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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Nance nach rechts und links und schob die Luken beiseite. Den Schützen wünschte er Glück mit hochgerecktem Daumen, alle hakten Nylonseile an die Befestigung ihrer Gürtelschnallen. Dann drehten sie sich nach innen, hielten sich am Griff fest und hingen rücklings aus der Luke, nur noch mit dem Fußballen das Trittbrett berührend.
    »Sergeant Nance, ich gebe Leuchtsignal, wenn wir unten sind.«
    »Verstanden, Sir«, gab der Crewchef zurück und kroch in die Mitte.

    ***

    »Andre, du gehst raus und wartest auf der Terrasse«, befahl Rene. Augenblicklich setzte sich der Genosse in Bewegung, die Uzi schußbereit in der Hand.

    ***

    »Jemand geht durch die Tür nach draußen!« rief Noonan.
    »Rainbow, hier Six. Ein Subjekt verläßt soeben die Zentrale.«

    ***

    Acht , dachte Chavez. Acht Subjekte müssen wir unschädlich machen . Die übrigen überlassen wir den Scharfschützen.

    ***

    Die letzten zweihundert Meter sind die schwersten, dachte Malloy. Seine Hände klebten am Steuerknüppel, und so erfahren er war, dies war eben etwas anderes als ein Manöver. Also los ... Er senkte den Bug und steuerte direkt auf das Dach zu. Ohne Positionslichter war der Hubschrauber nur eine Silhouette, die sich kaum vom Nachthimmel abhob - und was das beste war, das Geräusch der vier Rotorblätter war viel schwerer zu orten. Man konnte es nicht überhören, wußte aber nicht, aus welcher Richtung es kam, und ein paar Sekunden würden genügen.

    ***

    »Gewehr Zwei-Eins in Anschlag.«
    »Gewehr Zwei-Eins ist auf Ziel«, meldete Johnston. Sein Atem ging gleichmäßig, die Ellbogen waren leicht angewinkelt, so daß er nur mit den Gelenkknochen auf seiner Matte auflag, nicht mit den Unterarmmuskeln. Das Fadenkreuz heftete sich jetzt auf das linke Ohr des Wachtpostens. »Auf Ziel«, wiederholte er :
    »Feuern«, kam es durch Kopfhörer.
    Dann gute Nacht, Marie , wisperte eine innere Stimme. Er drückte weich den Abzug durch, und ein weißer Flammenstoß blitzte vor der Mündung auf. Der Blitz verdunkelte das Sichtgerät für einen Augenblick, dann hellte es sich wieder auf, rechtzeitig, um nachzusehen, ob er getroffen hatte. Am Hinterkopf des Wachtpostens stieg ein kleines Qualmwölkchen auf, dann fiel der Körper zu Boden wie eine Marionette mit durchgeschnittenen Fäden. Drinnen würde niemand den von Fensterglas und dicken Steinwänden gedämpften Schuß aus fast vierhundert Metern Entfernung gehört haben.
    »Gewehr Zwei-Eins. Ziel getroffen. Ziel voll getroffen. Kopfschuß«, gab Johnston über Sprechfunk durch.

    ***

    »Ein Meisterschuß«, keuchte Harrison durchs Interkom. Vom Hubschrauber aus hatte er den Kopfschuß beobachtet. Es kam ihm irreal vor, wie in einer Filmszene. Den Getöteten hatte er nur von weitem gesehen, in Umrissen, er war kein lebendes Wesen für ihn und würde es nicht mehr sein.
    »Stimmt«, nickte Malloy und nahm die Drehzahl immer mehr zurück. »Sergeant Nance - jetzt! «

    Im Heck half Nance den Männern beim Absprang. Der Hubschrauber schwebte noch immer, jetzt mit hochgerecktem Bug, während Malloy ein tadelloses Schaukelstuhl-Manöver einleitete.
    Chavez stieß sich mit den Füßen ab und glitt am Seil hinunter. Nach weniger als zwei Sekunden von nicht ganz freiem Fall packte er fester zu, um das Gleiten zu verlangsamen, und landete weich mit den schwarzen, gummibesohlten Springerstiefeln auf dem Flachdach. Sofort wandte er sich um und sah, daß seine Männer ebenfalls losließen. Eddie Price rannte zur Leiche des Terroristen hinüber, berührte den zerschossenen Kopf und zeigte seinem Chef den hochgereckten Daumen.
    »Six, hier Kommandant von Team-2. Auf dem Dach. Der Wachtposten ist hinüber«, meldete er über Sprechfunk. »Wir rücken jetzt vor.« Chavez ruderte mit den Armen und winkte seine Leute zum Dachfirst. Der Night-Hawk, der nur für wenige Sekunden abgebremst hatte, war schon wieder im Dunkel verschwunden.
    Das Dach war von Zinnen umgeben, wie sie zu einer Ritterburg paßten: vertikale Steinquader, hinter denen die Bogenschützen Deckung suchen konnten. Für jeden der Männer war eine Zinne festgelegt. In Windeseile rollten sie die Kletterseile auf, die sie an den Hüften trugen, und knoteten sie an den Quadern fest. Dann traten sie in die Lücken und hoben, zum Zeichen, daß sie bereit waren, die Hand. Dieselbe Geste machte Chavez, bevor er sich vom Dach fallen ließ. Am Seil glitt er herunter bis zu einer Stelle einen Meter rechts vom Fenster; dort nahm er mit den Füßen

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