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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Studie für die Feldforschung. Wie rasch würden die Ratten zurückgehen, welche Entwicklung nähmen die Haustiere?
    Zu viele Projektteilnehmer machten sich Sorgen um das Schicksal der großen Tiere. Sie hingen mit aller Liebe an Wölfen und Pumas, den stolzen, edlen Tieren, die von den Menschen so grausam verfolgt wurden, weil sie eine Gefahr für die Viehwirtschaft darstellten. Wenn Schluß war mit Fallen und Giftködern, würde es ihnen besser gehen. Aber was würde aus den kleineren Räubern werden? Ihr Schicksal schien niemanden zu bekümmern, aber gehörten nicht auch sie zum natürlichen Kreislauf? Aber wenn man diesen Gedanken weiterverfolgte, wie sollte man dann den Tod von Mary Bannister, Versuchsperson F-4, rechtfertigen? Sie war eine attraktive, intelligente und umgängliche junge Frau, nicht wie ehester oder Pete oder Henry, die auf den ersten Blick abstoßend wirkten... Doch auch sie gehörte zu denen, die kein Verständnis für die Natur zeigten, ihre Schönheit nicht wahrnahmen. Deshalb wurde sie nicht für überlebenswürdig befunden. Pech für sie. Pech für all die anderen Versuchspersonen, denn wenn ein Planet im Sterben lag und gerettet werden mußte, gab es kein Pardon. Die meisten Menschen hatten kaum mehr Einblick in das ökologische System als niedere Tierarten, die - ohne es zu wissen - diesem System angehörten. Allein der Mensch hatte die Chance, den Zusammenhang des Ganzen zu erfassen. Allein er trug die Verantwortung dafür, ihn zu bewahren. Und wenn notwendig, auch auf Kosten seiner eigenen Gattung. Alles hatte seinen Preis! Killgore hielt es für eine Ironie des Schicksals, daß durch den Fortschritt der Wissenschaft eine Selbstopferung von gigantischen Ausmaßen vollzogen wurde. Dieselbe Technologie, die den Fortbestand der Erde gefährdete, konnte umgekehrt zu ihrer Rettung dienen.
    Das Projekt würde die Natur retten, und die Zahl derer, die daran beteiligt waren, belief sich auf weniger als eintausend. Hinzu kamen noch jene, die auserwählt waren, zu überleben. Die meisten würden nie verstehen, weshalb sie dazu gehörten - die Frauen, die Kinder und nahen Angehörigen der Projektteilnehmer, oder solche, die gewisse Fertigkeiten mitbrachten: Flugpiloten, Handwerker, Landwirte, Funker und dergleichen. Eines Tages würden sie natürlich die Wahrheit erfahren, das ließ sich nicht vermeiden. Manche würden plaudern, andere zuhören - und wenn diese dann zwei und zwei zusammenzählten, würde sie das nackte Grauen packen. Aber dann war es längst zu spät, dagegen anzugehen. Das Unabwendbare des Geschehens war ein Segen. Aber ja, auch er würde manches vermissen - das Theater, die schicken Restaurants in New York beispielsweise, andererseits gab es gewiß einige erstklassige Köche im Projekt. Und sie würden wieder unbehandeltes Gemüse, gesunde Lebensmittel verwenden. Die Einrichtung in Kansas würde das nötige Getreide liefern, und natürlich gäbe es dort auch eine artgerechte Viehhaltung, bis eines Tages der Büffel wieder im Land verbreitet wäre.
    Um Fleisch zu haben, würde sich das Projekt durch Jagd versorgen. Natürlich wurde das nicht von allen Teilnehmern gebilligt. Manche wollten gar keine Tiere mehr töten, aber die Klügeren und Besonneneren hielten daran fest. Der Mensch war von Natur aus Jäger und Werkzeugmacher, also waren auch Gewehre akzeptabel. Schießen war die schnellste und barmherzigste Methode, Wildtiere zu töten, und satt werden mußte der Mensch auch. Deshalb würden in ein paar Jahren Männer ihre Pferde satteln und davonreiten, um ein paar Büffel zu schießen, sie zu schlachten und als gesundes, fettarmes Fleisch nach Hause zu bringen. Hirsche und Rehe natürlich auch, ebenso Antilopen und Elche.
    Zum Ausgleich würden die Farmer Getreide und Gemüse liefern. Alle würden sich gesund ernähren und mit der Natur in Eintracht leben - was war an Gewehren denn so viel anders als an Pfeil und Bogen? - und zugleich könnten sie in aller Ruhe die Umwelt erforschen.
    Es war eine schöne Zukunft, die vor ihnen lag, auch wenn die ersten vier bis acht Monate fürchterlich werden würden. Alles, was das Fernsehen dann brächte, das Radio und die Zeitungen - solange es all das noch gab - wären Schreckensbilder. Dennoch war der Preis nicht zu hoch! Die Menschheit als eine diesen Planeten beherrschende Spezies mußte verschwinden und der Natur wieder Raum geben. Einsichtigen und verständigen Menschen reichte es, wahrzunehmen und zu lieben, was sie

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