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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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freier Wildbahn, und, klar, ich weiß schon, daß manche sich darüber aufregen. Aber, Teufel noch mal, wenn...«
    »Ist doch kein Grund, sich verrückt zu machen, Ben. Ich kann Sie verstehen mit Ihren Falken. Mir gefallen sie auch.«

    »Das sind intelligente Raketen der Natur, Doc. Ist doch herrlich, wenn man ihnen bei der Arbeit zusieht. Und wenn sie sich verletzen, kann ich sie heilen.«
    »Das machen Sie wirklich prima! Alle Tiere hier wirken kerngesund...«
    »So soll's auch sein. Ich füttere sie regelmäßig, fange lebende Mäuse für sie. Die meisten mögen ihre Mahlzeit noch warm, verstehen Sie!« Er kehrte zu seinem Arbeitstisch zurück und zog den Handschuh aus, den er an einen Haken hängte. »Das ist mein allmorgendlicher Zeitvertreib.«
    »Na, ich werd mal heimgehen, Ben. Ich werde den Computerraum abschließen lassen. Und Sie sorgen dafür, daß die Versuchspersonen nicht mehr ausreißen!«
    »Jawohl, Sir. Wie geht es Henry?«
    »Henry hat ausgelitten.«
    »Hätte nicht gedacht, daß er noch so lange lebt. Sind von den Saufbrüdern noch welche übrig?« Er sah, wie Killgore den Kopf schüttelte. »Na, Friede seiner Asche. Muß mal ein starker Typ gewesen sein.«
    »Klar, Ben. Aber irgendwann erwischt es jeden.«
    »Sicher, Doc. Eine Schande, daß wir ihn nicht den Bussards geben. Die müssen doch auch satt werden. Aber der Anblick wäre doch zu eklig für die meisten.« Er öffnete die Tür. »Dann bis heut abend, Doc!«
    Killgore folgte ihm nach draußen und schaltete das Licht aus. Nein, leider durfte Ben Farmer die Vögel nicht behalten. Falknerei war wirklich ein Sport für Könige; man lernte dabei so viel über die Tiere, ihre Jagd, ihre Lebensgewohnheiten. Sie gehörten nun mal zum großen Schöpfungsplan dazu. Einzig problematisch an ihrem Projekt war, daß einige äußerst radikale Leute dabei waren, wie zum Beispiel jene, die Mediziner verabscheuten, weil sie in den Lauf der Natur eingriffen, indem sie Menschen von Krankheiten heilten und damit zur Überbevölkerung beitrugen. Klar, sicher doch! In ein - bis zweihundert Jahren würde Kansas wieder die Einwohnerzahl von heute erreichen. Aber würden alle in Kansas bleiben wollen? Nein, man würde sich aufmachen und ins Gebirge gehen, das Wattenmeer untersuchen, die Regenwälder, die afrikanischen Savannen; und dann käme man nach Kansas zurück, würde von seinen Erfahrungen berichten und die Eindrücke auf Videos vorführen. Darauf freute sich Killgore schon jetzt. Wie die meisten Projektteilnehmer ließ er auf seinem Kabel-TV hauptsächlich Naturfilme laufen. Es gab so viel zu lernen, so viel zu begreifen, wenn man wie er und die meisten seiner Mitstreiter die Natur in ihrer Ganzheit verstehen wollte. Eine große Aufgabe, gewiß, vielleicht war sie unrealistisch, doch wo er nicht weiterkam, würden seine Kinder das Studium fortsetzen. Oder seine Enkelkinder, die man von klein auf dazu erziehen würde, der Natur mit Liebe und Respekt zu begegnen. Sie würden die Welt als Feldforscher bereisen. Was würden wohl jene empfinden, die zum ersten Mal in die toten Städte kamen? Keine schlechte Idee, sie ganz bewußt dorthin zu entsenden, schon um sie zu lehren, was die Menschheit alles falsch gemacht hatte, damit sie deren Fehler nicht wiederholten. New York wäre das größte, das abschreckendste Beispiel von allen. Tausend Jahre würde es dauern, vielleicht sogar noch länger, bevor die Hochhäuser mangels Pflege und Renovierung einstürzten... Steintrümmer würden wohl nie vergehen, doch relativ bald schon, vielleicht in zehn Jahren, würden Wildtiere in den Central Park zurückkehren.
    Den Aasgeiern würde es eine Zeitlang hervorragend gehen. Anfangs würde man die Leichen in würdiger Weise bestatten, doch nach ein paar Wochen, wenn die Infrastruktur zusammengebrochen wäre, blieben die Toten einfach in den Betten liegen. Und dann - die Ratten, natürlich. Das erste Jahr danach würde den Ratten gehören. Allerdings war die Population der Ratten immer mit dem Menschen verbunden. Als Parasiten lebten sie von Müll und den Überresten der Zivilisation. Ein Jahr lang dürften sie weltweit aus dem Vollen schöpfen, aber was sollte anschließend aus ihnen werden? Hunde und Katzen würden sich an ihnen gütlich tun, das Verhältnis konnte sich sogar wieder ausbalancieren, doch ohne die Milliarden Abfall produzierender Menschen wären auch sie in einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren zum Aussterben verurteilt. Das wäre eine interessante

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