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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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allen, mit denen er in Kontakt kommt. Er ist intelligent und gebildet, man trinkt gern mal ein Bierchen mit ihm. Merkwürdigerweise mag er Bier lieber als Wodka. In London gefällt es ihm. Verheiratet, zwei Kinder, keine schlechten Angewohnheiten, von denen wir wüßten. Seine Frau arbeitet nicht, wir haben bei ihr auch keinerlei Tarnung vorgefunden. Nach unseren Erkenntnissen ist sie eben Hausfrau und sons t nichts. Ebenfalls beliebt in der Diplomatengemeinde.« Holt reichte Fotos von beiden herum. »Und gestern«, fuhr er fort, »fand sich unser Freund zu einem Bier in seiner Stammkneipe ein. Der Pub liegt ein paar Straßen hinter der Botschaft in Kensington, nicht weit vom Palast; das Gebäude diente schon unter dem Zaren als russische Botschaft, ähnlich wie eure in Washington. Ein sehr gepflegter Pub also. Hier ist die ein wenig geschönte Aufnahme des Knaben, mit dem er sich dort traf.« Ein weiteres Foto machte die Runde.
    Clark und Tawney hielten das Gesicht für ziemlich gewöhnlich. Der Mann hatte braune Haare und Augen und regelmäßige Gesichtszüge, und er war nicht auffälliger als ein rostiger Eimer im Hinterhof. Auf dem Foto trug er Anzug und Krawatte. Der Gesichtsausdruck war nichtssagend. Sie hätten über Fußball diskutieren können, das Wetter, oder darüber, wie sie jemanden umlegen, dessen Nase ihnen nicht paßt - man sah es ihnen nicht an.
    »Vermutlich hat er kein Lieblingseckchen?«
    »Nein, Kirilenko sitzt gewöhnlich an der Theke, ganz selten in einer Nische weiter hinten, und nie zweimal auf demselben Platz. Eine Wanze zu verstecken wäre natürlich das Beste gewesen«, bedauerte Holt, »aber technisch schwierig, zweitens hätte der Wirt gewußt, daß wir hinter jemandem her sind, und es ist fraglich, ob etwas Substantielles dabei herauskäme. Sein Englisch ist übrigens vorzüglich. Der Wirt schien zu glauben, er käme aus Nordengland.«
    »Hat er gemerkt, daß Sie ihm folgen?« fragte Tawney und kam Clark zuvor.
    Holt schüttelte den Kopf. »Schwer zu sagen, aber wir glauben es nicht. Die Überwachungsteams wechseln ständig, unter ihnen sind einige meiner besten Leute. Sie gehen regelmäßig in diesen Pub, auch wenn er nicht drinsitzt, falls er den Laden durch einen Kumpel gegencheckt. Die Bauten in der Umgebung erlauben uns, ihn problemlos mit der Kamera zu verfolgen. Ein paarmal haben wir gesehen, wie er Passanten streifte, aber Sie wissen ja, wie heikel das ist. Schließlich rempelt man immer mal jemanden auf der Straße an, das muß nicht jedesmal absichtlich geschehen. Besonders im Berufsverkehr, wenn die Straßen voll sind, können Sie ein Dutzend Kameras draufhalten und doch nicht sehen, ob etwas ausgetauscht wird.«
    Clark und Tawney nickten. Das Streifen von Passanten ist als Taktik bekannt, seit es Spione gibt. Man schlendert über den Bürgersteig und tut, als ob man jemandem ausweichen muß. Im Gedränge drückt man sich gegenseitig etwas in die Hand, oder läßt es in die Manteltasche fallen, und mit ein bißchen Übung merkt das keiner der Umstehenden. Um damit Erfolg zu haben, brauchte nur einer der beiden gut erkennbar zu sein; die berühmte Nelke im Knopfloch, die Krawattenfarbe oder die Art, wie man seine Zeitung hält, Sonnenbrille oder alle möglichen anderen Zeichen, die beiden Teilnehmern des Austauschs bekannt sind. Das war eine der simpelsten Methoden der Agententätigkeit, am leichtesten durchführbar, und machte der Gegenspionage das Leben schwer.
    Doch wenn er Popov etwas ausgehändigt hatte, dann gab es ein Foto von dem Kerl. Vielleicht, mußte man einschränkend sagen. Daß der Kneipengast von gestern der Richtige war, ließ sich nicht mit Sicherheit feststellen. Vielleicht war Kirilenko flexibel genug, daß er in die Kneipe ging und mit wildfremden Menschen Ge spräche führte, nur um die >Five<-Abteilung in die Irre zu fuhren. Damit sie ihr Personal und ihre Zeit - beides auch beim Sicherheitsdienst nicht in unbegrenztem Ausmaß verfügbar - darauf verschwendeten, erebnislosen Spuren nachzuforschen. Spionage und Gegenrpionage waren nach wie vor eins der beliebtesten Spiele in oer Hauptstadt, und selbst die Spieler ahnten nicht, wie hoch der Einsatz war.
    »Werden Sie Ihre Überwachung Kirilenkos noch verstärken?« erkundigte sich Bill Tawney.
    »Ja.« Holt n ickte. »Aber denken Sie daran, daß wir es mit einem hochqualifizierten Agenten zu tun haben. Eine Garantie geben wir nicht!«
    »Verlange ich auch gar nicht, Mr. Holt. Ich war selbst einmal an

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