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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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verdammte Scheiße«, sagte Stechpalme. »Das lockt die Knienden her, und zwar ganz sicher. Lauft! «
    Theon drückte eine Hand auf Jeynes Mund, packte sie mit der anderen an der Taille und zog sie an der toten und der sterbenden Wache vorbei durch das Tor und über den gefrorenen Wassergraben. Vielleicht waren die alten Götter doch mit ihnen, denn die Zugbrücke war heruntergelassen, damit die Verteidiger von Winterfell schneller zur äußeren Mauer gelangten. Von hinten hörten sie Alarm und eilige Schritte, dann wurde auf dem Wehrgang der inneren Mauer eine Trompete geblasen.
    Auf der Zugbrücke blieb Frenya stehen und drehte sich um. »Geht weiter. Ich halte die Knienden hier auf.« Sie hielt noch immer den blutigen Speer in den großen Händen.
    Als er am Fuß der Treppe angekommen war, taumelte Theon schon. Er warf sich das Mädchen über die Schulter und stieg hinauf. Jeyne wehrte sich inzwischen nicht mehr, und sie war überhaupt eine sehr schmale Person … doch das Eis unter dem Pulverschnee auf den Stufen war glatt, und auf halbem Weg nach oben rutschte er aus und landete hart auf einem Knie. Vor Schmerz hätte er beinahe das Mädchen losgelassen, und einen halben Herzschlag lang fürchtete er, nicht mehr weitergehen zu können. Aber Stechpalme zog ihn wieder auf die Beine, und zusammen trugen sie Jeyne hinauf auf den Wehrgang.
    Oben lehnte er sich keuchend an eine Zinne und hörte die Rufe von unten, wo Frenya im Schnee gegen ein halbes Dutzend Wachen kämpfte. »Wo entlang?«, schrie er Stechpalme an. »Wohin gehen wir jetzt? Wie kommen wir hier raus?«
    Die Wut auf Stechpalmes Gesicht verwandelte sich in Entsetzen. »Oh, fick mich blutig! Das Seil.« Sie lachte hysterisch. » Frenya hat das Seil. « Dann grunzte sie und griff sich an den Bauch. Ein Armbrustbolzen ragte heraus. Als sie die Hand darum schloss, lief Blut durch ihre Finger. »Kniende auf der inneren Mauer …«, stieß sie hervor, ehe ein zweiter Bolzen zwischen ihren Brüsten auftauchte. Stechpalme tastete nach einer Zinne und stürzte. Der Schnee, den sie losriss, begrub sie mit leisem Klatschen unter sich.
    Von links waren Rufe zu hören. Jeyne Poole starrte auf Stechpalme, während sich ein roter Fleck auf der Schneedecke über ihr ausbreitete. Auf der inneren Mauer lud der Schütze seine Armbrust nach, wurde Theon klar. Er wollte nach rechts laufen, aber auch aus der Richtung kamen Männer. Weiter im Norden erscholl ein Kriegshorn. Stannis, dachte er wirr. Stannis ist unsere einzige Hoffnung, falls wir ihn erreichen können. Der Wind heulte, und er saß mit dem Mädchen in der Falle.
    Die Armbrust schnappte. Ein Bolzen flog keinen halben Meter an ihm vorbei und krachte in die Schneekruste, die sich zwischen den Zinnen neben ihnen gesammelt hatte. Von Abel, Esche, Eichhörnchen und den anderen war nichts zu sehen. Er war mit dem Mädchen allein. Wenn sie uns lebendig erwischen, werden sie uns Ramsay übergeben.
    Theon schlang Jeyne die Arme um die Taille und sprang.

DAENERYS
    Der Himmel leuchtete in einem gnadenlosen Blau, und nicht die kleinste Wolke war zu sehen. Bald glühen die Ziegel in der Sonne, dachte Dany. Unten im Sand werden die Kämpfer die Hitze durch die Sohlen ihrer Sandalen spüren.
    Jhiqui nahm Dany die Seidenrobe von den Schultern, und Irri half ihr ins Badebecken. Die aufgehende Sonne schien durch den Persimonenbaum und ließ das Wasser glitzern. »Auch wenn die Arenen wiedereröffnet werden, muss Euer Gnaden denn persönlich hingehen?«, fragte Missandei, während sie der Königin das Haar wusch.
    »Halb Meereen wird dort sein, um mich zu sehen, liebes Herz.«
    »Euer Gnaden«, sagte Missandei, »diese hier bittet Euch um die Erlaubnis zu sagen, dass halb Meereen dort sein wird, um Männer bluten und sterben zu sehen.«
    Sie hat nicht unrecht, wie die Königin wusste, aber das spielt keine Rolle.
    Bald war Dany so sauber, wie es nur möglich war. Sie drückte sich hoch und stand tropfend auf. Das Wasser rann an ihren Beinen hinunter und bildete Perlen auf ihren Brüsten. Die Sonne stieg am Himmel höher, und bald würde sich ihr Volk versammeln. Sie hätte am liebsten den ganzen Tag in dem duftenden Becken gesessen und hätte gekühlte Früchte von silbernen Tellern gegessen und von einem Haus mit einer roten Tür geträumt, doch eine Königin gehörte ihrem Volk, nicht sich selbst.
    Jhiqui brachte ein weiches Tuch und trocknete sie ab. » Khaleesi , welche Tokar wünscht Ihr heute zu tragen?«, fragte Irri.
    »Die

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