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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nachprüfen?«
    »Ich bitte darum«, sagte Foley. »Solange bleib ich dran.«

    Der Zwei-Sterne-General ging aber noch weiter und rief bei NORAD an, dem US-Luftraum-Verteidigungskommando in Cheyenne Mountain, von wo aus die gesamte USA per Radar überwacht wurde. Tatsächlich gelang es ihnen, die vier Jets zu orten. Es dauerte nicht viel mehr als eine Minute, dann wurde ein e-Mail-Befehl an die Bundes-Luftkontrollbehörde geschickt, um die Flugpläne zu vergleichen, die bei internationalen Flügen eingereicht werden mußten. Ferner teilte NORAD dem General mit, daß derzeit zwei E-3B-AWACS-Aufklärer unterwegs waren. Einer war fünfhundert Kilometer südlich von New Orleans an einem Einsatz gegen Rauschgiftschmuggel beteiligt, und der andere flog südlich der Luftwaffenbasis Eglin Manöver mit einigen Kampffliegern, die den Rückzug der Marine aus dem Pensacola-Flugzeugträgerstützpunkt probten. Nachdem er das in Erfahrung gebracht hatte, rief der General den Langley-Luftwaffenstützpunkt in Virginia an, ließ sich mit den Verantwortlichen verbinden und teilte ihnen die Anfrage des CIA-Direktors mit.
    »Und wozu soll das alles gut sein, Sir?« erkundigte sich der General bei Foley.
    »Das darf ich leider nicht sagen. Aber es hat höchste Dringlichkeitsstufe.«
    Der General übermittelte es dem Langley-Kommando, gab dessen patzige Antwort dem CIA-Direktor allerdings nicht mehr durch. Der sollte sich seinerseits an den Viersternegeneral wenden, der das Luftkampfkommando befehligte. Zufälligerweise saß er gerade im Büro statt in der F-16, die ihm von Amts wegen zustand. Grollend rang sich der Viersternemann zu einer Einwilligung durch - er konnte sich vorstellen, daß ihn die Schnüffler vom CIA mit einem solchen Ansinnen nicht grundlos behelligten.
    »Wenn's denn sein muß! Meinetwegen sollen Sie die Kiste haben. Wie weit soll sie denn fliegen?«
    »Das wissen wir nicht. Wie weit kommt man denn mit so einem Gulfstream?«
    »Verdammt, Sir, der neue Typ V schafft es bis nach Japan rüber. Da werd ich wohl noch für's Auftanken sorgen müssen!«

    »Bitte tun Sie's, wenn es erforderlich ist. Wen muß ich anrufen, um mich über die Verfolgungsjagd auf dem Laufenden zu halten?«
    »Am besten NORAD.« Er gab dem CIA-Chef die Durchwahlnummer.
    »Gut. Ich danke Ihnen, General. Sie haben beim CIA etwas gut!«
    »Das werde ich mir merken, Direktor Foley«, versprach der Luftwaffen-Generalmajor.

    ***

    »Ihr habt Glück«, erfuhr Clark vom Direktor. »Die Luftwaffe hat sich eine AWACS abschwatzen lassen. Mit der bleiben wir ihnen die ganze Strecke auf den Fersen und kriegen raus, wo sie hinwollen«, triumphierte Ed Foley. Allerdings war das ein bißchen dick aufgetragen. Er hatte noch nicht kapiert, daß die AWACS unterwegs aufgetankt werden mußte.
    Das betreffende Flugzeug, eine bejahrte E-3B-Sentry, erhielt den Befehl eine Viertelstunde später. Der Pilot leitete die Information an den ersten Kontrolloffizier weiter, einen Major, der seinerseits NORAD kontaktierte, um nach weiteren Einzelheiten zu fragen. Er bekam sie auch, allerdings erst zehn Minuten, nachdem die erste Gulfstream den amerikanischen Luftraum verlassen hatte. Der Schlenker von Cheyenne Mountain herunter machte das Verfolgen ungefähr so spaßig wie eine Spritztour zum Supermarkt. Ein in Panama startendes Tankflugzeug sollte sie über der Karibik versorgen, und was zuerst als interessante Übung begonnen hatte, endete schließlich in nervtötender Langeweile. Die E-3B-Sentry, nach dem Vorbild der ehrwürdigen Boeing 707-320B konstruiert, hielt die gleiche Fluggeschwindigkeit wie die in Savannah gefertigten Firmenjets, und zwar bei konstant 66 Kilometern Abstand. Nur das Auftanken in der Luft würde die Monotonie unterbrechen, aber nicht lange. Der Funkrufname des Aufklärers war Eagle 29; er verfügte über Satellitenfunk, mit dem alles, einschließlich der Radarbilder, nach Colorado zu NORAD übermittelt werden konnte. Ein Großteil der Eagle-29-Besatzung fläzte sich in ihren bequemen Sitzen, während sich drei Auto-Kontrollgeräte um die vier zu jagenden Gulfstream-Jets kümmerten. Es stellte sich heraus, daß sie schnurstracks einem bestimmten Ziel entgegenflogen, rund fünf Minuten oder 66 Kilometer voraus, und nicht das geringste Ablenkungsmanöver versuchten, nicht einmal Zickzackmanöver. So etwas schadete ja auch nur der Aerodynamik und vergeudete Sprit. Für das Überwachungsflugzeug war das keine große Affäre. Mit ihrem Radar konnte die

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