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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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möchte mit Mr. Casey sprechen«, bat der Psychologe und schaltete den Lautsprecher ein...«
    »Äh... der ist im Moment nicht hier!«
    »Könnten Sie ihn bitte an den Apparat holen? Ich muß ihm eine wichtige Mitteilung machen!«
    »Warten Sie«, kam es zurück.
    Bellow schaltete die Sprechmuschel mit der Stummtaste aus. »Andere Stimme!« bedeutete er den anderen. »Nicht derselbe Typ. Wo soll Casey denn sein?«
    »Irgendwo im Gebäude, vermute ich«, murmelte Stanley, doch die Antwort stellte ihn nicht zufrieden, und in den nächsten paar Minuten meldete sich auch die fremde Stimme nicht wieder.

    ***

    Zwei verschiedenen Polizeikontrollen mußte Noonan umständlich erklären, wer er war, doch endlich kam das Krankenhaus in Sichtweite. Er kündigte sein Eintreffen über Funk an und meldete Covington, er sei in fünf Minuten da. Doch dann erfuhr er, daß die Lage noch unverändert war.
    Clark und Chavez stiegen rund dreißig Meter hinter den grünen Armeelastern aus, mit denen Team-1 an den Tatort gebracht worden war. Team-2 war jetzt ebenfalls unterwegs, in einem weiteren grüngestrichenen britischen Armeelaster, der unter Polizeischutz eskortiert wurde, um durch den Stau zu gelangen. Chavez hielt während der Fahrt ein Verbrecheralbum mit gesuchten PIRA-Terroristen auf dem Schoß, das er rasch noch vom Schreibtisch der Aufklärung stibitzt hatte. Am schwersten fiel ihm, das Händezittern zu vermeiden - ob nun vor Wut oder aus Angst, hätte er nicht sagen können. Und er brauchte alle Routine, die er sich je antrainiert hatte, um bei der Sache zu bleiben und sich nicht um seine Frau und seine Schwiegermutter zu sorgen... und um sein ungeborenes Kind. Wenn er sich die Visagen auf den Steckbriefen ansah, zwang er sich zur Ruhe, denn das waren wahrscheinlich die Männer, die er suchen und töten wollte. Doch die grüne Rasenfläche rings um das Krankenhaus erinnerte ihn nur einmal mehr an die Gefahr, in der sie schwebten. In Zeiten wie diesen galt es als Zeichen männlicher Kraft, alle Gefühle wegzustecken und sich seelenruhig zu geben. Doch Chavez mußte noch dazulernen. Beispielsweise, daß es viel einfacher war, für sich alleine tapfer zu sein, als mit der Gefahr fertig zuwerden, in der ein Angehöriger schwebte. Hier war sein ganzer Mannesmut keinen Pfifferling wert, und es blieb einem nichts als... nichts. Er war zum Zuschauen verdammt, mußte untätig einen grausigen Wettlauf mit der Zeit beobachten, an dessen Ziel der Tod der geliebten Menschen stehen konnte. Was blieb ihm anderes übrig, als der Entschlossenheit und Erfahrung von Covingtons Team-1 zu vertrauen! In der Tiefe seines Herzens wußte er, daß Peter und seine Jungs genauso auf Draht waren wie er selbst und sein Team. Wenn Rettung überhaupt möglich war, konnte sie nur von dort kommen, und sie würden es bestimmt schaffen - aber das war lange nicht das gleiche, als wenn man selbst dabei war, alles veranlaßte und sich persönlich um das richtige Vorgehen kü mmerte. Irgendwann im Laufe des Abends, redete Chavez sich gut zu, würde er seine Frau wieder in den Armen halten - oder sie und ihr ungeborenes Baby würden ihm für immer genommen werden! Seine Fäuste umklammerten die Computerausdrucke der Steckbriefe, zerknitterten die Ränder, und sein ganzer Trost war das Gewicht der Pistole, die im Hüftholster am Hosenbund steckte. Es war ein vertrautes Gefühl, aber eines, das jetzt - wie ihm der Verstand sagte - völlig nutzlos war und vermutlich auch bleiben würde.

    ***

    »Und wie soll ich Sie nennen?« erkundigte sich Dr. Bellow, als sich am anderen Ende der Leitung wieder etwas regte.
    »Nennen Sie mich Timothy.«
    »Einverstanden«, gab der Doktor freundlich zurück. »Ich heiße Paul.«
    »Sie sind Amerikaner«, bemerkte O'Neil.
    »Das stimmt. Genau wie die Geiseln, die Sie festhalten, Dr. Chavez und Mrs. Clark.«
    »So?«
    »Dabei dachte ich, Ihre Feinde wären die Engländer, nicht wir Amerikaner. Sie wissen doch, daß die beiden Damen Mutter und Tochter sind, nicht wahr?« Er mußte es wissen, dachte Bellow, schon deshalb durfte er diese Information preisgeben.
    »Ja«, kam es undeutlich zurück.
    »Wußten Sie schon, daß die beiden katholisch sind, genau wie Sie?«
    »Nein.«
    »Das sind sie aber«, versicherte Bellow. »Sie können sie ruhig fragen. Mrs. Clarks Mädchenname ist O'Toole, um genau zu sein. Sie stammt aus einer irisch-katholischen Einwandererfamilie. Wieso sollte sie euer Feind sein, Timothy?!«
    »Sie ist doch - ihr

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