1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt
erblickte sie Just in im Garten unter den Bäumen, und sie lief auf ihn zu.
Er sah auf – und rührte sich nicht von der Stelle. Evie befürchtete, er würde sie zurückweisen, aber dann hellte sich seine Miene auf, und sie sanken sich in die Arme. Er presste sie an sich und forderte sie, ohne sie loszulassen, leise auf: „Geh wieder, Evie. Es hat keinen Sinn.“ „Spar dir den Unsinn“, entgegnete sie. „Ich kann es nicht mehr hören. So leicht wirst du mich nicht mehr los. Ich bleibe hier. Hast du mich verstanden?“
„Ist dir denn nicht klar, dass ich dir das Herz brechen werde?“
„Doch. Wahrscheinlich breche ich es dir auch. Was soll’s? Gebrochene Herzen kann man heilen. Aber wenn wir uns noch einmal trennen, lässt sich mein gebrochenes Herz nicht mehr heilen.“
Als er Einwände erheben wollte, verschloss sie ihm die Lippen mit ihren und küsste ihn liebevoll. Schließlich fing er an zu begreifen, das s es für ihn nichts mehr zu entscheiden gab. Evie hatte die Entscheidung getroffen und die Verantwortung für sie beide übernommen. Er konnte ihr die Führung überlassen.
Einige Minuten später löste sie sich etwas von ihm und umfasste sein Gesicht mit beiden Händen. Die vielen Monate der Ungewissheit hatten Spuren hinterlassen. „Ich werde hierbleiben, hast du das begriffen?“, fragte sie. „ Vergiss das ganze Theater und das dumme Gerede. Wir werden heiraten.“
Lächelnd nickte er. „Wenn du mich heiratest, gehst du eine Verpflichtung fürs ganze Leben ein. Und genau das wolltest du bisher nicht“, gab er zu bedenken.
„Überlass es mir, mir darüber Gedanken zu machen.“
„Evie, hör zu. Eine Scheidung gibt es für mich nich t. Ich werde dich niemals gehen lassen. Du weißt, ich bin eifersüchtig, besitzergreifend, herr schsüchtig, egoistisch, unvernünftig …“ „O ja, das bist du ganz bestimmt“, unterbrach sie i hn lachend. „Ich werde dir immer wieder einen Tritt ans Schienbein geben.“
„Ich habe dich gewarnt. Du solltest mich verlassen, ehe es zu spät ist.“
„Du dummer Kerl, es ist doch schon längst zu spät. Nur war es uns nicht bewusst.“ Sie küsste ihn zärtlich. „Es ist in Ordnung, glaub mir.“
Endlich gab er jeden Widerstand auf, presste sie fest an sich und barg sekundenlang das Gesicht an ihrer Schulter. Als er den Kopf hob, entdeckte er Hope. Sie stand da in der Abenddämmerung und beobachtete die Szene.
„Haben wir es dir zu verdanken?“, fragte er.
Sie nickte.
„Danke … Mutter.“
Mit einem zufriedenen Lächeln drehte sie sich um und schlenderte ins Haus zurück. Jetzt konnte sie die Hochzeitsfeier planen.
Justin und Evie blieben noch länger im Garten. Sie hatten sich entschieden, einen langen Weg gemeinsam zu gehen. Ein Leben voller Glück und Freu de, aber auch voll bitterer
Enttäuschungen lag vor ihnen. Zusammen würden sie e s schaffen, und sie würden es nicht bereuen.
– ENDE –
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