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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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erleichtert durch Dokumente, die einen Transfer von Narkotika von einer Filiale eines Konzerns zur anderen rechtfertigten. Damit waren sein Name und die Drogen mit Brightlings Firma verknüpft. Der falsche Paß mochte die Polizei eine Weile irreführen, wenn er sich verdächtig machte. Es sei denn, die Garda unterhielt direkte Verbindungen zu MI-5, was Popov nicht für wahrscheinlich hielt. Ebensowenig glaubte er, daß der britische Sicherheitsdienst seinen Decknamen kannte oder auch nur ein mehr oder minder brauchbares Foto besaß. Außerdem hatte er schon vor Jahren die Frisur geändert.
    Als Popov mit dem Packen fertig war, wußte er Bescheid. All das ergab nur einen Sinn, wenn dies seine letzte Aktion war. Danach würde Brightling den Laden dichtmachen. Für Popov hieß das, es war seine letzte Gelegenheit, abzusahnen. Mochten Grady und seine Mörderbande ein ebenso schäbiges Ende finden wie seine Spießgesellen in Bern und Wien - oder auch in Spanien, obwohl er damit nichts zu tun hatte. Die Nummer und das Losungswort für das Konto in der Schweiz waren ihm bekannt. Diese Summe reichte, um ihm einen sorgenfreien Lebensabend zu sichern. Wenn es den Rainbow-Leuten gelang, ihre Widersacher auch diesmal zu erledigen, konnte er für immer verschwinden. Mit diesem hoffnungsvollen Gedanken trat Popov nach draußen und winkte sich ein Taxi zum Teeterboro-Flughafen.
    Zum Nachdenken blieb ihm noch die ganze Strecke über denAtlantik.

27 -  GEHEIMKURIERE

    »Es ist reine Zeitverschwendung«, schimpfte Barbara Archer, als sie im Konferenzzimmer zusammensaßen. »F-4 ist tot, nur ihr Herz schlägt noch. Wir haben alles versucht. Shiva läßt sich nicht aufhalten. Durch nichts und wieder nichts!«
    »Nur durch die Antikörper des B-Impfstoffs«, wandte Killgore ein.
    »Das ist aber auch die einzige Ausnahme«, nickte Archer.
    »Alles andere hat versagt.«
    Ringsum am Tisch stimmten ihr alle zu. Sie hatten es mit nahezu jeder bekannten Behandlungsmethode versucht, einschließlich denjenigen, über die man in den amerikanischen Virusfoschungszentren oder im Pasteur-Institut von Paris nur spekulierte. Sämtliche Mittel aus dem breiten Spektrum der Antibiotika waren ausprobiert worden, von Penizillin bis Keflex, sowie zwei neue synthetische Produkte von Merck und Horizon, die sich noch im Experimentierstadium befanden. Die Antibiotika dienten nur der Kontrolle, denn gegen Virusinfektionen waren sie ohnehin machtlos. Aber in ihrer Verzweiflung würden die Kranken alles versuchen, und wer weiß, ob es nicht doch noch eine Überraschung ergab.
    Doch bei Shiva gab es keine Überraschung. Diese neue Version des Dengue-Virus war genetisch so verändert, daß es viel schlimmer wüten würde als das noch immer im Kongotal grassierende Ebola-Virus - mit hundertprozentiger Todesrate und hundertprozentiger Widerstandskraft gegen alle denkbaren Heilmittel. Denen, die von ihm gepackt wurden, war nicht mehr zu helfen. Schon beim ersten flächendeckenden Versprühen mußte es viele Menschen befallen, alle übrigen bekamen die Krankheit von der A-Impfung, die Steve Berg entwickelt hatte. Auf beiden Wegen würde Shiva wie ein sich allmählich zusammenbrauender Sturmwind die ganze Welt erobern. Nach einem halben Jahr würde man wohl die wenigen Überlebenden in drei Kategorien einteilen können. Erstens jene, die ihn gar nicht in ihren Körper aufnehmen würden. Ihre Zahl wäre schon deshalb gering zu veranschlagen, weil sämtliche Regierungen den A-Impfschutz anfordern würden; alle, die über Fernsehen verfügten, würden sich - schockiert von den Bildern der ersten Shiva-Patienten - freiwillig impfen lassen. Die zweite Gruppe bestünde aus den ganz wenigen, deren Immunsystem stark genug war, sie vor Shiva zu schützen. Noch hatten die Forscher keine solchen Individuen entdeckt, aber es mußte sie geben, diese Glücklichen, die mit der Zeit dem Zusammenbruch der Infrastrukturen in den Städten der Welt zum Opfer fallen würden. Meist würden sie verhungern, an den durch Verunreinigung und Leichengift weitverbreiteten Seuchen sterben oder in der allgemeinen Anarchie des Zusammenbruchs getötet werden.
    Die dritte Gruppe wären die paar Tausend, die in Kansas angesiedelt wurden. Das Arche-Noah-Projekt, wie man es insgeheim nannte. Diese Gruppe setzte sich einerseits aus aktiven Projektteilnehmern - deren es nur ein paar hundert gab - und deren Familien zusammen, andererseits aus weiteren Wissenschaftlern, die durch Bergs B-Impfung

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