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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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hat einen grässlichen Preis für seine Tat bezahlt.«
    »Und die anderen Dornischen?«, wollte Tal Taraq wissen.
    »Sind im Augenblick unsere Gefangenen.« Keiner der Dornischen hatte Widerstand geleistet. Archibald Yronwood hatte den versengten, rauchenden Leib seines Prinzen in den Armen gewiegt, als die Messingtiere ihn gefunden hatten, wovon seine verbrannten Hände zeugten. Damit hatte er die Flammen ausgeschlagen, die Quentyn Martell eingehüllt hatten. Gerris Trinkwasser war mit dem Schwert in der Hand über ihnen gestanden, doch hatte er die Klinge in dem Moment gesenkt, in dem die Heuschrecken erschienen waren. »Sie teilen eine Zelle.«
    »Sie sollten sich einen Galgen teilen«, meinte Symon Striemenrücken. »Die beiden haben zwei Drachen auf die Stadt losgelassen.«
    »Öffnet die Arenen und gebt ihnen Schwerter«, drängte die Gesprenkelte Katze. »Ich werde die beiden töten, und ganz Meereen wird meinen Namen rufen.«
    »Die Arenen bleiben geschlossen«, sagte Selmy. »Blut und Lärm würden nur die Drachen anlocken.«
    »Vielleicht alle drei«, gab Marselen zu bedenken. »Die schwarze Bestie ist schon einmal gekommen, warum nicht ein zweites Mal? Diesmal mit unserer Königin.«
    Oder ohne sie. Falls Drogon ohne Daenerys auf seinem Rücken nach Meereen zurückkehrte, würde die Stadt in Blut und Flammen untergehen, daran zweifelte Ser Barristan nicht. Die Männer, die hier an diesem Tisch saßen, würden bald schon mit Dolchen aufeinander losgehen. Daenerys Targaryen mochte nur ein junges Mädchen sein, aber sie war das Einzige, das sie alle zusammenhielt.
    »Ihre Gnaden wird zurückkehren, wenn es so weit ist«, sagte Ser Barristan. »Wir haben tausend Schafe in Daznaks Arena getrieben, die Arena von Ghrazz mit Bullen gefüllt und die Goldene Arena mit Tieren, die Hizdahr zo Loraq für seine Spiele gesammelt hat.« Bislang schienen beide Drachen eine Vorliebe für Hammel zu haben, denn sie kehrten zu Daznaks Arena zurück, wann immer sie hungrig wurden. Falls einer Jagd auf Menschen machte, ob nun innerhalb oder außerhalb der Stadt, so hatte Ser Barristan davon noch keine Kenntnis erhalten. Die einzigen Meereener, die seit Harghaz dem Helden von Drachen getötet worden waren, waren die Sklavenhändler, die so töricht gewesen waren, Widerstand zu leisten, als Rhaegal versucht hatte, sich auf der Spitze der Pyramide von Hazkar häuslich einzurichten. »Wir haben Wichtigeres zu besprechen. Ich habe die Grüne Grazie zu den Yunkischen geschickt, um Vereinbarungen hinsichtlich der Freilassung unserer Geiseln zu treffen. Ich erwarte sie heute Mittag mit der Antwort zurück.«
    »Mit Worten«, meinte der Witwer. »Die Sturmkrähen kennen die Yunkai’i. Ihre Zungen sind Würmer, die sich in die eine und in die andere Richtung schlängeln. Die Grüne Grazie wird mit Wurmwörtern zurückkommen, nicht mit dem Hauptmann.«
    »Wenn es der Hand der Königin gefällt, mögt Ihr Euch daran erinnern, dass die Weisen Herren auch unseren Held gefangen halten«, sagte Grauer Wurm. »Und dazu den Pferdeherr Jhogo, den Blutreiter der Königin.«
    »Blut von ihrem Blut«, stimmte der Dothraki Rommo zu. »Er muss befreit werden. Die Ehre des Khalasars verlangt es.«
    »Er wird befreit werden«, sagte Ser Barristan, »aber zuerst müssen wir abwarten und sehen, was die Grüne Grazie erreichen kann …«
    Skahaz Schurschädel schlug mit der Faust auf den Tisch. »Die Grüne Grazie wird gar nichts erreichen. Vielleicht verschwört sie sich sogar gerade jetzt mit den Yunkai’i, während wir hier sitzen. Vereinbarungen , sagt Ihr? Vereinbarungen treffen? Was für eine Vereinbarung ?«
    »Lösegeld«, sagte Ser Barristan. »Das Gewicht jedes Mannes in Gold.«
    »Die Weisen Herren brauchen unser Gold nicht, Ser«, sagte Marselen. »Jeder von ihnen ist reicher als Eure Lords in Westeros.«
    »Doch ihre Söldner werden das Gold haben wollen. Was bedeuten ihnen die Geiseln schon? Wenn sich die Yunkischen weigern, wird das eine Klinge zwischen sie und ihre Mietlinge treiben.« Jedenfalls hoffe ich das. Missandei hatte ihm diesen Plan vorgeschlagen. Ihm selbst wäre so etwas niemals eingefallen. In King’s Landing waren Bestechungen Littlefingers Sache gewesen, während Lord Varys die Aufgabe hatte, Zwietracht zwischen den Feinden der Krone zu säen. Seine eigenen Pflichten hingegen waren geradliniger gewesen. Missandei ist elf Jahre alt und trotzdem schon klüger als die Hälfte der Männer an diesem Tisch, und an Weisheit

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