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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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und aufbereitet werden. Diese Anlage wird von der Nationalen Sicherheits-Agentur NSA betrieben, deren Hauptsitz in Fort Meade, Maryland, zwischen Baltimore und Washington, liegt.
    Die Qantas-Maschine war kaum belegt. Bei der Ankunft brachte sie ein Flughafenbus zum Terminal der US-Luftwaffe, der überraschend komfortabel war. Allerdings war die Hitze in dieser Gegend noch unerträglicher als in der Stadt.
    »Sie sind Chavez?« fragte ein Sergeant, der sie im VIP-Bereich erwartete.
    »Ganz recht. Wann geht unser Flieger?«
    »Wir warten nur noch auf Sie, Sir. Bitte hier entlang.« Damit bestiegen sie einen weiteren Bus, der sie bis zur Luke vorn links brachte. Dort geleitete sie ein Sergeant in Pilotenuniform ins Innere der Maschine.
    Chavez nahm ihn beiseite. »Welche Route nehmen wir, Sergeant?«
    »Erst nach Hickam in Hawaii, von dort nach Travis, Kalifornien.«
    »Gut. Sagen Sie dem Käpt'n, es kann losgehen!«
    »Jawohl, Sir!« Lachend schloß der Crewchef die Luke und ging voraus.
    Das riesige Transportflugzeug erinnerte an eine mobile Höhle, und andere Passagiere flogen offenbar nicht mit. Gearing trug keine Handschellen, was Ding ein wenig ärgerte, aber bis jetzt verhielt er sich ruhig. Noonan wich nicht von seiner Seite.
    »Wie war's, wenn Sie uns jetzt mal alles von vorn erzählen, Mr. Gearing?« erkundigte sich der FBI-Agent.
    »Und was springt für mich dabei heraus?«
    Diese Frage mußte er wohl stellen, vermutete Noonan. Trotzdem gab er sich damit eine Blöße, auf die der FBI-Agent sehnlichst gewartet hatte. Die Antwort auf die Frage war ganz simpel.
    »Ihr Leben, wenn Sie Glück haben!«

38 -  LUFTKURORT

    Gearing war völlig überfordert. Niemand hatte ihm erklärt, was in einem solchen Fall zu tun sei. Daß ihr Projekt verraten werden könnte, war ihm gar nicht in den Sinn gekommen. Sein Leben war in jedem Fall verwirkt - wie hatte es nur soweit kommen können? - ob er nun zur Zusammenarbeit bereit war oder nicht. Den Inhalt des Kanisters würde man einer genauen Analyse unterziehen, vermutlich im USAMRIlD-Labor in Fort Dietrick, Maryland. Die medizinischen Experten dort brauchten höchstens ein paar Stunden, um festzustellen, was er da für ein Teufelszeug ins Olympiastadion mitgebracht hatte - wie sollte er sich da noch herausreden? Sein Leben, seine großen Utopien, alles war dahin. Im blieb nur eine Wahl: bereitwillig zu kooperieren und auf das Beste zu hoffen.
    Noch bevor der C-17A Globemaster-III-Transporter seine normale Flughöhe erreicht hatte, begann er auszupacken. Noonan hielt einen Recorder in der Hand und hoffte, der Motorlärm, dessen Dröhnen durch den Laderaum hallte, werde die Aufnahme nicht völlig übertönen. Doch das größte Problem bestand schließlich darin, die Fassung zu wahren und keine Miene zu verziehen. Von radikalen Umweltschützern, denen das Schlachten von Seehundbabys in Kanada gleichbedeutend mit Treblinka und Auschwitz war, hatte er schon gehört. Er wußte auch, daß der FBI schon in Fällen ermittelt hatte, wo Versuchstiere aus Laboratorien befreit oder Bäume derart mit Nägeln gespickt worden waren, daß kein Sägewerk sie mehr durch die Mühle treiben wollte. Nie aber hatte er gehört, daß eine Gruppe Brutaleres im Schilde führte als solche Lappalien. Durch ein Verbrechen wie dieses bekam die Bedeutung des Wortes »ungeheuerlich« eine ganz neue Dimension. Auch der missionarische Eifer, der sich hier geltend machte, kam ihm ganz fremd und unerhört vor. Viel lieber wäre ihm gewesen, wenn der Kanister wirklich bloß Chlor enthalten hätte, allerdings war er vom Gegenteil überzeugt. Behälter und Rucksack lagen jetzt in einem Plastikcontainer, den Sergeant Pierce auf den Sitz neben sich geschnallt hatte.

    ***

    »Er hat noch immer nicht angerufen«, murrte John Brightling und sah auf die Uhr. Die Abschlußfeier war noch in vollem Gange. Eben wollte der Vorsitzende des Olympischen Komitees seine Rede halten, um die Jugend der Welt zu den nächsten Spielen einzuladen. Danach sollte das große Orchester aufspielen, und in Kürze würde die olympische Flamme ausgelöscht ... wie bald auch fast die gesamte Menschheit. Beides war auf seine Art irgendwie traurig, und doch auch unvermeidlich. Keine nächste Olympiade mehr, und keine Jugend der Welt mehr, die dem Ruf folgte...?
    »Vielleicht will er sich das noch anschauen, genau wie wir. Gib ihm doch etwas Zeit«, riet Bill Henriksen.
    »Wenn du meinst!« Brightling legte seiner Frau den Arm um die

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