10 - Operation Rainbow
strahlte Vega und bemühte sich, nicht zu grinsen. »Kannste Gift drauf nehmen, Ding!«
»Gut. Scottie hierhin, und Mike übernimmt diese zwei. Wie groß ist der genaue Abstand vom Dach?«
Das ließ sich den Grundrissen entnehmen. »Sechzehn Meter unterhalb des Dachfirsts. Rechnen Sie weitere siebzig Zentimeter dazu für die Zinnen.«
»Mit Steigseilen dürfte das kein Problem sein«, empfahl Eddie Price. Allmählich nahm der Schlachtplan Gestalt an. Ding und er hatten vor, sich zwischen die Kinder und ihre Bewacher zu werfen und sich den Weg dorthin freizuschießen. Vega, Loiselle, McTyler und Pierce erhielten den Auftrag, die in der Zentrale verschanzten Subjekte außer Gefecht zu setzen, ob final, würde sich entscheiden, wenn sie in das Büro eindrangen. Covingtons Team-1 stürmte unterdessen die Treppe vom Souterrain aus, um jeden zu erwischen, der sich verkrümeln wollte, und um Team-2 Deckung zu geben, falls der Angriff mißglücken sollte.
Wieder und wieder gingen Hauptfeldwebel Price und Major Chavez die Lagepläne durch, maßen die Entfernungen ab, die zurückgelegt werden mußten, und veranschlagten, wieviel Zeit sie das kostete. Es erschien möglich, sogar wahrscheinlich, daß es gelang. Ding blickte auf und sah einen nach dem anderen an.
»Kommentare?«
Noonan sah nach dem Bild, das sein Glasfaserkabel aus der Burg übertrug. »Es scheint, als hielten sie sich vorwiegend an den Schalttafeln auf. Zwei Typen behalten die Kinder im Auge, ohne sich große Sorgen zu machen. Kein Wunder, sind ja bloß Kinder, von denen droht nicht die Gefahr, daß sie aufmucken wie Erwachsene. Aber denkt dran, es muß sich bloß ein einziger von den Schweinehunden umdrehen und sein Magazin leerschießen, Leute!«
»Stimmt.« Ding nickte. Es hatte keinen Zweck, die Augen davor zu verschließen. »Wir müssen so schnell wie möglich feuern. Können wir sie irgendwie ablenken?«
Bellow überlegte. »Wenn ich ihnen weismache, das Flugzeug sei gekommen... Aber das ist ein Wagnis. Sobald sie merken, daß wir sie belogen haben, lassen sie ihre Wut an den Geiseln aus. Andererseits, wenn sie glauben, es wird Zeit für sie, sich zum Abflug bereitzumachen, wird Mr. Eins vermutlich einen Vortrupp durch die unterirdischen Korridore schicken. Das ist der Ausgang, den sie mit größter Wahrscheinlichkeit nehmen werden. Dort könnten wir noch ein wenig mit den Überwachungskameras spielen und den einen oder anderen in Großaufnahme heranholen...«
- Und dann abknallen«, schloß Clark nüchtern. »Peter?«
»Wenn wir nur auf zwanzig Meter herankommen, ist es ein Klacks. Wir brauchen bloß die Lichter auszumachen, bevor wir zuschlagen. Dann wissen die Kerle nicht ein noch aus«, versicherte Covington.
»Im Treppenhaus ist eine Notbeleuchtung«, widersprach Mike Dennis. »Die geht automatisch an, wenn der Strom ausfällt - verdammt, zwei Notlampen sind auch in der Verwaltungszentrale.«
»Wo?« erkundigte sich Clark.
»Auf der linken - ich meine, der nordöstlichen Ecke und in der südwestlichen. Ganz normale Leuchten, wie Blaulichter, die vom Notaggregat betrieben werden.«
»Nachtsichtgeräte sind also nicht nötig, wenn wir reingehen. Trotzdem sollten wir die Beleuchtung abstellen, kurz bevor wir zuschlagen - schon, um sie zu abzulenken. Spricht irgendwas dagegen? Peter?« fragte Ding.
Major Covington schüttelte den Kopf. »So könnte es klappen.«
Clark hörte zu und hielt sich heraus, überließ das Pläneschmieden und Diskutieren seinen beiden wichtigsten Vertretern und kommentierte nur ganz selten, wenn etwas unklar schien, aber das hatte sich bisher erübrigt. Am liebsten hätte er selbst zur MP-10 gegriffen und die Burg mit den anderen gestürmt; heimlich verwünschte er, daß ihm das nicht mehr möglich war. Im sicheren Befehlsstand zu hocken, war lange nicht so befriedigend wie am Kampf teilzunehmen.
Dann wandte sich John an Oberst Nuncio. »Wir brauchen Notärzte in Bereitschaft, falls einer der Ganoven überlebt.«
»Draußen vor dem Park stehen Krankenwagen...«
»Dr. Weiler ist ein ausgezeichneter Chirurg«, schlug Mike Dennis vor. »Er ist auf Notoperationen spezialisiert. Deshalb hatten wir ihn eingestellt, für den Fall, daß es hier mal ein Unglück gibt...«
»Ausgezeichnet. Wenn es soweit ist, soll er sich bereithalten. Dr. Bellow, Sie werden Mr. Eins berichten, daß die Franzosen nachgeben und daß ihre Freunde bald hier sind... Wann ungefähr?«
»Sagen wir, in zehn, zwanzig Minuten. Wenn sie
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