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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ausgesetzt, wissen Sie! Es ist ein Impftest, kein Infektionstest.«
    »Daß Sie einen Freiluftversuch brauchen, sehe ich ein. Wie ich höre, haben Sie eine verbesserte Umhüllung erfunden!«
    »Maggie wollte, daß ich mich darum kümmere. Okay, wir haben Affen zur Genüge. Ich könnte in zwei Tagen einen Freisetzungstest durchführen.«

    »Mit und ohne Impfstoff?«
    »Schon möglich«, nickte Berg.
    Das hättest du längst arrangieren können, Idiot. Killgore verbiß sich diese Bemerkung vor seinem Kollegen. Berg war hochgebildet, aber sein Weitblick reichte nicht über die Grenzen seines Mikroskops hinaus. Nun ja, niemand war ohne Fehler, auch hier nicht.
    »Es fällt mir nicht gerade leicht, jemanden ins Jenseits zu befördern, John«, erklärte Berg seinem Medizinerkollegen.
    »Verstehe ich gut, Steve. Doch für jeden, der bei der Erprobung von Shiva draufgeht, retten wir im wirklichen Leben Tausende! Vergessen Sie das nicht. Und bei Ihnen sind die Versuchstiere schließlich gut aufgehoben«, fügte Killgore hinzu. Die Versuchstiere führten ein idyllisches Dasein, in bequemen Käfigen oder sogar in großen Gemeinschaftsräumen, wo es reichlich Futter gab und klares Wasser. Die Affen hatten viel Bewegungsfreiheit, künstliche Kletterbäume, eine Lufttemperatur wie im heimischen Afrika und weit und breit keinen natürlichen Feind. Wie im Gefängnis bekamen die Todgeweihten die ihnen gesetzlich zustehende Henkersmahlzeit. Doch Gelehrte wie Steve Berg konnten sich nicht daran gewöhnen, so nützlich und unverzichtbar diese Versuche auch für das allgemeine Wohl waren. Killgore fragte sich, ob sein Freund nachts um seine süßen, großäugigen Kreaturen weinte. Für Chester hegte Berg gewiß kein vergleichbares Mitgefühl.
    »Trotzdem«, gestand Berg, »es bereitet mir Gewissensbisse.«
    »Sie sollten mal auf meiner Seite des Instituts arbeiten«, gab Killgore zu bedenken.
    »Mag schon sein«, versetzte Berg kleinlaut.

    ***

    Der Nachtflug war von Raleigh-Durham International in North Carolina, eine Stunde von Fort Bragg entfernt, gestartet. Die Boeing 757 flog im strömenden Regen an, und das Landemanöver dauerte fast länger als der Flug selbst; jedenfalls schien es den Passagieren so, als sie am US-Airways-Gate im Terminal 3 von Heathrow eintrafen.
    Chavez und Clark waren gemeinsam erschienen, um ihn abzuholen. Sie trugen Zivilkleidung, und Domingo hielt ein Schild mit der Aufschrift MALLOY hoch. Der vierte Passagier in der Reihe trug die Ausgehuniform der Marines, dazu Sam-Browne-Gürtel, Goldflügel und viereinhalb Bänderreihen auf der olivfarbenen Bluse. Seine blaugrauen A ugen entdeckten das Schild, und seine Leinentasche halb hinter sich herschleifend kam er näher.
    »Nett, daß Sie mich abholen«, bemerkte Oberstleutnant Daniel Malloy. »Wer seid Ihr?«
    »John Clark.«
    »Domingo Chavez.« Man schüttelte sich die Hände. »Ist das alles an Gepäck?« wollte Ding wissen.
    »Mehr konnte ich nicht packen. Dann geht mal voraus!«
    versetzte Oberstleutnant Malloy.
    »Soll ich mit anpacken?« fragte Chavez den Mann, der gut zwanzig Zentimeter größer war als er und vierzig Pfund schwerer wog.
    »Schaffs schon«, versicherte Malloy. »Wo geht's lang?«
    »Wir nehmen den Hubschrauber. Unser Wagen steht dort.« Clark hielt die Seitentür auf und ging treppab voraus, wo der Fahrer wartete. Er nahm Malloys Tasche, warf sie in den Kofferraum und kutschierte sie die anderthalb Kilometer zum Startplatz des britischen Puma-Armeehubschraubers.
    Malloy blickte sich um. Zum Fliegen war es ein scheußlicher Tag; fünfhundert Meter Sichtweite, und der Nieselregen wurde gerade stärker, aber als Pilot ließ er sich nicht le icht einschüchtern. Sie bestiegen die Passagiersitze des Hubschraubers, während die Crew routinemäßig den Motor anließ und die Checkliste durchging, wie er selbst es zu tun pflegte. Während die Rotorblätter anliefen, nahmen sie Funkverkehr mit der Leitstelle auf, bis die Startgenehmigung erteilt wurde. Es dauerte einige Minuten. In Heathrow, wo die internationalen Flüge eintrafen und Geschäftsleute zu ihren Büros und Konferenzen brachten, war allerhand los. Endlich durfte der Puma abheben, kam rasch auf Flughöhe und nahm Kurs in eine unbestimmte Richtung, der Teufel wußte wohin. In diesem Moment nahm Malloy das Sprechfunk-Mikrophon zur Hand.
    »Kann mir irgendwer sagen, was das ganze Theater hier soll?«
    »Was hat man Ihnen denn mitgeteilt?«
    »Unterwäsche für eine Woche

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