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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Außendienst, und die Stellvertretende Direktorin hat mir nie ihre schützende Hand entzogen«, erzählte Clark dem Besucher vom Sicherheitsdienst. »Sonst haben wir nichts über Popov?«
    Er schüttelte traurig den Kopf. »In unseren Akten ist er nicht vertreten. Wir könnten ihn natürlich unter anderem Namen führen. Vielleicht hatte er Kontakt zu unseren PIRA-Freunden; das ist sogar sehr wahrscheinlich, wenn er ein Terrorexperte ist. Da gab es viele wechselseitige Kontakte. Wir haben Informanten bei der PIRA, und einigen werde ich das Foto vielleicht vorlegen. Unsere iris chen Freunde betreiben inzwischen ihre eigene Gegenspionage, wie Sie wissen!«
    »Ich habe nie direkt mit denen zu tun gehabt«, wandte John ein. »Wie gut sind sie?«
    »Sehr gut«, versicherte Holt, und auch Bill Tawney nickte nachdenklich. »Hochentwickelte Methoden, erstklassig organisiert, ohne sich zu verzetteln. Manche von denen wollen unter allen Umständen den Frieden verhindern. Der gute Gerry Adams mag ein fähiger PR-Mann sein, aber wenn die Unruhen beigelegt sind und er die Wahl in ein höheres politisches Amt, mit der er offenbar rechnet, nicht schafft, wird seine Niederlage eher seinem Prestige abträglich sein als seiner Position. Doch eine Mehrheit scheint bereit zu sein, den Terror einzustellen, den Sieg zu erklären und auf Verständigung zu setzen. Das hat unserem Informanten-Anwerber ein bißchen geholfen. Andere bei der PIRA sind heute noch militanter, als sie es vor einem Jahrzehnt waren. Das macht uns ernsthaft Sorgen«, erklärte Holt.
    »Die gleiche Geschichte wie im Bekaa-Tal«, nickte Clark. Was würde es helfen, wenn Satan sich mit Jesus einigt? Manche würden nie aufhören, die Sünder zu bekriegen, und wenn sie die schlimmsten Todsünden dabei begingen! Wo gehobelt wird, fallen Späne, nicht wahr? »Sie wollen einfach nicht klein beigeben.«

    »Genau da liegt der Hund begraben. Und ich brauche Ihnen nicht zu versichern, daß diejenigen, auf die sie's ganz besonders abgesehen haben, hier nebenan sitzen! Der SAS steht ganz oben auf der Abschußliste der PIRA.«
    Auch das war natürlich nichts Neues. Die Einheiten des britischen Special Air Service hatten oft genug Einsätze durchgeführt, um IRA-Mitglieder auszuschalten, die den doppelten Fehler machten, Anschläge zu verüben und nicht unerkannt zu bleiben. John hielt es für einen Fehler, wenn Soldaten für etwas einspringen sollten, was eigentlich zu den Aufgaben der Polizei gehörte. Andererseits mußte er zugeben, daß Rainbow gewissermaßen genau diese Mission erfüllte. Doch der SAS hatte sich manches geleistet, was man strenggenommen als vorsätzlichen Mord bezeichnen müßte. England, so sehr es in vielerlei Hinsicht Amerika ähnelte, war ein eigenes Land mit besonderen Gesetzen und manchmal ganz anderen Spielregeln. Kein Wunder, daß in Hereford Sicherheit groß geschrieben wurde, schon damit nicht eines Tages zehn oder mehr von den Ganoven hier eindrangen, die AK-47er auspackten und loslegten. Viele der hier stationierten SAS-Leute hatten Familie, und Terroristen halten sich bekanntlich nicht an die Haager Landkriegsordnung.

    ***

    Die Entscheidung am Dserschinskij-Platz Nr. 2 war ungewöhnlich schnell getroffen worden. Der Kurier war bereits unterwegs. Kirilenko war überrascht, als die kodierte Nachricht kam. Der Kurier nahm die Aeroflot-Maschine nach Heathrow und hatte einen Diplomatenkoffer dabei, der nicht angetastet werden durfte, solange er im Besitz des Kuriers war. Es bestand die Möglichkeit, daß er geklaut werden sollte, um an den meist unverschlüsselten Inhalt zu kommen, aber das wußten Kuriere, und deshalb hielten sie sich an die strengen Vorschriften. Wenn man aufs Klo ging, mußte der Koffer mit. Und so brauchten sie an den Kontrollstellen nur die Diplomatenpässe zu zücken und in die wartenden Limousinen zu steigen, das Reisegepäck voller kostbarer Schätze: Geheimnisse, für die mancher ihrer Mitreisenden die eigene Großmutter verkauft hätte.

    So war es auch hier. Der Kurier kam mit dem Abendflug vom Moskauer Scheremetjewo, wurde in London durch den Zoll gewunken und stieg in den Wagen, den ein Botschaftsangehöriger chauffierte. Nach einer vierzigminütigen Fahrt durch den Berufsverkehr erreichten sie Kensington und Kirilenkos Büro. Der Lederumschlag war mit Wachs versiegelt. Der rezident dankte dem Kurier für den Umschlag und die zwei anderen Päckchen und ging ans Werk. An diesem Abend mußte der Feierabenddrink

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