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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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schützen. Obwohl …
    Der Gedanke traf ihn wie eine Ohrfeige ins Gesicht. Quentyn war an den Höfen von Dorne aufgewachsen. Ränke und Gift waren ihm nicht fremd. Auch war Prinz Lewyn nicht sein einziger Onkel gewesen. Er ist auch mit der Roten Viper verwandt. Daenerys hatte einen anderen zu ihrem Gemahl erwählt, aber falls Hizdahr starb, war sie wieder frei und könnte erneut heiraten. Könnte sich der Schurschädel geirrt haben? Wer weiß schon, ob die Heuschrecken wirklich für Daenerys bestimmt waren? Sie waren in der Loge des Königs gewesen. Wenn nun er selbst das Opfer hätte werden sollen? Hizdahrs Tod hätte den brüchigen Frieden zerschlagen. Die Söhne der Harpyie hätten ihre Morde wieder aufgenommen, und die Yunkischen ihren Krieg. Daenerys hätte vielleicht keine bessere Wahl gehabt als Quentyn und sein Heiratsbündnis.
    Ser Barristan grübelte noch über diesen Verdacht, als er schwere Stiefel die Treppe im hinteren Teil des Saals heraufkommen hörte. Die Yunkischen waren gekommen. Drei Weise Herren führten die Abordnung aus der Gelben Stadt an, und jeder hatte sein eigenes bewaffnetes Gefolge dabei. Ein Sklavenhändler trug eine Tokar aus kastanienbrauner Seide, die mit Gold gesäumt war, einer eine gestreifte Tokar in Türkis und Orange, und der dritte einen verzierten Brustpanzer mit Einlegearbeiten in Jett und Jade und Perlmutt, die erotische Szenen darstellten. Der Söldnerhauptmann Blutbart begleitete sie. Er hatte sich einen Ledersack über eine massige Schulter geschlungen und eine mörderisch fröhliche Miene aufgesetzt.
    Der Flickenprinz ist nicht dabei, bemerkte Selmy. Und der Braune Ben Plumm ebenfalls nicht. Ser Barristan beäugte Blutbart kühl. Gebt mir nur den leisesten Grund, mit Euch zu tanzen, und wir werden sehen, wer zuletzt lacht.
    Reznak mo Reznak schlängelte sich nach vorn. »Weise Herren, Ihr ehrt uns. Seine Herrlichkeit König Hizdahr heißt seine Freunde aus Yunkai herzlich willkommen. Wir sehen …«
    »Seht Euch das an.« Blutbart zog einen abgehackten Kopf aus seinem Sack und warf ihn dem Seneschall zu.
    Reznak kreischte voller Angst und sprang zur Seite. Der Kopf flog an ihm vorbei und hinterließ Blutflecken auf dem violetten Marmorboden, als er durch die Halle rollte, bis er am Fuß von König Hizdahrs Drachenthron liegen blieb. Überall in der Halle senkten die Messingtiere ihre Speere. Goghor der Gigant wankte nach vorn und postierte sich vor dem Thron des Königs, und die Gesprenkelte Katze und Khrazz eilten an seine Seite, um eine Mauer zu bilden.
    Blutbart lachte. »Der ist tot. Der beißt nicht.«
    Zaghaft, äußerst zaghaft, näherte sich der Seneschall dem Kopf und zog ihn vorsichtig am Haar hoch. »Admiral Groleo.«
    Ser Barristan blickte zum Thron. Er hatte so vielen Königen gedient und stellte sich unwillkürlich vor, wie sie auf diese Herausforderung reagiert hätten. Aerys wäre von Grauen erfüllt zurückgezuckt und hätte sich vermutlich an den Widerhaken des Eisernen Throns geschnitten, doch dann hätte er kreischend seinen Wachen befohlen, die Yunkischen zu zerstückeln. Robert hätte nach seinem Hammer gerufen und es Blutbart mit eigener Münze heimgezahlt. Sogar Jaehaerys, den viele als schwachen Herrscher betrachteten, hätte Blutbart und die yunkischen Sklavenhändler in den Kerker werfen lassen.
    Hizdahr saß erstarrt und wie gelähmt da. Reznak legte den Kopf auf ein Satinkissen zu Füßen des Königs, dann eilte er davon und verzog angeekelt den Mund. Ser Barristan konnte den schweren Blumenduft des Seneschalls über mehrere Meter hinweg riechen.
    Der Tote starrte vorwurfsvoll nach oben. Sein Bart war braun von getrocknetem Blut, und ein rotes Rinnsal troff ihm noch immer aus dem Hals. Wie es aussah, hatte es mehr als einen Hieb gebraucht, um ihm den Kopf abzuschlagen. Hinten im Saal schlichen die Bittsteller bereits hinaus. Eins der Messingtiere riss sich die Falkenmaske vom Gesicht und erbrach sein Frühstück.
    Barristan Selmy waren abgehackte Köpfe nicht fremd. Dieser allerdings … er hatte die halbe Welt mit dem alten Seefahrer durchquert, von Pentos nach Quarth und wieder zurück nach Astapor. Groleo war ein guter Mann. Ein solches Ende hatte er nicht verdient. Er wollte doch nur nach Hause. Der Ritter straffte die Schultern und wartete ab.
    »Das«, sagte König Hizdahr schließlich, »das ist nicht … das gefällt uns nicht, das … was hat das zu bedeuten … diese …«
    Der Sklavenhändler in der kastanienbraunen Tokar holte

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