10 - Operation Rainbow
Präsident kann sie nicht leiden, wie man munkelt...«
»Stimmt, weiß ich. Weil sie eine radikale Regenwald-Retterin ist. Aber sie hat was auf dem Kasten, und euch die Geräte zu verschaffen war doch keine schlechte Idee, oder? Ich hab mit Sam Wilson gesprochen im Snake-Hauptquartier, und seine Leute waren ganz begeistert davon. Störsicher, verschlüsselt, digitale Empfangsqualität und federleicht.« Kein Wunder, dachte Foley, wo jedes Gerät satte siebentausend Dollar kostete, Entwicklungskosten inklusive. Er fragte sich, ob nicht auch seine Außendienstler etwas damit anfangen konnten, bei verdeckten Operationen zum Beispiel.
»In zwei Tagen, sagst du?«
»Genau. Der übliche Transport von Dover zur Air-Force-Basis Mildenhall, und von da mit dem Lastwagen, nehme ich an. Ach, noch etwas!«
»Ja?«
»Sag Noonan, daß sein Brief über den Personen-Aufspürer schon Wirkung zeigt. Die Firma wird ihm ein neues Spielzeug mitschicken, genauer gesagt vier Stück. Begradigte Antenne und eingebautes Distanz-Echolot. Wozu taugt das Ding überhaupt?«
»Ich habe es nur einmal gesehen. Anscheinend lokalisiert es Personen nach ihrer Herzschlag-Frequenz.«
»Ach nee - und wie funktioniert das?«
»Wenn ich das wüßte, Ed! Aber daß man jemanden durch die nackte Wand orten kann, hab ich mit eigenen Augen gesehen. Noonan ist ganz verrückt danach. Aber er meint, es könne noch optimiert werden.«
»Na, das hat sich DKL - so heißt die Firma - offenbar hinter die Ohren geschrieben. Vier Exemplare des neuen Prototyps kommen mit derselben Lieferung. Noonan soll sie testen und weitere Verbesserungsvorschläge machen.«
»Werd's ihm ausrichten.«
»Noch was von den Terroristen gehört, die ihr in Spanien erwischt habt?«
»Wir faxen es noch heute rüber. Inzwischen haben sie sechs von ihnen identifiziert. Hauptsächlich Basken, wie die Spanier meinen. Die Franzosen haben weniger zu bieten, nur zwei Verdächtige - na, bei einem sind sie relativ sicher. Und wir haben noch immer keine Ahnung, wer die Typen aus der Versenkung geholt hat.«
»Die Russen«, mutmaßte Foley. »Ein kaltgestellter KGB-Mann, möchte ich wetten.«
»Könnte stimmen, wenn ich an den Kerl denke, der da in London aufgekreuzt ist... Wir glauben es zumindest. Aber die >Five<-Leute haben noch nichts Konkretes!«
»Wer bearbeitet das bei >Five«
»Holt heißt der Mann. Cyril Holt«, erwiderte Clark.
»Ach, der! Na klar, Cyril kenne ich. Ein vernünftiger Mann.
Was der sagt, kannst du ihm unbesehen abnehmen.«
»Nett von dir, aber zur Zeit fällt mir das nicht schwer, denn er sagt nur, daß er keinen Schimmer hat. Hab schon mit dem Gedanken gespielt, bei Sergej Nikolajitsch persönlich anzufragen! Vielleicht leistet er mir nochmal Amtshilfe...«
»Würde ich nicht tun, John. Das muß über meinen Tisch gehen, klar? Ich mag Sergej gut leiden, aber nicht in dieser Angelegenheit. Ist ja noch alles offen...«
»Damit stehen wir wieder im Wald, Ed. Es paßt mir nicht, daß dieser Russe hinter mir herschnüffelt, meinen Namen und momentanen Job kennt.«
Foley mußte ihm zustimmen. Keinem Außendienstler gefiel es, auf dem Präsentierteller zu stehen, und Clark hatte allen Grund zur Sorge, da seine Familie mit ihm vor Ort stationiert war. Er hätte Sandy niemals mit zum Einsatz genommen, und sei es auch nur zur Beglaubigung einer Tarnexistenz. Noch hatte kein Agent seine Frau verloren, doch ein paar von ihnen hatten unangenehme Szenen erlebt, und außerdem entsprach es nicht der CIA-Politik. John hatte seit jeher als Unperson gelebt, als »Unsichtbarer«, den kaum jemand zu Gesicht bekam und den niemand wiedererkannt hätte, außer jenen, die auf seiner Seite standen. Diese Verschwiegenheit um seine Existenz würde er ebensowenig ablegen können wie seine Haut. Doch nun war seine Anonymität aufgehoben, und das schockierte ihn. Gut, die Russen kannten ihn, wußten vieles von ihm, und das hatte er selbst in Kauf genommen damals in Japan und im Iran. Er wußte, wie sich diese Aktionen langfristig auswirken würden.
»John, sie kennen dich längst. Selbst Golowko hat dich persönlich gesehen, und anscheinend interessierten sie sich schon immer für dich.«
»Weiß ich, Ed, aber - ach, Scheiße.«
»Ich kann dich verstehen, John. Aber du bist inzwischen ein paar Ränge höhergeklettert. Verhalte dich ruhig, erledige deinen Job, und laß uns ein bißchen auf den Busch klopfen, dann wissen wir bald Bescheid. Okay?«
»Glaube schon, Ed«, kam es
Weitere Kostenlose Bücher