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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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schon einen Marine-Mann - recht ungewöhnlich für einen Schlangenfresser von der Infanterie und ehemaligen Befehlshaber des XVIII. Luftwaffenkorps.
    »General - Sir, wir haben schon ein paar heikle Einsätze hinter uns, und mit allem schuldigen Respekt, meine Leute hatten beide Male Erfolg. Ich muß mich doch auch für meine Leute einsetzen, oder?«
    Das erst schien Wilson ein wenig zu beruhigen. Schließlich waren sie beide Kommandanten, nahmen ihren Job ernst und hatten Truppen zu befehligen, die auf ihre Fürsprache angewiesen waren.
    »Ich kann Sie ja verstehen, Clark. Wirklich. Aber auf Maschinen, die Sie mir wegnehmen, kann ich meine Leute schließlich nicht ausbilden!«
    »Wie war's denn, wenn wir ihn umschichtig nutzen?« schlug John vor, als Friedensangebot.
    »Es hieße nach wie vor, einen perfekten Night-Hawk abnutzen zu lassen!«
    »Das Ganze wäre auch für Ihre Crews von Vorteil. Am Schluß kriegen Sie womöglich eine Hubschraubercrew der Spitzenklasse, die ihn nach Bragg bringt, um Ihre Leute einzuarbeiten - und die Trainingskosten für Ihre Einsätze wären gleich Null, Sir.« Das war doch ein fairer Handel, seiner Meinung nach.
    Im MacDill-Luftwaffenstützpunkt überdachte Wilson das durchsichtige Manöver. Rainbow war bekanntlich eine kampferprobte Truppe. Dieser Clark hatte sie erst dem CIA aufgeschwatzt, dann dem Präsidenten selbst - klar, daß er sofort zwei Einsätze bekam, beide erfolgreich, auch wenn der zweite ein Vabanquespiel gewesen war. Aber Clark, so gerissen er war und so gut er seine Leute drillte, hatte trotzdem keine Ahnung von der Verwaltung einer modernen Militäreinheit, wo man die halbe Zeit mit Budgetfragen zubringen und den gottverdammten Erbsenzählern das Geld aus den Rippen leiern mußte. Und das verdroß Sam Wilson am meisten. Er war noch recht jung für einen Vier-Sterne-General: Ein Berufssoldat, der das soldatische Handwerk liebte, von dem man durch den Befehlshaberrang, aller Fitness und Bereitschaft zum Trotz, größtenteils abgeschirmt wurde. Ärgerlich war auch, daß dieses Rainbow-Projekt darauf hinauslief, ihm die Arbeit wegzunehmen. Sein eigenes Spezialkommando wurde überall eingesetzt, wo es nottat, aber der internationale Zuschnitt von Rainbow deutete darauf hin, daß sie künftig auf gleichem Acker pflügen sollten. Und die politische Neutralität machte Rainbow hilfesuchenden Ländern erst recht schmackhaft. Mochte sein, daß ihm Clark ernsthaft Konkurrenz machen wollte, und das ging Wilson über die Hutschnur.
    Andererseits blieb ihm in dieser Angelegenheit ja doch keine andere Wahl, oder?
    »Meinetwegen, Clark. Sie dürfen den Flieger benutzen, so lange die Muttereinheit darauf verzichten kann, und so lange Ihre Nutzung unser Training und die Einsatzbereitschaft der Muttereinheit nicht beeinträchtigt!«
    »Ja, Sir. Das versteht sich von selbst«, gab John Clark zurück.
    »Und ich werde rüberkommen und mir Ihren Flohzirkus mal anschauen!« setzte Wilson hinzu.
    »Es wäre mir eine Ehre, General.«
    »Wird sich zeigen«, grollte Wilson und legte auf.
    »Ein knallharter Betonkopf!« ächzte John.
    »Unverwüstlich«, nickte Stanley. »Immerhin wildern wir aber auch auf seinem Terrain!«
    »Das ist jetzt unser Terrain, Al.«
    »Stimmt. Aber daß er darüber frohlockt, können wir wohl kaum verlangen!«
    »Und er ist jünger und hitziger als ich, meinst du?«
    »Ein paar Jahre jünger, und ich persönlich würde mich mit diesem Gentleman nicht gern im Dunkeln anlegen«, grinste Stanley. »Aber die Schlacht ist vorbei, John, und offenbar hast du gewonnen.«
    Clark brachte ein Lächeln zustande und schnalzte mit der Zunge. »Recht hast du, Al. Aber leichter ist es, im Kugelhagel zu stehen und den Feind niederzumähen.«
    »Mag sein.«
    »Was macht Peter's Team?«
    »Sie üben Abseilen an der Leine.«
    »Wollen wir uns das nicht anschauen?« schlug John vor und war froh, wieder mal vom Schreibtisch wegzukommen.

    ***

    »Ich will hier raus«, erklärte er seinem Rechtsbeistand.
    »Das kann ich gut verstehen, mein Lieber«, versicherte der Maure nach einem gründlichen Blick in die Runde. Nach französischem Recht waren, ebenso wie in den USA, Gespräche zwischen Anwalt und Mandant sakrosankt; sie durften weder abgehört noch vor Gericht verwendet werden. Das galt hier in besonderer Weise, weil es der französische Geheimdienst DSGE gewesen war, der Iljitsch auf die Anklagebank gebracht hatte. Und der DSGE selbst war auf internationaler Ebene nicht gerade

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