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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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und Männliches - ein großes, majestätisches Tier zwischen den Beinen zu spüren, das sich mit nichts als einem sanften Griff am Zügel und einem Zungenschnalzen dirigieren ließ. Man hatte einen viel weiteren Blick, als wenn man zu Fuß ging, und es... befriedigte ihn auf irrationale Weise.
    Deshalb kam er schon so früh in die Cafeteria und holte sich sein Frühstück - dazu einen frischen roten Apfel für Buttermilk - just in dem Moment, als das Küchenpersonal es bereitstellte. Der Tag versprach wieder klares, sonniges Wetter. Die Weizenfarmer freuten sich darüber mindestens so wie er, dachte der Geheimdienstler. Es hatte genug geregnet, um die Aussaat zu bewässern, und ausreichend Sonne gegeben, sie zur Reife zu bringen. Die amerikanischen Weizenfarmen waren die produktivsten der Welt, hatte Popov gelesen. Mit ihrem guten Boden und den unglaublichen Agrarmaschinen war das auch kein Wunder. Er nahm sein Tablett auf und begab sich zu seinem gewohnten Eckchen. Das Rührei hatte er schon halb verzehrt, als Killgore und der Neue, Hunnicutt, auf ihn zukamen.
    »Na, Dmitrij«, nickte ihm der hochgewachsene Jäger zu.
    Popov mußte erst einen Bissen herunterschlucken, bevor er antworten konnte. »Guten Morgen, Foster.«
    »Wie waren die Pferderennen gestern abend?«
    »Der Engländer, der die Goldmedaille gekriegt hat, war hervorragend, doch sein Pferd stand ihm in nichts nach.«
    »Die nehmen sich nur die besten«, bemerkte Hunnicutt und zog los, sein Frühstück zu holen. Wenige Minuten später war er wieder da. »Spitzel sind Sie gewesen, stimmt's?«
    »Offizier im Nachrichtendienst. Damals arbeitete ich für die Sowjetunion.«
    »Und zwar mit Terroristen zusammen, hat mir John erzählt.«
    »Das trifft ebenfalls zu. Ich hatte meine Instruktionen, und die mu ßte ich natürlich ausführen.«
    »Mir bereitet das keine Kopfschmerzen, Dmitrij. Zu den Leuten, mit denen sich diese Kerle anlegen, gehöre ich sowieso nicht, und keiner meiner Bekannten. Verdammt, ich war eine Zeitlang in Libyen für die Royal Dutch Shell. Hab denen ein nettes kleines Ölfeld erschlossen, und die Libyer, mit denen ich arbeitete, waren schwer in Ordnung.« Wie Popov hatte sich Hunnicutt Eier mit Schinken aufgehäuft. Er mußte wohl eine Menge essen, um seine bullige Gestalt beizubehalten, stellte sich Dmitrij vor. »Und wie gefällt's Ihnen in Kansas?«
    »In mancherlei Hinsicht ähnelt es Rußland; der weite Horizont, die riesigen Farmen - obwohl eure viel effizienter wirtschaften. Mit so wenig Personal solche Mengen von Weizen zu ernten...«
    »Wir können's auch dringend brauchen, damit wir unser täglich Brot kriegen.« Hunnicutt langte kräftig zu. »Land haben wir genug hier, und alle notwendigen Maschinen. Ich werde mich da selbst ein wenig umtun.«
    »Ach ja?«
    »Tja, hier kriegt jeder einen Anteil an der Projektarbeit zugewiesen. Ist ja auch sinnvoll, vor allem zu Beginn, wenn wir uns zusammenreißen müssen. Aber ich freue mich schon darauf, eines Tages wieder Büffel zu sehen. Hab mir sogar 'nen eigenen Büffelstutzen mitgebracht!«
    »Was soll das denn sein?«
    »Shilo Arms, eine Firma in Montana, stellt Repliken der echten Büffelgewehre her. Hab mir vor einem Monat eins gekauft - Sharps 40-90 - und es schießt wie Pik Sieben!«
    »Einigen Leuten hier wird das gar nicht gefallen«, gab Popov zu bedenken. Die Veganer waren wohl die extremste Ausprägung des Druidenwesens.
    »Naja, manche von denen meinen, sie kämen ohne Waffe besser mit der Natur aus. Die werden sich noch umgucken! Ein Grizzlybär kümmert sich nicht um Naturfreunde-Geschwafel. Der weiß nur, was er töten kann und was eßbar ist - und was nicht. Manchmal muß man ihn daran erinnern, was er nicht fressen darf. Dasselbe gilt für die Wölfe!«
    »Jetzt reicht's aber, Foster«, mischte sich Killgore ein, der sich neben seine neuen Freunde setzte. »In Amerika gab es noch nie einen nachgewiesenen Fall, wo ein Mensch den Wölfen zum Opfer gefallen wäre.«
    Hunnicutt hielt das für ausgesprochen leichtfertig. »Meinen Sie? Na, wenn man gerade vom Wolf gefressen wurde, wird man hinterher kaum noch Anzeige erstatten können. Tote sind schlechte Zeugen, Mann. Was ist denn mit Rußland, Dmitrij? Gibt's da noch Wölfe?«
    »Die Farmer fürchten sie, haben sie seit jeher verabscheut. Aber staatlich angestellte Jäger jagen sie mit Hubschraubern und Gewehren. Das ist wohl nicht gerade sportlich, sollte man meinen, oder?«
    »Ganz und gar nicht«, ereiferte sich

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