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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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aus gelber Seide.« Die Königin der Kaninchen konnte sich nicht ohne ihre Schlappohren blicken lassen. Die gelbe Seide war leicht und kühl, und unten in der Arena würde es sengend heiß sein. Der rote Sand wird die Sohlen jener verbrennen, die bald sterben müssen. »Und darüber den langen roten Schleier.« Der Schleier würde verhindern, dass ihr der Wind Sand in den Mund wehte. Und das Rot wird auch Blutspritzer verbergen.
    Während Jhiqui ihr das Haar bürstete und Irri ihr die Nägel lackierte, unterhielten sie sich fröhlich über die Kämpfer, die am heutigen Tag aufeinandertreffen würden. Missandei kam wieder nach draußen. »Euer Gnaden. Der König bittet um Eure Gesellschaft, wenn Ihr angekleidet seid. Und Prinz Quentyn ist mit seinen Dornischen gekommen. Sie wollen mit Euch sprechen, wenn es Euch recht ist.«
    Heute wird mir wenig recht sein. » An einem anderen Tag.«
    Unten in der Großen Pyramide erwartete Ser Barristan sie neben einem geschmückten offenen Palankin inmitten von Messingtieren. Ser Großvater, dachte Dany. Trotz seines Alters wirkte er groß und stattlich in der Rüstung, die sie ihm geschenkt hatte. »Ich wäre glücklicher, wenn Ihr heute Unbefleckte als Wachen um Euch hättet, Euer Gnaden«, sagte der alte Ritter, während Hizdahr ging, um seinen Vetter zu begrüßen. »Die Hälfte dieser Messingtiere sind unerprobte Freigelassene.« Und die andere Hälfte sind Meereener, auf deren Loyalität man sich nicht verlassen kann. Aber das sagte er nicht. Selmy misstraute allen Meereenern, selbst den Schurschädeln.
    »Und unerprobt werden sie bleiben, solange wir sie nicht selbst auf die Probe stellen.«
    »Unter einer Maske kann sich vieles verbergen, Euer Gnaden. Ist der Mann hinter der Eulenmaske die gleiche Eule, die Euch gestern und vorgestern bewacht hat? Wie können wir das wissen?«
    »Wie soll Meereen je den Messingtieren vertrauen, wenn selbst ich es nicht tue? Unter diesen Masken stecken gute, tapfere Männer. Ich lege mein Leben in ihre Hände.« Dany lächelte ihn an. »Ihr macht Euch zu viele Sorgen, Ser. Ich habe Euch an meiner Seite, was brauche ich da noch anderen Schutz?«
    »Ich bin nur ein einziger, alter Mann, Euer Gnaden.«
    »Der Starke Belwas wird ebenfalls bei mir sein.«
    »Wie Ihr sagt.« Ser Barristan senkte die Stimme. »Euer Gnaden. Wir haben diese Frau, Meris, freigelassen, wie Ihr befohlen habt. Ehe sie ging, bat sie darum, mit Euch zu sprechen. Stattdessen habe ich mich mit ihr getroffen. Sie behauptet, der Flickenprinz habe von Anfang an vorgehabt, mit den Verwehten zu Euch überzulaufen. Er habe sie geschickt, um im Stillen mit Euch zu verhandeln, aber die Dornischen hätten sie entlarvt und verraten, ehe sie selbst mit Euch sprechen konnte.«
    Verrat im Verrat, dachte die Königin matt. Nimmt es denn gar kein Ende? » Glaubt Ihr etwas davon, Ser?«
    »Wenig und noch viel weniger, Euer Gnaden, aber das waren ihre Worte.«
    »Werden sie zu uns überlaufen, wenn es sein muss?«
    »Sie sagt ja. Aber zu einem Preis.«
    »Bezahlt ihn.« Meereen brauchte Eisen, kein Gold.
    »Der Flickenprinz wird mehr als Münzen wollen, Euer Gnaden. Meris sagt, er möchte Pentos.«
    »Pentos?« Sie kniff die Augen zusammen. »Wie kann ich ihm Pentos geben? Das ist eine halbe Welt entfernt.«
    »Er ist bereit zu warten, sagt diese Meris. Bis wir nach Westeros marschieren.«
    Und wenn ich niemals nach Westeros marschiere? » Pentos gehört den Pentoshi. Und Magister Illyrio lebt in Pentos. Er hat meine Heirat mit Khal Drogo vermittelt und mir die Dracheneier geschenkt. Er hat mir Euch geschickt, außerdem Belwas und Groleo. Ich schulde ihm viel und noch viel mehr. Diese Schuld werde ich nicht begleichen, indem ich seine Stadt irgendeinem Söldner überlasse. Nein.«
    Ser Barristan neigte den Kopf. »Euer Gnaden ist weise.«
    »Hast du je einen so vielversprechenden Tag heraufziehen gesehen, meine Liebste?«, fragte Hizdahr zo Loraq, als sie sich wieder zu ihm gesellte. Er half Dany auf den Palankin, auf dem zwei hohe Throne Seite an Seite standen.
    »Vielversprechend für dich vielleicht. Weniger für jene, die sterben müssen, ehe die Sonne untergegangen ist.«
    »Alle Menschen müssen sterben«, sagte Hizdahr, »doch nicht alle sterben ruhmreich und mit dem Jubel der Stadt in ihren Ohren.« Er gab den Soldaten ein Zeichen. »Öffnet die Tür.«
    Der Platz vor ihrer Pyramide war mit Ziegeln bunt gepflastert, und die Hitze stieg flimmernd davon auf. Überall waren Leute

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