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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Ersatz für einen richtigen Maester, aber andere Männer hatte er nicht. Bis Sam zurückkehrt. »Und die Nordmänner ebenfalls. Flint und Norrey. Leder, du solltest ebenfalls dabei sein.«
    »Hobb backt Zwiebelkuchen«, sagte Satin. »Soll ich sie alle zum Abendessen zu Euch bitten?«
    Jon dachte kurz nach. »Nein. Sag ihnen, sie sollen sich bei Sonnenuntergang auf der Mauer zu mir gesellen.« Er wandte sich an Val. »Mylady. Würdet Ihr mich bitte begleiten?«
    »Die Krähe befiehlt, die Gefangene gehorcht.« Ihre Stimme klang neckisch. »Diese Eure Königin muss eine furchterregende Gestalt sein, wenn selbst erwachsene Männer weiche Knie bekommen, wenn sie ihr gegenübertreten sollen. Hätte ich lieber ein Kettenhemd anstelle von Wolle und Pelz anlegen sollen? Diese Kleider hat Dalla mir geschenkt, und ich möchte keine Blutflecken darauf bekommen.«
    »Wenn Worte Wunden schlügen, hättet Ihr Grund zur Furcht. Ich glaube, Eure Kleider sind sicher genug, Mylady.«
    Sie gingen zum King’s Tower und folgten den freigeschaufelten Pfaden zwischen Bergen aus schmutzigem Schnee. »Ich habe gehört, Eure Königin hätte einen großen dunklen Bart.«
    Jon wusste, dass er nicht lächeln sollte, trotzdem tat er es. »Nur einen Schnurrbart. Sehr dünn. Man kann die einzelnen Haare zählen.«
    »Wie enttäuschend.«
    Obwohl sie ständig davon redete, endlich Herrin ihres eigenen Sitzes zu werden, schien Selyse Baratheon keine große Eile zu haben, die Bequemlichkeit der Schwarzen Festung gegen die Schatten des Nightfort zu tauschen. Natürlich hatte sie Wachen aufgestellt, vier Mann an der Tür, zwei draußen auf der Treppe, zwei innen am Kohlenbecken. Befehligt wurden sie von Ser Patrek vom Königberg, der in sein ritterliches Gewand in Weiß und Blau und Silber gekleidet war und dessen Mantel mit fünfzackigen Sternen gesprenkelt war. Als er Val vorgestellt wurde, sank der Ritter auf ein Knie und küsste ihren Handschuh. »Ihr seid noch viel lieblicher, als man mir gesagt hat, Prinzessin«, verkündete er. »Die Königin hat Eure Schönheit viel und noch viel mehr gepriesen.«
    »Wie eigenartig, wo sie mich doch noch nie gesehen hat.« Val tätschelte Ser Patrek den Kopf. »Auf mit Euch, Ser Kniender. Auf, auf.« Sie hörte sich an, als würde sie mit einem Hund sprechen.
    Jon musste sich zusammenreißen, um nicht laut zu lachen. Mit versteinerter Miene erklärte er dem Ritter, dass er eine Audienz bei der Königin wünsche. Ser Patrek schickte einen seiner Soldaten nach oben, der sich erkundigen sollte, ob Ihre Gnaden sie empfangen würde. »Der Wolf bleibt aber draußen«, beharrte Ser Patrek.
    Jon hatte damit gerechnet. Der Schattenwolf machte Königin Selyse nervös, fast so sehr wie Wun Weg Wun Dar Wun. »Ghost, Platz.«
    Sie fanden Ihre Gnaden nähend am Feuer vor, während ihr Narr neben ihr zu einer Musik tanzte, die nur er selbst hören konnte. Die Kuhglöckchen an seinem Geweih klingelten . »Die Krähe, die Krähe«, rief Flickenfratz, als er Jon sah. »Unter dem Meer sind die Krähen so weiß wie Schnee, ich weiß es, ich weiß es, oh, oh, oh.« Prinzessin Shireen hatte sich am Fenster niedergelassen und die Kapuze hochgezogen, so dass der größte Teil der Entstellungen durch die Grauschuppen nicht zu sehen war.
    Lady Melisandre war nicht zu sehen. Dafür war Jon dankbar. Früher oder später musste er sich der Roten Priesterin stellen, doch es wäre ihm lieber, wenn das nicht in Gegenwart der Königin geschah. »Euer Gnaden.« Er ging auf ein Knie. Val folgte seinem Beispiel.
    Königin Selyse legte ihre Näharbeit zur Seite. »Erhebt Euch.«
    »Wenn es Euer Gnaden gefällt, darf ich Euch Lady Val vorstellen? Ihre Schwester Dalla war …«
    »… die Mutter des schreienden Kindes, das uns die ganze Nacht wach hält. Ich weiß, wer sie ist, Lord Snow.« Die Königin schniefte. »Ihr dürft Euch glücklich schätzen, dass sie vor meinem Gemahl, dem König, zu uns zurückgekehrt ist, sonst hätte die Sache schlecht für Euch ausgehen können. Sehr schlecht.«
    »Seid Ihr die Wildlingsprinzessin?«, erkundigte sich Shireen bei Val.
    »Manche nennen mich so«, sagte Val. »Meine Schwester war die Frau von Mance Rayder, dem König-jenseits-der-Mauer. Sie starb, als sie ihm einen Sohn gebar.«
    »Ich bin auch eine Prinzessin«, verkündete Shireen, »aber ich hatte nie eine Schwester. Ich hatte einst einen Vetter, ehe er fortgesegelt ist. Er war zwar nur ein Bastard, aber ich mochte ihn.«
    »Ehrlich, Shireen«,

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