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1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

Titel: 1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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angespannt weiterfuhr, rief sie plötzlich aus: „Da drüben ist er, auf dem Friedhof.“ Wahrscheinlich besucht er das Grab seiner Mutter, fügte sie insgeheim hinzu. Nachdem Justin Dane den Wagen geparkt hatte, stiegen sie aus und liefen auf den Friedhof. Auf einmal drehte der Junge sich um, lächelte Evie an und wollte ihr entgegengehen. Doch in dem Moment erblickte er seinen Vater, und Marks Miene wirkte plötzlich wie versteinert. Zu Evies Erleichterung machte Justin Dane seinem Sohn keine Vorwürfe, sondern blieb stehen. Sie ging allein weiter und redete dann so leise mit dem Jungen, dass sein Vater kein Wort verstehen konnte.
    „Du bist nicht fair. Wir hatten doch eine Vereinbarung getroffen.“
    „Ich war jeden Tag in der Schule“, entgegnete Mark.
    „Ja, aber du solltest anschließend nicht verschwind en und uns zwingen, dich zu suchen. Vor lauter Sorge um dich bekommt dein Vater graue Haare.“
    Sekundenlang lächelte er ungläubig. „Das bezweifle ich. Ich bin gern und oft hier. Es ist so friedlich.“
    „Ist deine Mutter hier begraben?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, obwohl das nicht ric htig ist“, erwiderte er ruhig.
    „Was meinst du damit?“
    „Ach, nichts. Lassen Sie uns gehen.“
    Langsam wanderten sie zurück, und beim Näherkommen glaubte Evie, in Justin Danes Gesicht spiegelte sich so etwas wie Unsicherheit.
    „Bist du bereit, mit nach Hause zu fahren?“, fragte er seinen Sohn.
    Statt zu antworten, wandte sich Mark an Evie. „Kommen Sie mit uns?“
    „Nein, ich bin verabredet und sowieso schon zu spät .“

„Bitte.“ Er sah sie hoffnungsvoll an.
    „Okay, aber ich bleibe nicht lange“, gab sie nach.
    Mark lächelte erleichtert.
    „Dann lasst uns fahren.“ Justin Dane eilte ihnen vo raus zu dem Wagen.
    Nachdem Evie sich auf Marks Drängen neben ihn auf den Rücksitz gesetzt hatte, fuhren sie los.
    Sie war froh, etwas für den Jungen tun zu können, w ar jedoch über die Situation, in der er sich befand, sehr beunruhigt. Obwohl sie nur seine Lehrerin war und er sie kaum kannte, klammerte er sich an sie, als wäre sie so etwas wie ein Rettungsanker. Der flüchtige Einblick in sein einsames Leben erfüllte sie mit Entsetzen, und sie befürchtete, das Schlimmste noch gar nicht erfahren zu haben.
    „Miss Wharton ist hungrig“, verkündete Mark, als Li ly ihnen nach der Rückkehr in der Eingangshalle entgegenkam.
    „Ich kümmere mich sogleich um das Abendessen“, vers prach die Haushälterin und verschwand in die Küche.
    „Eigentlich wollte ich zum Essen ausgehen“, versuch te Evie zu protestieren. Aber Mark hörte gar nicht zu, sondern folgte der älteren Frau.
    „Es wäre schön, wenn Sie zum Essen hierbleiben könn ten“, sagte Justin Dane leise. „Dann muss ich noch mal telefonieren.“ Sie zog ihr Handy hervor.
    Als Andrew sich meldete, war ihr sogleich klar, dass er mit ihrem Anruf gerechnet hatte. „Die Situation ist zu schwierig, ich kann noch nicht weg“, erklärte sie.
    „Das behauptest du jedes Mal.“
    „Du bist unfair.“ Ihr war bewusst, dass Justin Dane aufmerksam zuhörte, und sie spürte seinen Blick. „Ich habe es wirklich nicht gewollt …“
    „Du willst es nie“, unterbrach Andrew sie. „Ich ken ne das alles schon. Ist dir noch nie aufgefallen, dass du dir zu viel zumutest? Gib einfach einiges auf, beispielsweise mich.“ „Heißt das, du möchtest die Beziehung beenden?“, fr agte sie bestürzt.
    „Darauf läuft es doch sowieso hinaus.“
    „Nein, das stimmt nicht. Bitte, Andrew, das Thema ist zu wichtig, um es am Telefon zu besprechen.“
    „Sicher, lass uns später darüber reden, damit du mi ch weiter hinhalten kannst.“
    „Tue ich das denn?“
    „Es ist kaum zu glauben, dass du es nicht selbst merkst. Ich bin dir doch völlig gleichgültig, Evie. Gib es zu.“
    „Du irrst dich. Ich habe dich sehr gern. Trotzdem kann ich heute Abend … Bitte versteh mich. Ich rufe dich morgen an, wir machen …“
    „Klar, wie du willst.“ Dann war die Leitung tot.
    Fassungslos betrachtete Evie das Handy. Andrew hatte das Gespräch wirklich beendet, obwohl er normalerweise lieb und nett war.
    „War er sehr zornig?“, erkundigte sich Justin Dane.
    „O ja“, erwiderte sie gereizt. „Würden Sie sich nic ht ärgern, wenn Ihre Freundin immer wieder einen Termin absagt? Wahrscheinlich hätten Sie an seiner Stelle die Beziehung schon längst beendet.“
    Er blickte sie nachdenklich an und antwortete zu ihrer Überraschung: „Vielleicht

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