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0996 - Die Grabkriecherin

0996 - Die Grabkriecherin

Titel: 0996 - Die Grabkriecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen dunklen, weiten See, auf dem sich noch das silbrige Licht des Mondes abmalte.
    Mein Gehirn arbeitete klar, zumindest nahm ich das an. Ich konnte vieles sehen, nur war ich nicht in der Lage, aufzustehen. Diesen Aufprall mußte man halt erst mal wegstecken.
    Jemand kam.
    Ein Tier? Ein Mensch?
    Ich hörte das Kratzen sehr wohl. Dann sah ich die Hände. Oder waren es Klauen?
    Zumindest lange Finger, die sich um den Rand des Unterteils gekrallt hatten.
    Wieder war das Stöhnen zu hören. Es floß mir als unheimlich klingender Laut entgegen. Die Hände fingen an zu zucken. Die Finger bewegten sich, als wollten sie sich mit ihren Nägeln an diesem Gestein festkrallen.
    Nun hörte ich das Zischen aus dem Grab.
    Es war so etwas wie ein Signal gewesen. Noch einmal zuckten die Hände, sie krallten sich fest, und sofort danach schob sich der Oberkörper hoch.
    Erst das Gesicht…
    Mir stockte der Atem!
    Ich hatte mich auf einen Ghoul eingestellt, der in der Tiefe der Erde wohnte. Was da allerdings aus dem Grabstein kroch, das hatte mit einem Ghoul überhaupt nichts zu tun.
    Ich schaute in das Gesicht einer schwarzhaarigen Frau!
    ***
    Langeweile pur!
    So empfand Suko das Warten. Aber er war auch ein Mensch, der sich rasch auf gewisse Dinge einstellen konnte, und er fand sich stets mit seinem Schicksal ab.
    Natürlich wurde es kühl im Rover. Der Motor lief nicht, die Heizung gab deshalb auch keine Wärme ab, und draußen sackten die Temperaturen allmählich dem Gefrierpunkt entgegen.
    Suko wartete im Wagen, den er in der Nähe des Eingangs zum Friedhof geparkt hatte, deren Zweige tief nach unten hingen und das Autodach berührten.
    Er war nicht so einfach zu sehen. Wer immer den nächtlichen Friedhof betreten wollte, mußte schon genau hinschauen, um ihn überhaupt entdecken zu können. Der Inspektor war froh über diesen Standort, denn er konnte den Eingang überblicken, der typisch für einen Friedhof abseits der großen Städte war.
    Da gab es nicht nur die hohe Mauer, da war auch noch das große eiserne Gittertor vorhanden, das wie eine wellenartig geschwungene Eisenwoge konstruiert worden war.
    Das Tor bestand aus zwei Hälften, die verschlossen waren. Der Eingang war zu! Wer auf den Friedhof wollte, mußte über die Mauer klettern, und das hatte auch John Sinclair getan.
    Suko wußte nicht mehr als sein Freund und Kollege. Auf dem Gelände hinter der Mauer sollte sich jemand herumtreiben, das hatten Zeugen behauptet, aber es war ihnen nie gelungen, dieses Wesen genau zu beschreiben, weil sie einfach nicht nahe genug herangekommen waren.
    So blieb es beim Verdacht. Es wäre auch kein Fall für Scotland Yard gewesen, hätte man nicht die aufgewühlten Gräber und die daneben liegenden Gebeine gefunden, die aus der Erde hervorgeholt worden waren.
    Das ließ auf irgendwelche Grufties und Teufelsjünger schließen, die auf nachtdunklen Friedhöfen ihre Beschwörungen durchführten. In der letzten Zeit hatten sich die Fälle von Grabschändung gehäuft. Es war durchaus damit zu rechnen, daß die Typen auch erscheinen würden, wären da nicht die Zeugenaussagen gewesen.
    Die Männer und Frauen hatten bestritten, daß es Grufties waren, sie hatten nur von diesem Wesen gesprochen, wobei sie nicht ausschlossen, daß sich auch die Schwarzen für den Friedhof interessierten, denn sie waren auch ab und zu in der Nähe aufgetaucht.
    Was diese Typen taten, glich bereits einer Stadtflucht. Mittlerweile hatten dort die Grabschändungen Überhand genommen, und man hatte dafür gesorgt, daß die großen städtischen Friedhöfe auch in der Nacht bewacht wurden.
    Also wichen die Grufties aus.
    Suko hatte den Sitz weit zurückgestellt und die Lehne etwas gekippt. Er gehörte nicht zu den Menschen, die sich eine Wartezeit unbedingt mit Musik verkürzen mußten. Das Radio blieb bei ihm ausgeschaltet, und er hockte in der Stille, in der nur seine eigenen Atemgeräusche zu hören waren.
    Die Zeit wurde ihm allmählich lang, und Suko versuchte, sie durch seine eigenen Gedanken zu verkürzen, zudem wollte er auch wach bleiben. Er dachte an das allmählich zu Ende gehende Jahr und war schon bereit, so etwas wie eine Bilanz zu ziehen.
    Viel war geschehen. Wieder einmal, und es sah nicht so aus, als würde dieser Streß weniger werden.
    Weihnachten stand vor der Tür. Suko mußte bei dem Gedanken daran lächeln, weil Shao und er dieses Fest mittlerweile so feierten wie die Briten oder die Europäer, obwohl beide Asiaten waren.
    Zumeist schaute er

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