10 - Operation Rainbow
Laboratorien und Wohngebäuden angelegt worden war. Langsam kam das Flugzeug zum Stehen.
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»Okay, Zielobjekt eins ist gelandet.« Der Kontrolloffizier las die genaue Position ab und justierte seine Bildschirmdarstellung. Waren da auch Gebäude? Tatsächlich. Sein Computer berechnete deren genaue Lage und Größe und übermittelte alle diese Daten nach Cheyenne Mountain.
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»Danke.« Foley notierte die Angaben auf einen Notizblock. »John, ich habe jetzt den genauen Längen- und Breitengrad, auf dem sie sich befinden. Ich werde einen Satelliten beauftragen, das Gebiet für uns zu fotografieren. Die Bilder müßten wir in zwei, drei Stunden haben, je nach Wetterbedingungen.«
»So schnell?« fragte Popov und blickte durch das Fenster im siebten Stock auf den Prominenten-Parkplatz.
»Kostet uns nur einen weiteren Computerbefehl!« erklärte ihm Clark. »Die Satelliten sind doch schließlich immer da oben.« Ihm kamen die drei Stunden im Gegenteil ziemlich lang vor. Die ausgeflogenen Vögel wollten offenbar an einem verhältnismäßig unbequemen Ort nisten.
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Operation Rainbow verließ die Rollbahn in Luton kurz nach Mitternacht britischer Ortszeit, drehte eine Rechtsschleife über der Autofabrik direkt neben dem Flughafen und wandte sich dann westwärts Richtung Amerika. Drei Flugbegleiter, von denen die Truppe mit Speise und Trank versorgt wurde, hatte British Airways diesem Flug zugeteilt. Alle Soldaten nahmen ihre Tabletts dankbar entgegen, bevor sie versuchten, während des Flugs noch etwas Schlaf zu bekommen, so gut es ging. Sie hatten keine Ahnung, aus welchem Grund man sie nach Amerika abkommandierte. Stanley hatte noch nichts mitteilen können, aber natürlich hatten sie sich schon gefragt, warum sie die komplette Ausrüstung mitnehmen sollten...
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Der Himmel war herrlich klar über dem brasilianischen Dschungel. Der erste KH-11D zog um 21 Uhr 30 Ortszeit über das Gebiet; seine Infrarot-Kameras schössen insgesamt 320 Aufnahmen, zur Ergänzung der 92 Aufnahmen innerhalb des sichtbaren Spektrums. Diese Bilder wurden dann unmittelbar einem Kommunikationssatelliten zugefunkt und von dort zum Empfänger in Fort Belvoir in Virginia weitergeleitet, unweit von Washington. Diese Stelle gab sie über Kabelnetz an das Nationale Büro für Aufklärung und Erkennung neben dem Flughafen John F. Dulles durch, bevor sie durch ein weiteres Glasfaserkabel im CIA-Hauptquartier eintrafen.
»Äußerst deutliche Aufnahmen«, sagte der verantwortliche Bilderkennungs-Fachmann in Foleys Büro. »Hier steht ein Gebäude. Da ist eins... und hier noch eins. Vier Flugzeuge am Boden, die wie Gulfstream-Jets aussehen, dieses hier hat allerdings verlängerte Tragflächen. Eine private Rollbahn, voll beleuchtet, aber ohne Navigationshilfen. Die Benzintanks vermute ich... hier! Das da ist ein Kraftwerk. Die Bauart des Schornsteins weist auf Dieselgeneratoren hin. Das hier sieht wie ein Wohngebäude aus, wenn man mal vom Muster der Fenster ausgeht. Hat da jemand einen Luftkurort errichtet, für den wir uns interessieren?« fragte der Bilderkennungsfachmann.
»Sowas Ähnliches«, bestätigte Clark. »Was noch?«
»Sonst gibt's im Umkreis von 150 Kilometern ziemlich wenig. Das hier könnte mal eine Gummibaum-Plantage gewesen sein, stell ich mir vor, aber die Gebäude sind nicht beheizt, also wurde sie wahrscheinlich aufgegeben. Sonst keine Anzeichen von Zivilisation. Hier in der Gegend gibt's einige Feuer, vielleicht von Eingeborenen, Indianer oder sowas. Das ist eine verlassene Gegend, Sir. Muß ganz schön Mühe gekostet haben, die Anlage hier zu bauen - isoliert, wie sie daliegt.«
»Gut, schicken Sie uns bitte auch die Lacrosse-Bilder, und wenn es gute Aufnahmen im sichtbaren Bereich gibt, will ich die auch sehen, klar?« bat Foley.
»Wir haben noch einen, der das Gebiet direkt überfliegt, um Null-Sieben-Zwanzig Lima«, offerierte er, sich auf die Ortszeit beziehend. »Der Wetterbericht ist günstig, und von diesem Durchgang könnten wir noch bessere Aufnahmen bekommen.«
»Wie breit ist diese Rollbahn?« fragte Clark.
»Etwa zweitausend Meter lang, neunzig Meter breit, Standardlänge. Und dann haben sie noch zu beiden Seiten ein paar hundert Meter weiter die Bäume gefällt. Wenn der Beton dick genug ist, kann man da ein stattliches Flugzeug landen lassen. Hier am Fluß gibt's eine Anlegestelle, längs des Rio Negro. Schiffe sind aber keine zu sehen. Ich denke, das ist ein Überbleibsel aus der Zeit
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