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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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stimmte.
    »Es könnte sein, daß wir jetzt doch noch Ärger kriegen, John«, warnte der ehemalige FBI-Agent.
    »Und wieso?« erkundigte sich Carol. Henriksen erklärte es ihr, und die Stimmung im Penthouse der Brightlings schlug abrupt um. »Willst du damit sagen, sie wissen...?«
    Henriksen nickte. »Schon möglich. Ja.«
    »Grundgütiger!« rief die Ex-Beraterin des Präsidenten aus. »Wenn sie das rausgefunden h aben, dann - dann...«
    »Genau«, nickte Bill grimmig. »Dann sind wir aufgeschmissen!«
    »Können wir noch das Schlimmste verhindern?«
    »Zuallererst müssen wir sämtliche Beweise vernichten. Die Shiva-Bestände, Impfstoffe, Aufzeichnungen, alles. Das meiste ist elektronisch gespeichert, es reicht, wenn wir's löschen. Akten dürften sie kaum finden, wir haben stets dafür gesorgt, daß nie etwas ausgedruckt wurde und Notizen auf Papier sofort entsorgt wurden. Das können wir alles von hier aus in die Wege leiten. Ich habe Zugang zu allen Firmencomputern von meinem Büro aus. Mit dem Löschen der Protokolle fange ich gleich an...«
    »Die sind doch verschlüsselt«, wollte John Brightling abwiegeln.
    »Willst du etwa gegen die Entschlüsselungs-Spezialisten von Fort Meade antreten? Ich jedenfalls nicht!« protestierte Henriksen. »Nein, John, unsere Aufzeichnungen müssen wir opfern. Überleg doch, mangels Beweisen kommst du um eine Strafverfolgung herum. Wenn sie keine handfesten Beweise haben, können sie dir auch nichts anhaben.«
    »Und Zeugen, was ist mit denen?«
    »Augenzeugen werden in aller Regel total überschätzt. Jeder bessere Winkeladvokat dreht ihnen das Wort im Mund herum. - Ach was, als ich noch für das FBI ermittelte, suchten wir immer was Handfestes, das man den Geschworenen zeigen, das sie sehen und anfassen konnten! Augenzeugenberichte sind vor Gericht einigermaßen wertlos, nur im Fernsehkrimi mag das anders aussehen. Also gut, ich geh dann mal in mein Büro und kümmere mich um die Computer.« Henriksen verschwand und überließ die beiden Brightlings sich selbst.
    »Um Himmels willen, John«, sagte Carol, die ziemlich kleinlaut geworden war, »wenn uns die Leute auf die Schliche kommen, wird das kein Mensch begreifen...«
    »Begreifen? Begreifen, daß wir sie und ihre Familien ausrotten wollten? Wohl kaum«, pflichtete ihr Mann trocken bei. »Dafür werden weder Hans Franz noch Lieschen Müller Verständnis aufbringen, möchte ich meinen.«
    »Und was sollen wir tun?«
    »Wir müssen schleunigst außer Landes. Wir fliegen nach Brasilien und nehmen jeden mit, der über das Projekt orientiert ist. Unser Geld reicht allemal. Ich habe Dutzende von Geheimkonten, an die wir über Internet herankommen. Wahrscheinlich können sie gar kein Strafverfahren gegen uns einleiten, schon gar nicht, wenn Bill die Computerprotokolle löscht. Kann sein, daß sie Wil Gearing festgenommen haben, aber der ist ja nur eine Einzelperson. Ich bin gar nicht sicher, daß sie uns von Rechts wegen einen Strick daraus drehen könnten, daß eine einzige Person irgendwas ausgesagt hat, noch dazu im Ausland. Es gibt doch nur rund fünfzig Leute, die wirklich Bescheid wissen - voll und ganz, meine ich - und für die reichen die Plätze im Flieger. Die kriegen wir alle nach Manaus.«
    In seinem Büro stellte Henriksen den Computer an und öffnete ein verschlüsseltes Dokument. Darin fanden sich Anwählnummern, e-Mail-Adressen und Paßwörter jedes Computers der Horizon Corporation; ferner die Titel aller Dokumente, die irgendwie mit dem Projekt zu tun hatten. Über Modem hatte er Zugang zu diesen Dokumenten. Erst prüfte er, ob sie vernichtet werden mußten, dann beförderte er sie durch Mausklicks in elektronische Papierkörbe. Dabei begnügte er sich nicht damit, die Zugangscodes unkenntlich zu machen, sondern löschte sie völlig. Er spürte, wie ihm während dieser Tätigkeit der Schweiß ausbrach. Über eine halbe Stunde brauchte er dafür, aber anschließend war er sicher, alles vernichtet zu haben. Er verglich noch einmal die Liste der Codenamen mit seiner Erinnerung, dann durchstöberte er erneut weltweit alle betroffenen Computer. Die Dokumente waren tatsächlich weg. Sehr gut.
    Was hatte man noch gegen sie in der Hand? Gearings Shiva-Kanister zum Beispiel. Der ließ sich nicht so leicht wegdiskutieren, aber was könnte man aus dessen Vorhandensein schon ableiten? Wenn er die richtigen Anwälte darauf ansetzte, kamen sie allenfalls zu dem Ergebnis, Gearing habe schlicht eine potentielle

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