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0999 - Heimkehr

Titel: 0999 - Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Worte von Freiheit in der Wildnis von Martappon oder in der Weite des Universums, die Sehnsucht nach Abwechslung und Abenteuer, der Wunsch, ohne die Hilfe von Schulungsmaschinen zu forschen und zu lernen, war bei allen vorhanden und wurde durch die Worte Papriestals noch mehr angestachelt.
    Als dieser schließlich erklärte, er sei bereit, alle Orbiter in die Freiheit zu führen, um ihnen für die ihnen verbleibenden Jahrzehnte ein interessantes und ihrer würdiges Leben zu bieten, sprangen seine Zuhörer auf und umjubelten ihn.
    Mühsam verschaffte er sich nach einiger Zeit wieder Ruhe. Er befahl seinen Anhängern, die Botschaft von der Freiheit hinauszutragen und überall in der ANLAGE zu verbreiten.
    Vom Erfolgsgefühl getragen, steigerte er sich immer mehr in Begeisterung hinein, und seine Begeisterung schlug wiederum auf seine Zuhörer über. Als diese die Kantine verlie-ßen, trugen sie den Willen zum Aufbruch in die anderen Bereiche der Anlage hinaus.
    Als Shakan von den Plänen Papriestals erfuhr, hatte er bereits die Mehrheit der Orbiter gegen sich. Man verweigerte ihm den Gehorsam und bereitete sich auf den Aufbruch vor.
    Selbst Quiryleinen ließ sich von der Idee Papriestals anstecken, und die Gehorsamsap-pelle Shakans halfen nur wenig. Papriestal setzte sich gegen ihn durch.
    Shakan empfing seinen Gegenspieler in der Zentrale der Anlage von Martappon. Der Kommandeur war eine Tobbon-Type mit dunkelbrauner Haut, die rissig war wie die Rinde einer Eiche. Sein Kopf wirkte wie von übermächtiger Schwerkraft flachgedrückt.
    Mit röhrender Stimme begrüßte er Papriestal. Er war allein, während sein Widersacher in Begleitung der Brack-Type Fitt Schäger und von fünf Tobbon-Typen kam.
    „So sieht also jemand aus, der es wagt, einen Ritter der Tiefe zu verraten", brüllte Shakan. Er erwartete, daß Papriestal sich von seiner Stimme beeindrucken ließ, das war jedoch nicht der Fall. Die Simudden-Type lächelte ruhig.
    „Ich verstehe das, Shakan", erwiderte sie. „Du hast die Verantwortung für die ANLAGE, und du weißt nicht, was du tun sollst. Kommt Jen Salik wieder? Wann kommt er? Morgen oder erst, wenn wir alle tot sind? Das sind Fragen, die dich beschäftigen, und die du nicht beantworten kannst. Du siehst, daß Orbiter scheinbar grundlos sterben, obwohl sie noch jung sind, und du weißt, daß irgend etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Als Jen Salik zum ersten Mal davon hörte, daß die Orbiter von Woornar die Anlage verlassen haben, um sich draußen in der freien Natur anzusiedeln, hat er sinngemäß gesagt: Das ist nicht die schlechteste Idee. Er war mit anderen Worten also einverstanden. Warum sollten wir nicht etwas tun, was der Ritter für gut hält?"
    „Sei endlich still", entgegnete Shakan zornig. „Darum geht es nicht. Du hast dich gegen die Ordnung und Disziplin gestellt, die in der ANLAGE gültig ist. Du hast einen Aufstand organisiert und damit unser aller Sicherheit gefährdet."
    „Niemand gefährdet unsere Sicherheit. Garbeschianer gibt es nicht mehr. Wer sollte uns also noch bedrohen? Richte den Blick nach vorn, Shakan, und du wirst sehen, daß wir uns auf einer Brücke befinden, die im Nichts endet."
    Dieser Vergleich überraschte den Kommandanten. Shakan senkte nachdenklich den Kopf. Er gestand sich ein, daß ihm am meisten mißfiel, daß ihm Papriestal seine Position als Kommandant streitig machte, und daß er im Grunde genommen längst erkannt hatte, wie sinnlos sein Leben geworden war. Er war jedoch nicht bereit, das demjenigen gegen-über zuzugeben, den er als Konkurrenten um die Macht ansah. Zwar bedeutete ihm die Macht über die ANLAGE nicht mehr sehr viel, er war jedoch bis vor wenigen Stunden der-jenige gewesen, der sie allein innegehabt hatte, und er mochte sich noch nicht damit ab-finden, daß er sie nun mit jemandem teilen sollte, der sich die Kommandantenpersönlich-keit gewaltsam verschafft hatte.
    „Es geht um Fragen der Ordnung und der Disziplin", sagte er. „Ich kann nicht zulassen, daß irgend jemand rebelliert und alles auf den Kopf stellt. Du wirst mit Konsequenzen rechnen müssen."
    „Ich habe nicht vor, die ANLAGE in ein Chaos zu stürzen", sagte Papriestal. „Von meiner Forderung nach einem sinnvollen Leben gehe ich jedoch nicht ab. Wenn du nicht bereit bist, meinen Anhängern und mir den Weg nach draußen in die freie Natur zu öffnen, dann gib uns ein paar Raumschiffe, damit wir uns irgendwo im Universum eine Welt suchen können, auf der zu leben sich

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