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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Besatzung notfalls eine Mülltüte auf der Meeresoberfläche orten - wie bei der Jagd auf Rauschgiftschmuggler, die ihren Koks gern in solchen Beuteln versteckten; auch dem Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf US-Bundesautobahnen konnten sie Geltung verschaffen, da alles, was schneller fuhr, vom Radar aufgezeichnet wurde - es sei denn, der Programmierer übersah diese Anzeige. Was sie jetzt kontrollieren mußten, waren allein die Linienflüge auf ihrer täglichen Routinestrecke, und die vier Jets, die so stinknormal geradeaus flogen, daß - wie einer der Leute am Kontrollgerät bemerkte - selbst einer von der Marine sie ohne Gebrauchsanweisung gefunden hätte.

    ***

    Um dieselbe Zeit saß Clark im Pendelflieger zum Reagan-Flughafen jenseits des Potomac in Washington. Sie landeten pünktlich, und Clark wurde von einem CIA-Angestellten abgeholt; ein Wagen der »Firma« stand draußen geparkt. Zwanzig Minuten brauchten sie nach Langley, wo sie den siebten Stock im alten Hauptquartier aufsuchten. Dmitrij Popov hätte nie gedacht, daß er dieses Gebäude je betreten würde, und noch dazu mit offiziellem Besucher / Begleitung erforderlich-Anstecker.
    John übernahm die Vorstellung. »Willkommen bei uns«, grüßte Foley in gepflegtem Russisch. »Ich nehme mal an, hierher sind Sie noch nicht vorgedrungen...«
    »Sie haben uns vermutlich auch noch nicht am Dserschinskij-Platz 2 besucht, oder?«
    »Ich schon«, mischte sich Clark ein. »Ich war sogar mal in Sergej Nikolajitschs Büro.«
    »Unfaßbar«, erwiderte Popov, während er den angebotenen Platz einnahm.
    »Schieß los, Ed. Wo zum Teufel befinden sie sich jetzt?«
    »Nördlich von Venezuela, noch immer Richtung Süden fliegend. Wahrscheinlich landen sie mitten in Brasilien. Die Kontrollbehörde teilt uns mit, sie hätten einen ganz normalen Flugplan erstellt, wie gesetzlich vorgeschrieben, und zwar nach Manaus. Das ist da, wo die Gummibäume wachsen, glaube ich. Und einige Flüsse kommen da zusammen.«
    »Sie besitzen dort eine weitere Anlage, ungefähr so wie in Kansas, wurde mir erzählt. Allerdings ein bißchen kleiner«, ließ Popov seine Gastgeber wissen.
    »Sollen wir einen Satelliten darauf ausrichten?« fragte Clark den Geheimdienstchef.
    »Wenn wir wissen, wo es ist, warum nicht! Die AWACS ist ein wenig zurückgefallen, als sie aufgetankt werden mußte, aber der Abstand beträgt nicht mehr als 140 Kilometer, das dürfte kein Problem sein. Der Besatzung zufolge fliegen die vier Firmenjets völlig normal und halten geraden Kurs.«
    »Und wenn wir rauskriegen, wohin die Reise geht... was dann?«
    »Weiß ich auch noch nicht so genau.« Foley runzelte bedächtig die Stirn. »So weit habe ich noch nicht vorgeplant.«
    »Es wird nicht ganz einfach sein, sie vor Gericht zu bringen, Ed.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Meine ich«, bestätigte Clark mit Kopfnicken. »Wenn die gerissen genug sind, und davon müssen wir wohl ausgehen, dann können sie sämtliche Beweismittel für ihr Verbrechen restlos verschwinden lassen. Dann bleiben uns nur noch die Zeugen - aber rate mal, wer jetzt da an Bord der vier Jets nach Brasilien fliegt?«
    »Alle, die überhaupt wußten, was vor sich ging. Und deren Anzahl hat man gewiß schon aus Sicherheitsgründen kleinzuhalten versucht. Was meinst du? Oder ist der Gesangsverein unterwegs, um sein Liedchen einzustudieren?«
    »Wie darf ich das verstehen?« fragte Popov.
    »Sie müssen sich doch erst auf eine bestimmte Version ihrer Geschichte einigen. Damit alle Bescheid wissen, wenn das FBI gegen sie ermittelt«, erläuterte Foley. »Will sagen, sie müssen ein gemeinsames Libretto schreiben und auswendig lernen, damit es jeder auf die gleiche Weise singt.«
    »Was würdest du an ihrer Stelle machen, Ed?« fragte Rainbow Six nüchtern.
    Foley nickte. »Ungefähr dasselbe. Okay - und was können wir dagegen tun?«
    Clark warf dem Geheimdienstchef einen vielsagenden Blick zu. »Ihnen einen kleinen Besuch abstatten?«
    »Und wer soll denn das genehmigen?« erkundigte sich der CIA-Direktor.
    »Noch kriege ich mein Gehalt von euch. Ich bin dir rechenschaftspflichtig, Ed, wenn du dich daran bitte erinnern würdest.«
    »John, um Himmels willen!«
    »Erhalte ich die Erlaubnis, meine Leute an einem geeigneten Stützpunkt zu versammeln?«
    »Und wo, wenn ich fragen darf?«
    »Sagen wir in Fort Bragg«, schlug Clark vor.
    Foley konnte sich der Logik des Arguments nicht verschließen. »Genehmigt.«
    Clark erhob sich, lief durch das schmale

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