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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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erstreckte sich über Tausende von Quadratkilometern im Osten der Prudhoe-Bay, und Geologen von British Petroleum und Atlantic Richfield - beide Firmen hatten den North Slope von Alaska weitgehend ausgebeutet, die Pipeline gebaut und dadurch die Exxon-Valdez-Katastrophe mitverschuldet - hatten bereits ihre Ansprüche geltend gemacht. Dieses Ölfeld, auch AAMP genannt, war doppelt so breit wie der North Slope. Der Bericht war vorläufig nur halboffiziell im Sinne der Industrie und erst eine Woche vorher ins Weiße Haus gelangt, zusammen mit zusätzlichem Material von der US-Bergbau-Aufsicht, einer Behörde, die sich mit ähnlichen Fragen befaßte, sowie einem geologischen Gutachten, wonach sich das Ölfeld über die kanadische Grenze im Osten ausdehnte. Wie weit es sich erstreckte, darüber konnte man nur spekulieren, weil die Kanadier mit der Erkundung des Geländes noch gar nicht begonnen hatten. Die Zusammenfassung des Berichts deutete die Möglichkeit an, daß dieses Ölfeld nur mit jenem in Saudi-Arabien verglichen werden konnte, wenn es auch weit schwieriger zu erschließen war - abgesehen von der Tatsache, wie es weiter hieß, daß die Pipeline schon gebaut war und von dieser zu den neuen Bohrstellen nur einige hundert Kilometer überbrückt werden mußten . Angesichts dieses Standortvorteils seien die zu erwartenden Umweltschäden, wie der Gutachter herablassend urteilte, minimal.
    »Wenn man den verdammten Tankerunfall außer Betracht läßt«, bemerkte Dr. Brightling sarkastisch und stürzte ihren Morgenkaffee hinunter. Ganze Schwärme unschuldiger Wildvögel waren dabei umgekommen, Hunderte von Seeottern, und der jungfräuliche Strand war auf Tausende von Kilometern verseucht worden.
    »Es wäre eine Katastrophe, wenn der Kongreß hier kein Machtwort spricht. Herrgott, Carol, die Karibus, die Vögel, all die Wildtiere. Es gibt Eisbären dort, auch Braunbären und Grizzlys in den Trockengebieten, und die Ökosphäre dieser Gegend ist so empfindlich wie der Organismus eines neugeborenen Babys. Wir dürfen nicht zulassen, daß sich die Ölgesellschaft daran vergreift!«
    »Weiß ich doch, Kevin«, gab die Umweltberaterin des Präsidenten zurück und nickte mitfühlend.
    »Der Schaden wäre nie wiedergutzumachen. Das ewige Eis ist die sensibelste Stelle auf der Erdoberfläche«, erklärte der Vorsitzende des Sierra-Clubs mit erneuerter, gesteigerter Leidenschaft. »Das sind wir uns und unseren Enkelkindern schuldig - dem Planeten . Der Antrag muß im Keim erstickt werden! Es ist mir egal, was es kostet, aber wir müssen sie abschmettern. Sie müssen den Präsidenten davon abbringen, auch nur den Anschein von Zustimmung zu diesem Projekt zu signalisieren. Wir dürfen nicht zulassen, daß die Umwelt vergewaltigt wird. «
    »Lassen Sie uns die Sache vernünftig angehen, Kevin. Der Präsident wird vor allem den wirtschaftlichen Nutzen in Betracht ziehen. Öl aus eigener Produktion erspart uns die Ausgaben für den Kauf in anderen Ländern. Schlimmer noch, er schenkt den Ölfirmen Glauben, wenn sie behaupten, sie könnten das Öl ohne großen Schaden für die Umwelt fördern und transportieren und unvermeidliche Schäden minimalisieren.«
    »Das ist Bockmist, Carol, und sie wissen es genau!« Kevin Mayflower übergoß die Ölgesellschaft mit allem Haß, zu dem er fähig war. »Ihre gottlose Pipeline ist eine blutende Wunde auf dem Antlitz Alaskas, eine häßliche, klaffende Stahlnarbe in der schönsten Landschaft unseres Erdenrunds, eine Kränkung der Natur - und wofür? Damit die Menschen weiter mit Motorfahrzeugen die Atmosphäre verpesten, nur weil sie zu faul sind, ihren Arbeitsplatz zu Fuß zu erreichen, auf Fahrrädern zu fahren oder Pferdewagen zu benutzen.« (Daß er selbst mit dem Flugzeug nach Washington gekommen war, um seine Petition einzureichen, anstatt eines seiner Appalousa-Pferde quer durch das Land zu jagen, und daß sein Mietwagen auf dem West Executive Drive geparkt stand, hatte Mayflower anscheinend vergessen.) Die Ölfirmen ruinieren, was immer sie anfassen, dachte er. Sie verdrecken es. Sie beschmuddeln die Erde, zapfen ihr ab, was sie für eine wertvolle Ressource halten, ob Öl oder Kohle, schlitzen die Landschaft auf oder bohren Löcher hinein, weil sie die Heiligkeit des Planeten mißachten, der doch allen gehört und vor Unheil bewahrt werden muß. Das Bewahren erforderte natürlich die richtige Einstellung, wofür sich der Sierra Club verantwortlich fühlte: der Menschh eit

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