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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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zog seinen Mantel enger um sich. »Das sagt Ihr, Ser. Worte sind Wind.«
    »Dann erlaubt mir, die Wahrheit meiner Worte mit dem Schwert zu beweisen.« Das Licht der Fackeln überzog Ronnet Conningtons langes rotes Haar und den Bart mit feurigem Glanz. »Schickt mich gegen meinen Onkel ins Feld, und ich bringe Euch seinen Kopf und den Kopf dieses falschen Drachen dazu.«
    Entlang der Westwand des Thronsaals standen Speerträger der Lannisters in purpurroten Mänteln und Halbhelmen mit Löwenkamm. Wachen der Tyrells in grünen Mänteln standen ihnen an der anderen Wand gegenüber. Die Kälte im Thronsaal war spürbar. Obwohl weder Königin Cersei noch Königin Margaery anwesend waren, vergifteten sie doch die Luft wie Geister auf einem Fest.
    Hinter dem Tisch, an dem die fünf Mitglieder des Kleinen Rates saßen, kauerte der Eiserne Thron wie ein riesiges schwarzes Untier, und seine Stacheln und Krallen und Klingen lagen halb in Schatten gehüllt. Kevan Lannister spürte ihn in seinem Rücken wie ein Jucken zwischen den Schulterblättern. Leicht konnte man sich den alten König Aerys vorstellen, wie er dort oben saß, aus einem frischen Schnitt blutete und düster auf sie herabblickte. Heute jedoch war der Thron leer. Er hatte keinen Grund gesehen, warum sich Tommen zu ihnen gesellen sollte. Es war besser, den Jungen bei seiner Mutter zu lassen. Nur die Sieben allein wussten, wie viel Zeit Mutter und Sohn noch miteinander verbringen konnten, ehe Cerseis Prozess begann … und möglicherweise ihre Hinrichtung bevorstand.
    Mace Tyrell ergriff das Wort. »Wir werden uns mit Eurem Onkel und seinem erfundenen Knaben zu gegebener Zeit befassen.« Die neue Hand des Königs saß auf einem Eichenthron, der in Form einer Hand geschnitzt war, eine Ausgeburt absurder Eitelkeit, die Seine Lordschaft an dem Tag hervorgezaubert hatte, an dem Ser Kevan ihm das Amt, das er begehrte, zugestanden hatte. »Ihr werdet hier warten, bis wir zum Abmarsch bereit sind. Dann bekommt Ihr Gelegenheit, Eure Treue unter Beweis zu stellen.«
    Ser Kevan widersprach dem nicht. »Geleitet Ser Ronnet zurück in seine Gemächer«, sagte er. Und sorgt dafür, dass er sie nicht verlässt, schwang unausgesprochen mit. Wie laut der Ritter vom Griffin’s Roost auch protestieren mochte, er blieb ein Verdächtiger. Angeblich wurden die Söldner, die im Süden gelandet waren, von einem Angehörigen seines Geschlechts angeführt.
    Als das Echo von Conningtons Schritten verhallt war, schüttelte Großmaester Pycelle den Kopf. »Sein Onkel hat einst dort gestanden, wo der Junge eben stand, und König Aerys gesagt, er würde ihm den Kopf von Robert Baratheon bringen.«
    So ist das, wenn man so alt wird wie Pycelle. Alles, was man sieht oder hört, erinnert einen an etwas, das man gesehen oder gehört hat, als man noch jung war. » Wie viele Bewaffnete haben Ser Ronnet in die Stadt begleitet?«, erkundigte sich Ser Kevan.
    »Zwanzig«, antwortete Lord Randyll Tarly, »und die meisten gehören zu Gregor Cleganes altem Haufen. Euer Neffe Jaime hat sie Connington mitgegeben. Gewiss, um sie selbst loszuwerden. Sie waren noch keinen Tag in Maidenpool, da hatte einer schon einen Mann getötet, und ein anderer wurde der Vergewaltigung beschuldigt. Ich musste den einen hängen und den anderen kastrieren lassen. Wenn es nach mir ginge, würde ich sie alle zur Nachtwache schicken, und Connington gleich mit. Die Mauer ist der richtige Ort für solchen Abschaum.«
    »Ein Hund kommt ganz nach seinem Herrn«, erklärte Mace Tyrell. »Schwarze Mäntel würden ihnen gut anstehen, dem stimme ich zu. Ich werde solche Kerle nicht in der Stadtwache dulden.« Die Goldröcke waren gerade mit hundert Männern aus Highgarden aufgestockt worden, dennoch wollte Seine Lordschaft ganz offensichtlich eine Ergänzung durch Westmänner, die das Gleichgewicht wiederhergestellt hätte, verhindern.
    Je mehr ich ihm gewähre, desto mehr verlangt er. Kevan Lannister verstand allmählich, warum Cersei solchen Groll gegen die Tyrells hegte. Aber jetzt war nicht der rechte Moment, einen offenen Streit vom Zaun zu brechen. Randyll Tarly und Mace Tyrell hatten beide Heere mit nach King’s Landing gebracht, während der Großteil der Streitmacht der Lannisters in den Flusslanden verblieb und rasch dahinschmolz. »Die Männer des Bergs waren schon immer Kämpfer«, sagte er versöhnlich, »und wir brauchen gegen diese Söldner jedes Schwert, das wir bekommen können. Wenn es sich tatsächlich um die Goldene

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