10 - Operation Rainbow
der Kommandant nicht völlig konfus wird«, erläuterte er zur Belustigung der australischen Offiziere. »Das hat den Vorteil, daß man die Aktion besser im Griff hat und die gesamte Mannschaft über das Vorgehen informiert ist. Je besser ihr orientiert seid, desto effektiver der Einsatz. Die Lautstärke reguliert man hier...« Er zeigte ihnen den Drehknopf am Mikrofonausgang.
»Wir groß ist die Reichweite?« wollte ein älterer Offizier wissen.
»Bis zu fünfzehntausend Meter, und ein bißchen weiter, soweit Sichtverbindung besteht. Danach fällt sie etwas ab. Die Akkus sind wiederaufladbar, und jedes Set enthält zwei Notbatterien. Die Akkus in der Halterung reichen ungefähr für sechs Monate, aber wir empfehlen, sie jede Woche aufzuladen. Das Ladegerät ist immer dabei und mit einem Universalstecker ausgestattet. Paßt in die Buchse hier an der Wand oder überall sonst. Ihr müßt ein bißchen dran herumdrehen, bis ihr das richtige Steckerprofil findet - hier...« Er demonstrierte es. Die meisten im Saal warfen einen flüchtigen Blick auf das Steckerteil. »Na schön. Dann stellen wir das Gerät mal an und probieren es gemeinsam aus. Der Ein-Aus-Schalter befindet sich hier unten...«
»Fünfzehn Kilometer weit?« staunte Malloy.
»Genau«, erklärte Noonan geduldig. »So kannst du gleich mithören, was sich am Boden abspielt, und brauchst nicht auf den Lagebericht zu warten. Es paßt in deinen Fliegerhelm und dürfte nicht in euren Interkom-Verkehr funken. Die schmale Antenne kannst du hier anschließen, und der Kontrollknopf wird durch den Ärmel zur Hand geführt, damit du ein- und ausschalten kannst. Es gibt auch die Nur-Empfangen-Einstellung. Das ist die dritte Schalterposition.«
»Super«, freute sich Sergeant Nance. »Da weiß man wenigstens, was ihr da unten treibt!«
»Verdammt richtig. Und wenn ihr Stoppelhopser evakuiert werden müßt, bin ich schon auf halbem Wege, bevor ihr um Hilfe schreit. - Mir gefällt's«, lobte Oberst Malloy. »Ich glaube, das behalten wir, Tim.«
»Das Gerät ist noch immer in der Erprobungsphase. E-Systems meinte, es gebe noch ein paar Haken im System, die aber noch keiner außer ihnen entdeckt hat. Das Kodiersystem ist mit 128-Bit-Echtzeit auf dem neuesten Stand, wird von der Rechnereinheit gleich synchronisiert, aber nach einer Funktionshierarchie, das heißt, wenn ein Gerät versagt, übernimmt das nächste die Verschlüsselung. Die Jungs und Mädels in Fort Meade könnten es möglicherweise knacken, aber erst zwölf Stunden nach der Benutzung.«
»Und in Flugzeugen? Gibt's da keine Interferenzen, mit den Bordcomputern zum Beispiel?« fragte Leutnant Harrison.
»Nicht daß ich wüßte. In Fort Bragg hat man es in den Night-Hawks und Stalkers getestet und keine Störungen entdeckt.«
»Das probieren wir erstmal selbst aus«, wandte Malloy ein. Aus Erfahrung traute er keiner Elektronik über den Weg - und außerdem war es ein prima Vorwand, um eine Extratour in seinem Night-Hawk zu fliegen. »Sergeant Nance, mach den Vogel startklar!«
»Worauf Sie sich verlassen können, Oberst!« Der Sergeant stand auf und verschwand.
»Du bleibst hier, Tim. Wir probieren es drinnen und draußen und prüfen gleichzeitig die Reichweite.«
Eine halbe Stunde später kreiste der Hubschrauber über Hereford.
»Wie hört sich das an, Noonan?«
»Laut und klar, Bear!«
»Na schön, wir sind jetzt - oh, elf Kilometer weit oben, und du hörst dich an wie Rush Limbaugh auf der anderen Straßenseite. Dieser Digitalfunk ist wirklich 'ne Wucht, Mann!«
»Richtig.« Noonan setzte sich in den Wagen und stellte fest, daß die Metallkarosserie den Empfang nicht im mindesten dämpfte. Es zeigte sich auch, daß der Funkverkehr auch noch über eine Distanz von achtzehn Kilometern einwandfrei arbeitete; keine schlechte Leistung für die Zwei-Zentimeter-Batterie und eine Antenne von der Größe eines Zahnstochers. »Damit wird das Aussteigen am langen Seil viel einfacher, Bear.«
»Wie darf ich das verstehen, Noonan?«
»Na, die Jungs am Seil können dir freihändig sagen, ob du noch ein bißchen zu hoch bist oder sie schon über den Boden schleifst.«
»Sag mal, Noonan«, donnerte es zornig zurück, »wofür, glaubst du, hab ich meinen Höhenmesser?«
»Hast ja recht, Bear«, lachte der FBI-Mann.
28 - BEI HELLEM TAGESLICHT
Das Geld machte alles einfacher. Statt die benötigten LKWs zu stehlen, konnten sie einfach einen Scheck auf ein Konto ausstellen, das ein Strohmann, der
Weitere Kostenlose Bücher