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0995 - Die Rache der Toten

0995 - Die Rache der Toten

Titel: 0995 - Die Rache der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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grauen Haaren malten sich Blutspritzer ab.
    Er war auf die gleiche Art ums Leben gekommen wie die erste Tote.
    Vier mußten sie sich noch anschauen. Keine von denen lebte mehr. Sie waren allesamt grausam getötet worden.
    Etwas abseits blieben sie schließlich stehen. Im Haus regte und rührte sich nichts. Diese Friedhofsstille zerrte ebenfalls an ihren Nerven, aber stumm blieben die beiden auch nicht. So unterhielten sie sich flüsternd.
    »Jane, es hat einen Grund, daß die sechs Leichen hier liegen. Es sieht nach einem Ritual aus.«
    »Stimmt. Aber was bezweckt die andere Seite damit?«
    »Ich habe keine Ahnung. Die Ash wird es uns erklären können.«
    »Totenbeschwörung, Sarah. Hier muß eine Totenbeschwörung stattgefunden haben oder wird noch stattfinden.«
    »Und dann?«
    »Werden wir weitersehen.«
    »Willst du noch hierbleiben?«
    Mit dieser Frage hatte Jane gerechnet. »Ja, ich werde bleiben, und ich werde so lange hier stehen, bis ich Gwendolyn Ash gesehen habe. Außerdem fehlt Albert, der Zombie. Ich kann mir denken, daß er sich in diesem Haus versteckt hält.« Sie nickte Sarah zu. »Wenn du willst, kannst du gehen.«
    »Wohin?«
    »In den Wagen.«
    »Da bin ich sicher?«
    »Verriegle ihn.«
    »Gut.« Sarah hatte nicht einen Moment überlegt. »Ich werde aber nicht im Wagen sitzenbleiben und nichts tun, sondern John Sinclair anrufen. Er ist doch über sein Handy zu erreichen.«
    »Sicherlich.«
    Sarah Goldwyn drehte sich um. »Dann bis gleich, Jane. Ich komme zurück.«
    »Okay, ich warte.«
    Sarah Goldwyn zog sich zurück. Sie ging sehr vorsichtig und vermied es, zu nahe an die Kerzenflammen heranzutreten, um nicht von dem Feuer erwischt zu werden. Sie warf auch keinen Blick auf die sechs Leichen, sondern öffnete die Tür und huschte durch den Spalt, sobald er breit genug war.
    Jane fiel ein Stein vom Herzen, daß sich Sarah Goldwyn zurückgezogen hatte. Es war wirklich besser so für sie. Die alte Dame hatte zwar durchaus ihre Qualitäten, aber wenn es hart auf hart und damit zu einem Kampf kam, konnte sie nicht mehr viel ausrichten.
    Die Tür war wieder zugefallen. Allein blieb Jane zurück. Sie spürte den Schauer auf ihrem Körper. Die Zeit mit sechs Toten zu verbringen, war auch nicht jedermanns Sache. Aber darüber nachzudenken, hatte keinen Sinn. Sie waren existent, sie wurden gebraucht. Das Ritual ließ sich nicht aufhalten.
    In der Zwischenzeit hatte sich in diesem Haus einiges verändert. Der normale Betrieb war ausgesetzt worden. Man hatte es zu einer Totenhalle gemacht, aber Jane glaubte einfach nicht daran, daß sich außer ihr keine lebender Mensch in dem Altenhotel aufhielt. Immer wieder spukte ihr der Name Gwendolyn Ash durch den Kopf.
    Und dann hörte sie die Schritte.
    Nicht unten in dem Bereich. Sie waren eine Etage über ihr aufgeklungen.
    So rasch wie möglich huschte die Detektivin aus dem Lichtschein und stellte sich so hin, daß nur wenig Kerzenschein sie traf. Die Geräusche blieben, die normal waren, ihr in dieser Umgebung aber fremd vorkamen.
    Und die Frauen näherten sich der Treppe…
    ***
    Sarah Goldwyn war für einen Moment benommen, als sie den vom Kerzenschein beherrschten Raum hinter sich gelassen hatte und vor der Tür stehenblieb.
    Jane hatte ihr noch den Wagenschlüssel in die Hand gedrückt. Er lag auf der Haut wie ein Stück Eis.
    Sie stand an der Treppe und schaute die Stufen hinab. Es waren nur wenige, doch Sarah hatte den Eindruck, als reichten sie bis in eine dunkle Unendlichkeit.
    Der Wind war eingeschlafen. Die Stille spürte sie wie eine Last. Dann ging sie dorthin, wo sich das Geländer befand. Sie legte ihre Hand darauf und schritt langsam die wenigen Stufen nach unten. Auch sie wußte, daß es schwer sein würde, die anstehenden Probleme zu lösen.
    Zu weit fast unmöglich, wobei Lady Sarah in einem Kampf bestenfalls eine Statistenrolle spielen konnte.
    Das Laub knirschte unter den Schuhsohlen, als Sarah auf den Rover zuging. Der Wagen wartete auf sie. Er hatte einen feuchten Film bekommen, und Sarah verglich ihn mit einer Höhle, in der sie Schutz finden konnte.
    Sie atmete zum erstenmal auf, als sie den Türschlüssel in das Schloß schob.
    Noch schloß sie nicht auf. Sarah blieb in dieser ungewöhnlichen Haltung stehen und lauschte in die Dunkelheit, da sie wissen wollte, ob etwas im Haus passierte. Es waren weder Stimmen noch Kampfgeräusche zu hören, was sie allerdings nicht beruhigte. In dieser Umgebung stimmte nichts, das stand für sie

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