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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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gemeinsamer Aktionen mit ihnen gemacht, Bill. Sie wissen alles von mir, einschließlich der Schwanzgröße...«
    Tawney zuckte nicht mit der Wimper. Er hatte sich an die amerikanische Redeweise gewöhnt und fand sie oft sehr amüsant. »Du weißt ja, John, daß wir uns nicht ganz auf die Information verlassen können.«
    »Du bist so oft im Einsatz gewesen wie ich, Bill, vielleicht noch öfter. Wenn's dich dabei nicht in der Nase juckt, dann mußt du dich mal untersuchen lassen, hörst du?« Clark hielt einen Augenblick inne. »Da kennt also jemand meinen Namen und will den Russen erzählen, was ich zur Zeit mache. Er muß es ja wissen, Mann. Als Verbindungsmann hat er den Londoner rezident ausgesucht, nicht den in Caracas. Ein Terrorismus-Agent, vielleicht derjenige, der Namen und Telefonnummern kennt, und seit wir hier sind, gab es drei Zwischenfälle. Daß es viel zu viele sind in der kurzen Frist, darüber sind wir uns einig. Und plötzlich taucht dieser Typ auf und stellt Nachforschungen an. Das könnte uns doch ein bißchen neugierig machen, oder?«
    »Mag sein, John. Ich rufe Cyril an.« Damit verließ Tawney das Büro.
    »So ein Mist«, ächzte John, als die Tür wieder zu war. Aber das war nun mal so bei schwarzen Operationen. Früher o der später knipste irgend jemand das Licht an, und im allgemeinen war er dann jemand, den man nicht im selben Zimmer haben möchte. Wie zum Teufel war er an die Information gekommen? Sein Gesicht verfinsterte sich, und er schloß die Augen. Jeder, der ihn kannte, hätte schwören mögen, daß diese Miene nichts Gutes verhieß.

    ***

    »Scheiß drauf«, schimpfte Direktor Murray im FBI-Hauptquartier.
    »Tja, Dan, das war's dann«, nickte Ed Foley in seinem Langley-Büro in der siebzehnten Etage. »Wie zum Teufel ist das durchgesickert?«
    »Frag mich nicht, Mann. Hast du irgendwas über Popov, wovon ich nichts weiß?«
    »Ich könnte die Nachrichten- und Terrorismusabteilung auf ihn ansetzen. Aber wir schicken euch sowieso alles ins Archiv. Was ist mit den Engländern?«
    »Wie ich John kenne, hängt er längst bei >Five< und >Six< in der Leitung. Sein Geheimdienstler ist Bill Tawney, und Bill ist in jeder Hinsicht erstklassig. Kennst du ihn?«
    »Kommt mir irgendwie bekannt vor, aber ich verbinde kein Gesicht mit dem Namen. Was denkt Basil von ihm?«
    »Er hält ihn für einen der besten Analytiker. Übrigens war er bis vor ein paar Jahren sein wichtigster Undercover-Agent. Eine gute Spürnase«, ergänzte der CIA-Chef.
    »Und wie schätzt du die Gefahr ein?«
    »Weiß nicht. Die Russen kennen John ganz gut aus Tokyo und Teheran. Golowko hat ihn einmal persönlich vorgelassen. Hat mir damals sogar übers Telefon Komplimente gemacht, wie gut sich Clark und Chavez in Teheran geschlagen haben. Ich vermute, daß sie sich auf Anhieb verstanden haben, aber hier geht's um Geschäfte, da stellt man die Freundschaft zurück, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Verstanden, Don Corleone. Und was soll ich dabei tun?«
    »Irgendwo muß eine undichte Stelle sein. Vorläufig habe ich nicht die geringste Ahnung, wo sie sich befindet. Die einzigen, die über Rainbow gesprochen haben, waren Leute, die das Codewort kannten. Und die wissen alle, daß sie den Mund halten sollen.«
    »Wohl wahr«, schnaubte Murray. Wer immer sich da verquatscht haben mochte, es mußte jemand sein, dem man vertraute und der einer langwierigen Überprüfung durch FBI-Beamte standgehalten hatte. Nur ein wohlbekannter und überprüfter Mitarbeiter konnte es gewesen sein; leider konnte das FBI jedoch noch nicht hellsehen oder Gedanken lesen. Oder hatte sich jemand zufällig oder unbewußt verraten? Dann konnte man den Betreffenden noch so sehr verhören, er würde nicht einmal wissen, daß er des Verrats schuldig war. Geheimhaltung und Gegenspionage waren die schwierigsten Aufgaben überhaupt. Gut, daß es die Verschlüsselungsexperten bei der NSA gab, dachte er, denn das waren die verläßlichsten und produktivsten Geheimnisträger der US-Dienste.

    ***

    »Wir kennen Kirilenko, Bill. Ein Zwei-Mann-Überwachungsteam ist ihm ständig auf den Fersen! Gestern abend erst haben sie ihn fotografiert, wie er in der Stammkneipe sein Bierchen mit einem Kumpel trank«, erklärte Cyril Holt seinem Six-Kollegen.
    »Das könnte unser Mann sein«, erwiderte Tawney.
    »Durchaus möglich. Ich müßte Ihre Abhörprotokolle mal sehen. Soll ich herüberkommen?«
    »Würde mich freuen. Kommen Sie so schnell wie

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