Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
streiten sie sich darum, wer meinen Schwanz halten darf. Und Ihr habt sechs Söhne, Mylord, nicht vier.«
    »Nicht mehr. Robert war der jüngste und nicht sehr kräftig. Er ist vor neun Tagen an einem Durchfall gestorben. Lucas wurde auf der Roten Hochzeit ermordet. Walder Freys vierte Frau war eine Blackwood, aber in den Twins zählt Verwandtschaft nicht mehr als das Gastrecht. Ich würde Lucas gern unter dem Baum begraben, aber die Freys haben mir seine Gebeine noch nicht übergeben.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass sie es tun. War Lucas Euer ältester Sohn?«
    »Mein Zweitgeborener. Brynden ist mein ältester Sohn und mein Erbe. An dritter Stelle kommt Hoster. Ein Bücherwurm, fürchte ich.«
    »In King’s Landing haben wir auch Bücher. Ich kann mich daran erinnern, dass mein kleiner Bruder das eine oder andere gelesen hat. Vielleicht würde sie sich Euer Sohn gern einmal anschauen. Ich akzeptiere Hoster als unsere Geisel.«
    Die Erleichterung war Blackwood anzumerken. »Danke, Mylord.« Er zögerte einen Moment. »Wenn ich so verwegen sein darf, würde ich vorschlagen, auch von Lord Jonos eine Geisel zu nehmen. Eine seiner Töchter. Obwohl er überall herumvögelt, ist er nicht Manns genug, einen Sohn zu zeugen.«
    »Er hatte einen Bastard, der im Krieg gefallen ist.«
    »Ach wirklich? Harry war ein Bastard, wohl wahr, aber ob Jonos ihn gezeugt hat, ist eine heiklere Frage. Der Junge war blond und hübsch. Jonos ist weder das eine noch das andere.« Lord Tytos erhob sich. »Werdet Ihr mir die Ehre erweisen und mit mir speisen?«
    »Bei anderer Gelegenheit, Mylord.« Die Burg war dem Verhungern nahe, daher würde es niemandem dienen, wenn Jaime sich an ihren kargen Vorräten gütlich tat. »Ich kann leider nicht bleiben. Riverrun wartet.«
    »Riverrun? Oder King’s Landing?«
    »Beides.«
    Lord Tytos unternahm keinen Versuch, ihn umzustimmen. »Hoster kann in einer Stunde zum Aufbruch bereit sein.«
    Und das war er auch. Jaime traf den Jungen bei den Stallungen. Er hatte sich eine zusammengerollte Decke über die Schulter gelegt und ein Bündel Schriftrollen unter den Arm geklemmt. Er konnte kaum älter als sechzehn sein, war aber schon größer als sein Vater, über zwei Meter Bein und Ellbogen, ein schlaksiger, staksiger Bursche mit einer Haartolle. »Lord Kommandant. Ich bin Eure Geisel, Hoster. Sie nennen mich Hos.« Er grinste.
    Glaubt er, das sei alles nur ein Spaß? » Und wer, bitte schön, sind sie ?«
    »Meine Freunde. Meine Brüder.«
    »Ich bin weder dein Freund noch dein Bruder.« Das vertrieb das Grinsen aus dem Gesicht des Jungen. Jaime wandte sich an Lord Tytos. »Mylord, damit wir uns nicht missverstehen. Lord Beric Dondarrion, Thoros aus Myr, Sandor Clegane, Brynden Tully, diese Frau namens Steinherz … sie alle sind Geächtete und Rebellen, Feinde des Königs und all seiner treuen Untertanen. Falls ich je erfahren sollte, dass Ihr oder die Euren einen von ihnen versteckt, beschützt oder ihnen auf irgendeine Art Hilfe angedeihen lasst, werde ich nicht zögern, Euch den Kopf Eures Sohnes zu schicken. Ich hoffe, Ihr habt das verstanden. Eins sollte Euch klar sein: Ich bin nicht Ryman Frey.«
    »Nein.« Alle Zeichen von Freundlichkeit um Lord Blackwoods Mund hatten sich verflüchtigt. »Ich weiß, mit wem ich es zu tun habe. Königsmörder.«
    »Gut.« Jaime stieg auf und drehte Ehre in Richtung Tor. »Ich wünsche Euch eine gute Ernte und viel Freude mit dem Frieden des Königs.«
    Er ritt nicht weit. Lord Jonos Bracken erwartete ihn vor den Mauern von Raventree, gerade außerhalb der Reichweite einer guten Armbrust. Er saß auf einem gepanzerten Schlachtross und hatte Rüstung und Kettenhemd angelegt, dazu einen grauen Großhelm aus Stahl mit Rosshaarkamm. »Ich habe gesehen, wie das Schattenwolfbanner eingeholt wurde«, sagte er, als Jaime ihn erreichte. »Ist es vorüber?«
    »Vorüber und vorbei. Geht heim und bestellt Eure Felder.«
    Lord Bracken schob das Visier hoch. »Ich gehe davon aus, dass ich nun mehr Felder zu bestellen habe als vor Eurem Besuch in der Burg.«
    »Lunk, Waldheck, Honigbaum und all seine Stöcke.« Eins hatte er vergessen. »Oh, und den Armbrustgrat.«
    »Eine Mühle«, sagte Bracken. »Ich brauche eine Mühle.«
    »Die Herrenmühle.«
    Lord Jonos schnaubte. »Na schön, die genügt. Fürs Erste.« Er zeigte auf Hoster Blackwood, der mit Peck angeritten kam. »Hat er Euch ihn als Geisel angedreht? Ihr habt Euch über den Tisch ziehen lassen, Ser. Das ist ein

Weitere Kostenlose Bücher