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1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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schob schmollend die Unterlippe vor. Seufzend nahm Kirstin sie auf den Arm, auch wenn sie ihre siebenjährige Tochter sonst nicht mehr herumtrug. „Es tut mir leid, Mellie, aber diesmal geht es nicht. Jetzt wollen wir ihn nicht stören. Er möchte für sich allein sein."
    „Allein sein ist doch doof!"
    „Ich weiß, das ist auch schwer zu verstehen."
    „Ist trotzdem doof!"
    Ihr kleiner Engel steigerte sich ganz langsam in einen Wutaus bruch. Indem Kirstin beruhigend auf sie einredete, schaffte sie es, die Lautstärke der Kleinen so lange niedrig zu halten, bis sie im Wagen saßen. Während sie dann weiter versuchte, Mellie zu beruhigen, dachte sie an die Musik. An Gordon.
    Er spielte wieder. Vor Wochen war er hier erschöpft und niedergeschlagen angekommen. Sie hatte sich nicht gewundert, dass er nicht mehr arbeiten konnte. Gleichgültig wie sehr man seine Arbeit liebte, wenn man körperlich erschöpft war, fühlte man sich ausgebrannt. Zuerst hatte sie geglaubt, der Schmerz in seinem Blick käme von Trauer oder Verlust, aber dann hatte sie begriffen, dass es bei ihm die Angst war, nie wieder spielen zu können. Musik war sein Leben. Der Gedanke, sie zu verlieren, musste ihm ja Angst eingejagt haben.
    Er hatte sich nur erholen und ausruhen müssen, vielleicht auch jemanden um sich haben müssen, der ihn liebte, sich um ihn kümmerte und an ihn glaubte. Das hatte sie getan. Auch wenn er sie nicht liebte, nie ihre Liebe würde erwidern, freute sie sich doch darüber, dass sie ihm hatte helfen können. Und das hatte sie doch zweifellos getan, oder? Immerhin spielte er wieder.
    Die Melodie zerriss ihr jetzt noch das Herz. Auf dem Weg nach Hause fühlte sich ihr Hals an wie zugeschnürt, und sie hatte große Mühe, Mellie zu beschwichtigen und gleichzeitig auf die verschneite Straße zu achten.
    Sie hatte ihn dazu gebracht, sich über fast alles mit ihr zu unterhalten - Jugendstreiche, Väter und Brüder, Politik, das Leben und Dinge, die er liebte -, aber trotzdem hatte sie gespürt, dass er etwas für sich behielt. Es gab Dinge, über die er nicht reden wollte, Türen seines Herzens, die er verschlossen hielt. Es fiel ihm nicht leicht, über seine Gefühle zu sprechen, und Kirstin hatte Verständnis dafür. Er brauchte Zeit, um Vertrauen zu ihr zu

fassen.
    Nur ihnen blieb nicht mehr so viel Zeit. Der Song, den sie vorhin gehört hatte, war ein deutlicher Beweis, dass der Mann, den sie liebte, innerlich noch nicht genesen war. Bloß wusste sie nicht, wie sie ihm hier auch noch helfen konnte. Wenn er ihr nicht sagte, was ihn wirklich bedrückte, oder es absichtlich vor ihr verborgen hielt, was sollte sie dann machen? Stumm mit ihm leiden und daran denken, dass er ihr nichts versprochen hatte, nichts von Liebe gesagt hatte, auch wenn ihr das mehr als schwer fiel und schmerzte wie ein Stich ins Herz? Vielleicht liebte er sie ja gar nicht.
    Außerdem würde er abreisen.
    Sehr bald wohl.
    Die Arbeit war erledigt. Kirstin packte ihre Reinigungsmittel in den Werkzeugkasten. Die Jalousien im Wintergarten waren nicht leicht zu putzen gewesen, aber jetzt war sie damit fertig. Mehr gab es für sie im Haus nicht zu tun.
    Der Gedanke war bedrückend, und sie hoffte, dass die frische Luft ihre Trübsal vertreiben würde. Sie schnappte sich ihre Jacke und stieg die Treppen bis zur dritten Etage hoch. Eine schmale Rundbogentür führte dort oben auf den Wandelgang, der rings um das Haus lief. Sie trat nach draußen und atmete tief die salzhaltige Luft ein. Ein feiner Nebel hatte sich über die Bucht gelegt, silbergrau verlieh er der verschneiten Landschaft einen perlmuttfarbenen Glanz. Die Wellen kamen herangerollt, umspülten die Felsen, dass der Schaum aufspritzte, und glitten wieder zurück. Ein immerwährender Rhythmus.
    Die Arme vor der Brust verschränkt, blickte sie träumend in die Ferne und lauschte dem Schreien der Möwen, als Gordon hinter ihr den Gang betrat.
    „Habe ich mir doch gedacht, dass ich dich hier finde."
    Sie lächelte. Er zog sie von hinten an sich und drückte ihr einen zärtlichen Kuss aufs Ohr. Trotz der Jacke hatte sie angefangen zu frieren. Jegliche Kälte verschwand jedoch, wenn Gordon in ihrer Nähe war. ,,Ich stelle mir gerade vor, wie früher die Schiffe da draußen gefahren sind. Walfischfänger und Schoner und vielleicht Piratenschiffe mit weißen Segeln und schwarzer Fahne... und wie irgendeine Frau hier oben wartend Ausschau hielt. Auf diesem Rundgang hin und her spaziert ist, sich Sorgen

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