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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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aufgewacht.«
    Mark sah sie ungläubig an. »Nach elf Jahren? Auch danach habe ich vorhin das Internet durchforscht. Ich bin gerademal auf zwei Fälle in Polen und Amerika gestoßen, wo Männer nach neunzehn Jahren wieder erwacht sind. Weißt du, wie wahrscheinlich das ist?«
    Der Fall in Polen lag erst einige Jahre zurück, und Alex hatte damals einiges darüber gelesen. Urplötzlich erinnerte sie sich an ein Interview mit einem Arzt, das sie damals gesehen hatte.
    »Es gibt bestimmt noch mehr Fälle, aber in der Regel erfahren nur Mediziner davon, weil die Patienten Ruhe brauchen und nicht wie irgendwelche abnormalen Besonderheiten der Natur bestaunt werden sollen.«
    »Und wenn schon. Ihre Kollegen aus dem Krankenhaus haben zwar dafür gesorgt, dass sie die bestmögliche Versorgung erhält, aber ich bezweifle, dass sie ihr damit einen Gefallen getan haben. Das Thema ist im Moment nicht wichtig. Sobald wir die Sache mit Kranz und der Reederei geklärt haben, kümmere ich mich darum. Auf die paar Tage kommt es jetzt auch nicht mehr an.«
    Das sah Alex zwar anders, würde es aber nicht mit ihm diskutieren. »Komm, wir rennen zum See. Danach geht’s dir besser. Da unten ist es traumhaft. Und wenn du willst, fahren wir danach zu Dirk und du kannst ihm den ganzen Kram auch erzählen.«
    »Der See geht in Ordnung, aber dann muss ich Jake vom Flughafen abholen. Dirk weiß, dass wir Montag miteinander reden.«
    »Das erklärt seine Zurückhaltung und fehlende Neugier. Ihr seid echt unmöglich. Kommt dein gesamtes Team?«
    »Die landen mit der restlichen Ausrüstung Montagabend. Nachdem feststeht, mit wem wir es zu tun haben, werde ich kein Risiko eingehen.«
    Zum ersten Mal verfluchte sie Marks Offenheit. Ein paar nette Ausflüchte, die es ihr ermöglicht hätten, weiter an harmlose Untersuchungen zu glauben, wären nett gewesen. Andererseits brachte sie Selbstbetrug nicht weiter, und neben einer gewissen Angst spürte sie auch eine zunehmende Aufregung über die unerwartete Entwicklung.

14
    Nachdem er mit der Leiterin der Buchhaltung ein paar Worte über das herrliche Wetter am Wochenende gewechselt hatte, ging Dirk in ihr Büro. Mark war bereits da und legte statt einer Begrüßung warnend einen Finger auf die Lippen.
    Dirk blieb überrascht stehen, aber statt einer Erklärung deutete Mark stumm unter seinen Schreibtisch. Das war nicht misszuverstehen. Er schob Mark zur Seite und bückte sich. Unter der Platte war mit Klebestreifen ein Kasten in der Größe einer Streichholzschachtel befestigt. Mark zuckte mit den Schultern, tippte einige Befehle in seinen Palm und signalisierte Dirk, ihm ans Fenster zu folgen.
    »Der Palm sorgt für ein Rauschen, das unsere Gespräche überlagert, aber das funktioniert nicht hundertprozentig. Wenn wir uns leise unterhalten, ist es sicher. Es wird Zeit, dass wir unsere Zelte hier abbrechen. Wie lange brauchst du noch?«
    »Nicht lange. Ich muss mir nur noch die Daten der letzten Nachtverarbeitung von Freitag auf Samstag aufs Notebook ziehen. Allerdings wäre eine komplette Sicherung der Kontosalden und Umsätze der letzten zwei Jahre vielleicht später noch hilfreich, ehe sie hier Spuren verwischen. Ich kann meine Kiste laufen lassen, während wir zu Sven fahren. Danach müsste dann alles durch sein.«
    »Das klingt gut.«
    »Nur noch eine Frage. Du hast den ganzen Mist doch nicht veranstaltet, um dich vor einigen fälligen Antworten zu drücken, oder?«
    Mark lachte leise. »Nein, habe ich nicht.«
    Sie setzten sich an ihre Schreibtische, und Dirk loggte sich in die Buchhaltung ein. Während der Datensicherung suchte er nach Hinweisen auf eine Geschäftsbeziehung zur Merengo Company, fand aber keine. Durch das Abhörgerät war ergezwungen, zu warten, dabei brannte er vor Ungeduld, Mark zu erklären, wo sie die Merengo Company finden würden. Wenn er mit seiner Vermutung richtig lag, würden sie sich abends nicht nur gemeinsam die Bank ansehen, sondern noch einen wesentlich interessanteren Ausflug unternehmen.
    Nach einem Blick auf die Uhr gab er seine Suche endgültig auf. »Wenn wir nicht zu spät zu unserem Termin mit dem Steuerexperten in der City Nord kommen wollen, müssen wir allmählich los.«
    Mark schüttelte den Kopf und Dirk hob fragend eine Augenbraue. Mark winkte ab.
    »Schon gut, manchmal frage ich mich, ob es überhaupt etwas gibt, das dich aus der Fassung bringt.«
    Kranz überflog den Inhalt der Tabelle zum dritten Mal. Der Sinn der Zahlen erschloss sich ihm wieder

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