10 - Operation Rainbow
Büro zu einem Tisch mit einem Sicherheits-Telefon und wählte die Nummer in Hereford.
***
Alistair Stanley hatte sich einigermaßen von seinen Verletzungen erholt, gut genug jedenfalls, um ganztags im Büro zu arbeiten, ohne vor Erschöpfung umzukippen. Clarks Ausflug in die Staaten hatte ihn zum Verantwortlichen für die zusammengeschmolzene Rainbow-Truppe gemacht; nun war er mit Problemen konfrontiert, auf die Clark ihn nicht vorbereitet hatte. Beispielsweise mußten zwei gefallene Männer ersetzt werden. Die Stimmung in der Truppe war auf einem Tiefpunkt angelangt. Zwei Kameraden fehlten, mit denen die übrigen eng zusammengearbeitet hatten - mit so etwas fanden sich die Männer nur schwer ab. Dennoch zogen sie jeden Morgen zum Training auf den Sportplatz, und nachmittags führten sie ihre Schießübungen durch, um für einen möglichen Einsatz sofort bereit zu sein. Ein Eilauftrag galt zwar als unwahrscheinlich, doch rückblickend war schließlich jeder Einsatz der Rainbow-Truppe überraschend erfolgt. Das Sicherheitstelefon schrillte, und Stanley griff'zum Hörer.
»Alistair Stanley am Apparat.«
»Hallo, Al. John hier. Ich bin jetzt in Langley.«
»Was in aller Welt ist denn los gewesen, John? Chavez und Anhang sind wie vom Erdboden verschluckt, und...«
»Ding und seine Leute befinden sich zur Zeit auf halbem Wege zwischen Hawaii und Kalifornien, Al. Sie haben in Sydney eine Verschwörung großen Stils aufgedeckt.«
»Um was geht es dabei, wenn ich verdammt nochmal fragen darf?«
»Al, sitzt du gut?«
»Sicher, John. Ich sitze am Schreibtisch, und...«
»Dann hör jetzt mal zu. Ich erzähle dir die Kurzversion«, verlangte Clark; sein Bericht dauerte denn auch nur zehn Minuten.
»Hol's der Teufel«, stieß Stanley hervor, als sein Chef geendet hatte. »Bist du dir sicher, daß es kein Witz ist?«
»Vollkommen sicher, Al. Im Augenblick jagen wir den Verschwörern nach, die sich in vier Flugzeugen absetzen wollen. Ihr Ziel scheint Mittelbrasilien zu sein. Paß auf, ich will, daß du unsere Leute zusammentrommelst und nach Fort Bragg fliegst - Luftwaffenstützpunkt Pope in Nord-Kalifornien - mit kompletter Ausrüstung. Alles, Al. Könnte sein, daß auch wir einen kleinen Ausflug in den Dschungel machen, um... naja, um mit diesen Leuten endgültig fertigzuwerden.«
»Verstehe. Ich versuche, hier alles vorzubereiten. Es eilt, nehme ich an?«
»Stimmt. Die British Airways soll uns ein Flugzeug borgen«, fuhr Clark fort.
»Geht in Ordnung. Dann will ich mal los, John!«
In Langley fragte sich Clark, was wohl aus der Sache werden sollte. Wenigstens mußten all seine Trümpfe im richtigen Ärmel stecken. Alistair würde versuchen, bei British Airways eine Reservemaschine loszueisen für den Direktflug nach Pope, und von da aus... Wenn sie erstmal dort waren, würde ihm schon etwas einfallen. Und schließlich mußte er sich auch auf den Weg dorthin machen - zur Sondereinsatztruppe unter Oberst Little Willie Byron.
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»Zielobjekt eins setzt zur Landung an«, meldete ein Kontrolloffizier über Bordfunk. Der befehlshabende Offizier blickte von dem Buch auf, in dem er gerade schmökerte, schaltete sein Mikro ein und bestätigte die Meldung. Im selben Augenblick hatte er internationales Recht verletzt. Der Eagle 29 hatte keinerlei Erlaubnis, Brasilien zu überfliegen, aber die Radarkontrolle der Bodenstation empfing sein Signal als das eines zivilen Transportfliegers, der übliche Trick, und bis jetzt hatte sie niemand behindert. Er bestätigte die Meldung, schaltete Satelliten-Funk ein und gab sie an NORAD weiter - unwissentlich auch an den CIA. Fünf Minuten später folgte das zweite Zielobjekt. Der diensthabende Kontrolloffizier befahl seiner Besatzung, Kurs und Geschwindigkeit beizubehalten, kontrollierte den Benzinstand und stellte fest, daß sie noch acht Flugstunden Reserve hatten, mehr als genug, um zur Tinker Air Force Basis bei Oklahoma City zurückzufliegen.
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.In England wurde die British-Airways-Karte ausgespielt, und die Fluggesellschaft teilte nach zehnminütiger Rücksprache dem Rainbow-Team eine 737-700er Maschine zu, die in Luton, einem kleinen kommerziellen Flugplatz nördlich von London, bereitgestellt wurde. Das Rollfeld erreichten sie in einem Lastwagen, den die Transportkompanie der britischen Armee zur Verfügung stellte.
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Wie ein grünes Meer sieht er aus, dachte John Brightling, dieser Riesenbaldachin über dem Drei-Etagen-Dschungel da unten. Im Licht der
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