Und zwischen den Tüchern lag etwas Dunkles - die Beretta.
    Sarah schrie auf. Es war ein leiser Schrei der Erlösung, und sie streckte ihren Arm aus, um die Waffe aus dem Handschuhfach hervorzuholen. Es war nicht mehr weit, einige Zentimeter noch, aber der Zombie war auch nicht faul gewesen.
    Er hatte sich in der Öffnung steckend noch so gedreht, daß er besser an sein Opfer herankommen konnte. Und diesmal hatte er es nicht verpaßt, und er war auch nicht abgerutscht, denn er hatte seine Finger in die Haut drücken können.
    Zu nah, viel zu nah war er gekommen. Das wußte natürlich auch Sarah Goldwyn. Sie wollte nicht, daß der andere sie festhielt, deshalb mußte sie jetzt etwas unternehmen.
    Die Beretta hatte sie packen können, obwohl ihre Hand schweißnaß war.
    Nur nicht verlieren! Nur nicht die Waffe aus der Hand rutschen lassen!
    Das hämmerte sie sich immer wieder ein. Worte, die auf sie wie ein Glaubensbekenntnis wirkten. Sie drehte sich um. Leichengeruch schwebte über sie hinweg und erreichte ihre Nase. Der Zombie wollte sie festhalten und sich zugleich weiter durch die enge Fensteröffnung zwängen.
    Noch schwebte seine linke Hand über dem Opfer. Wenn er es geschafft hatte, beide Hände gegen den Körper der Frau zu drücken, war Lady Sarah verloren.
    Für sie ging es um Sekunden. Die Waffe hatte sie, aber sie konnte nicht schießen, weil sie noch kein Ziel sah. Erst mußte sie sich drehen, um die Gestalt dicht vor sich zu sehen.
    Sie trampelte. Die Hand löste sich nicht, aber sie hielt auch nicht so fest, als daß Lady Sarah es nicht schaffte, sich auf die Seite zu drücken. Es klappte!
    Schwerfällig, sehr langsam, aber immerhin. Der Zombie war noch nicht dazu gekommen, ihr eine Verletzung zuzufügen. Sie wollte diesen Kampf gewinnen, und sie hatte die Waffe schon entsichert.
    Lady Sarah lag jetzt auf der Seite.
    Die Augen hatte sie weit aufgerissen, als könnte sie in diesem Zustand mehr sehen.
    Das Gesicht des untoten Unholds sah sie dicht vor sich. Nein, das war kein Gesicht mehr. In dieser kurzen Zeitspanne erst nahm Lady Sarah wahr, wie abstoßend Alberts Fratze geworden war. Eine mit Dreck verschmierte Masse mit starren gläsernen Augen, in denen noch das Weiße schimmerte. Der Mund stand offen, als wollte er im nächsten Moment zubeißen, aber dazu sollte es nicht kommen.
    Sarah Goldwyn hob die Waffe an.
    Mit beiden Händen hielt sie die Beretta fest. Sie stöhnte auf, weil das schwere Metall in ihrer Hand zitterte und schwankte.
    Der Finger lag am Abzug.
    Alles hatte sie richtig gemacht. Sie brauchte nur abzudrücken. Auf diese kurze Entfernung konnte sie die Gestalt einfach nicht verfehlen. Zudem ließ John Sinclair nie eine ungeladene Waffe im Auto zurück, das schoß ihr noch durch den Kopf, als sie sah, wie der Zombie auch seine zweite Hand hob.
    Sie drückte ab.
    Einmal, zweimal.
    Sarah konnte nicht

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