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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Ende. Ich muß mal pinkeln«, erklärte der Marine seinem Kopiloten, als er den Night-Hawk Richtung Militärflughafen lenkte.

    ***

    Homer Johnston kletterte über die Nottreppe von der Achterbahn herab, mit der Werkzeugkiste unterm Arm wäre er mehrmals fast gestolpert. Dann legte er die paar hundert Meter zur Burg im Laufschritt zurück. Der Arzt war schon da, trug einen weißen Kittel und sah sich den Mann an, den Johnston erwischt hatte.
    »Wie geht's ihm?« fragte der Sergeant beim Eintreffen. Aber er sah es schon selbst. Mit den Händen umklammerte er den Bauch, aus dem unaufhörlich Blut quoll und sich in einer großen, merkwürdig schwarzen Pfütze auf dem Pflaster des Burghofs ausbreitete.
    »Er wird nicht überleben«, murmelte Dr. Weiler. Höchstens wenn sie jetzt schon im Operationssal wären, hätte er eine kleine Chance, aber er blutete aus der zerfetzten Galle, und die Leber war vermutlich auch hin... Nein, er hatte keine Chance, nicht einmal bei einer sofortigen Transplantation. Weiler konnte nichts für ihn tun, als Morphium zur Linderung der Schmerzen zu verabreichen. Im Arztkoffer suchte er nach einer Spritze.
    »Der war es, der das kleine Mädchen erschossen hat«, teilte Johnston dem Doktor mit. »Ich glaube fast, ich habe ein wenig daneben getroffen«, fuhr er fort und blickte in die offenen Augen und das zur Grimasse verzerrte Gesicht des Sterbenden. Wäre er ein Pferd oder ein Elch gewesen, hätte Johnston ihm den Gnadenschuß in Kopf oder Nacken versetzt, aber bei Menschen war das nicht üblich. Stirb ruhig langsam, du Schwein , verkniff er sich zu sagen. Es enttäuschte Johnston ein wenig, daß der Doktor ihm ein Schmerzmittel gab, aber als Arzt hatte er seine Pflicht zu tun, so wie er vorhin die seine.
    »Fast etwas zu flach geraten, dein Schuß«, wunderte sich Chavez, als er den letzten noch lebenden Terroristen ansah.
    »Tut mir leid. Ich fürchte fast, ich hab den Abzug ein bißchen zu hart durchgedrückt.«
    Chavez warf ihm einen vielsagenden Blick zu. »Schon okay. Dann pack dein Zeug zusammen.«
    »Einen Moment noch.« Der Blick des Sterbenden wurde verschwommener, als das Morphium in die Adern schoß, aber die Hand umklammerte noch immer die klaffende Wunde, und die nasse Pfütze, in der er sich wälzte, war sein eigenes Blut. Endlich richtete er zum letzten Mal die Augen suchend auf Johnston.
    »Adieu, Scheißkerl«, raunte der Scharfschütze leise. Zehn Sekunden später wandte er sich ab und kehrte zur Achterbahn zurück, wo er die Kiste mit dem Gewehr abgestellt hatte.
    In der Erste-Hilfe-Station waren eine Menge vollgemachter Höschen zu entsorgen. Die Kinder saßen großäugig und starr vor Schreck nach diesem Alptraum da, den sie auf Jahre hinaus nicht vergessen würden. Die Rainbow-Kämpfer kümmerten sich rührend um sie. Einer bandagierte den Streifschuß, die einzige Verletzung, eigentlich nur ein Kratzer, bei einem kleinen Jungen.
    Zenturio de la Cruz war noch immer da; er hatte sich geweigert, nach Hause zu gehen. Die schwarze Truppe streifte die Kampfanzüge ab und stapelte ihre Panzerwesten an der Wand. Auf ihren Uniformjacken erkannte er die Flügelabzeichen der Fallschirmjäger; es waren offenbar Amerikaner, Briten und Deutsche. Alle wirkten wie erschöpfte, aber zufriedene Soldaten, die sich tapfer geschlagen haben.
    »Wer seid ihr?« fragte er auf Spanisch.
    »Tut mir leid, das darf ich nicht sagen«, schüttelte Chavez den Kopf. »Aber Sie habe ich auf dem Videoband gesehen - eine reife Leistung, Mann.«
    »Und Sie haben es also geschafft, Mr...., äh...«
    »Chavez. Domingo Chavez.«
    »Amerikaner?«
    » Si. «
    »Die Kinder, sind die heil wieder bei uns?«
    »Nur einer ist leicht verletzt, da drüben.«
    »Und die - Kriminellen?«
    »Die werden das Gesetz nicht mehr brechen, amigo «, teilte er ihm halblaut mit. »Keiner von ihnen.«
    » Bueno .« De la Cruz langte hoch und reichte ihm die Hand.
    »War's schwer?«
    »Leicht ist es nie, aber wir trainieren für die schwersten Aufgaben, und meine Männer, wissen Sie...«
    »Sie sehen auch danach aus«, nickte de la Cruz.
    »Sie aber auch!« Chavez drehte sich um. »Hört mal, Leute. Hier ist der Typ, der mit dem Schwert gegen einen von denen angerückt ist.«
    »Ach ja?« Mike Pierce war sofort bei ihnen. »Bei dem hab ich dann Ihr Werk vollendet, Mann. War nicht mehr viel mit ihm los!« Pierce umklammerte die Hand des Alten und schüttelte sie kräftig. Die anderen folgten seinem Beispiel.
    »Ich muß -

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