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0996 - Die Grabkriecherin

0996 - Die Grabkriecherin

Titel: 0996 - Die Grabkriecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte sich dann etwas verändert.
    Jetzt auch, aber nicht zu unseren Gunsten, denn Suko lag auf dem Boden.
    Was mit ihm geschehen war, konnte ich nicht nachvollziehen, denn die Blutsaugerin ging weiter zurück. Mit dem nächsten Schritt tauchte sie in das magische Tor ein, das die beiden so unterschiedlichen Welten trennte.
    Ich stand noch kurz davon, hatte mich aber in der letzten Sekunde gedreht, so daß ich sehen konnte, was geschah.
    »Her mit dem Blut!« brüllte die Grabkriecherin mit sich überschlagender Stimme. Dabei zerrte sie Mandy näher zu sich heran, die ebenfalls aufschrie.
    Das hatte einen anderen Grund.
    Plötzlich glühte die Umgebung der beiden in einem rötlichweißen Licht auf. Niemand konnte sich bewegen. Mandy nicht, und die Untote erst recht nicht.
    Auf der Grenze zwischen der normalen und der Vampirwelt hatte mein Kreuz reagiert. Es hatte sich gegen die andere Magie gewehrt. Es war dadurch aktiviert worden, es strahlte aus, und es kämpfte mit einer wahnsinnigen Macht gegen den anderen Einfluß.
    Duna wurde zwischen den Fronten zerrieben.
    ***
    Es war schaurig, da zuzusehen, aber ich konnte meinen Blick einfach nicht wenden, und beide Frauen kamen mir in den folgenden Sekunden nicht wie Lebewesen vor, sondern mehr wie Zeichnungen oder Fresken, die jemand in die Wand hineingeschlagen hatte.
    Die Grenze war dabei, Duna zu vernichten. Mein Kreuz hatte ihr das kalte Feuer geschickt und die Umgebung des Tors genau nachgezeichnet. In deren Mitte stand Duna.
    Die Grabkriecherin hatte ihr Opfer losgelassen und die Arme in die Höhe gerissen. Bestimmt nicht, weil sie es wollte. Die Kraft des Kreuzes hatte dafür gesorgt, und sie blieb auch weiterhin bestehen, denn sie wollte das untote Leben vernichten.
    Duna schaffte den rettenden Sprung in ihre Welt nicht mehr. Auf der Schwelle dieser beiden unterschiedlichen Sphären erlebte sie ihr Ende. Sie stand da, ohne sich zu wehren. Die Arme hochgerissen, das Gesicht verzerrt, aber der Körper verbrannte innerhalb des Lichts in einer schaurigen Art und Weise.
    Ich wußte nicht, ob er wirklich verbrannte, verfaulte oder sich einfach nur auflöste.
    Wahrscheinlich traf das alles zu, denn die Haut nahm zuerst nur einen dunklen, schattigen Ton an, der sich allerdings von Sekunde zu Sekunde verdichtete, sich dabei weiter in die Höhe zog und auch das Gesicht der Duna erfaßte.
    Damit begann es, denn es setzte der anderen Macht den geringsten Widerstand entgegen.
    Die Haut wurde plötzlich weich. Regelrecht wässrig. Sie löste sich von den Knochen, sie warf Wellen, und wahrscheinlich wurde sie auch glitschig.
    Am Hals lösten sich ebenfalls die ersten Streifen, die als Fetzen vom Körper herabhingen und dabei anfingen, sich aufzulösen, als hätte jemand Säure darüber gekippt. Das gleiche passierte im Gesicht, wo die Haut schon so weit weggefressen worden war, daß die ersten Knochen durchschimmerten.
    Auch da hing die Haut in kürzeren Streifen nach unten, aber es ging weiter.
    Die Augen lösten sich wie glasige Kugeln. Sie hingen für einen Moment noch an Fäden fest, bevor sie sich lösten und auf dem Weg nach unten verbrannten.
    Haut rann wie Sirup an den Beinen hinab. Das Skelett kam immer stärker zum Vorschein. Auch die Füße hatten mittlerweile ihr normales Aussehen verloren, aber auch das Skelett blieb nicht.
    Vor unseren Augen löste es sich auf.
    »Himmel!« hörte ich Suko flüstern, »da haben wir noch mal Glück gehabt.«
    Ich drehte kurz den Kopf. Er stand noch auf den Beinen, mußte sich aber an der Wand abstützen.
    Als ich den Kopf wieder drehte, da sah es aus, als hätte ein Windstoß die Knochen erfaßt, um sie zu zerblasen. Sie wurden zu Staub, der möglicherweise auf dieser magischen Grenze hängenblieb, die sich nun wieder schloß.
    Mein Blick fiel gegen die Grabwand und auch gegen Mandy, der nichts geschehen war.
    Ich holte sie zu mir.
    Genau in diesem Augenblick verdrehte sie die Augen und brach zusammen. Es war zuviel für sie gewesen.
    Ich fing sie auf und bettete sie zu Boden. Neben der Blutschale blieb sie liegen.
    Das magische Tor zu Mallmanns Vampirwelt war leider geschlossen…
    ***
    Ich kümmerte mich um die Schale und hatte dabei die Lampe eingeschaltet. Diesmal würde ich das Blut nicht vergessen, sondern es mitnehmen und entsprechend verantwortungsvoll einsetzen.
    Das unruhige Gefühl überkam mich bereits, als ich den Deckel gerade berührte. Als ich es anhob, da sah ich es.
    Das Blut war da und trotzdem weg. Welche Kraft

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