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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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fragte. Als das erledigt war, gab es nicht mehr viel zu tun. Brightling nahm eine Dusche und ging dann ins Schlafzimmer, wo er seine Frau antraf.
    »Es ist so schrecklich«, murmelte Carol in die Dunkelheit hinein.
    »Es macht einen völlig fertig«, stimmte John zu. »Wir waren verdammt nah dran.«
    »Was ist denn bloß schiefgegangen?«
    »Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, unser Freund Popov hat rausgekriegt, was wir vorhaben, hat anschließend den Kerl umgelegt, der es ihm verriet, und ist übergelaufen. Wahrscheinlich hat er so viel ausgepackt, daß es reichte, um Wil Gearing unten in Sydney zu verh aften. Verdammt«, setzte er wütend hinzu, »es war nur noch eine Frage von Stunden, um Phase Eins einzuleiten!«
    »Das nächste Mal passen wir besser auf«, besänftigte ihn Carol und streckte die Hand aus, um seinen Arm zu streicheln. Fehlschlag oder nicht, es tat ihr gut, wieder ein Bett mit ihm zu teilen. »Was wird jetzt aus Wil?«
    »Der wird seine Chancen nutzen müssen, so gut es geht. Ich verschaffe ihm die besten Anwälte, die ich kriegen kann«, versprach John. »Und auch ihm werde ich ausrichten lassen, daß er den Mund halten soll.«

    ***

    Gearing hatte es die Sprache verschlagen. Die Rückkehr nach Amerika hatte irgendwie sein Bewußtsein für Grundrechte und Prozeßrecht geweckt, und nun sagte er gar nichts mehr. Er saß im rückwärtsgewandten Sitz der C-5B und starrte auf die kreisförmige, versiegelte Luke, die in den riesigen, leeren Abgrund führte, während die meisten Soldaten einfach vor sich hindösten. Zwei aber waren hellwach und beobachteten ihn die ganze Zeit, während sie sich beiläufig unterhielten. Sie waren gut bewaffnet, wie Gearing sehen konnte. Alle hier trugen ihre Handfeuerwaffen offen zur Schau, weitere lagerten im Laderaum unten. Wohin waren sie unterwegs? Niemand hatte es ihm mitgeteilt.
    Clark, Chavez und Stanley saßen im rückwärtigen Teil des Flugdecks des riesigen Transporters. Die Besatzung bestand aus regulären Luftwaffensoldaten; meist wurden solche Flüge von Reservisten betreut, die im Zivilleben fast alle Piloten bei einer Fluggesellschaft waren. Die Crew jedenfalls hielt sich auf Distanz. Sie waren von ihren Vorgesetzten entsprechend instruiert worden, und diese Anweisungen wurden noch verstärkt durch die übermalten Hoheitszeichen. Waren sie nun Zivilisten? Sie hatten Zivilkleidung an, um die Tarnung aufrechtzuerhalten. Wer würde glauben, daß sich eine Lockheed Galaxy in Privatbesitz befand?
    »Der Plan scheint schlicht und ergreifend«, bemerkte Chavez. Es war merkwürdig, plötzlich wieder Infanterist zu sein, sinnierte Ding; den Ninjas anzugehören, den Herrschern der Nacht - bloß, daß sie bei hellem Tageslicht operieren sollten. »Ich frage mich nur, ob sie Widerstand leisten werden?«
    »Wenn wir Glück haben, ja«, entgegnete Clark.
    »Wie viele sind es?«
    »Sie sind in vier Gulfstreams unterwegs gewesen, zu je etwa sechzehn Passagieren, vermute ich. Das macht dann vierundsechzig, Ding.«
    »Waffen?«
    »Würdest du ohne Waffen mitten im Dschungel leben?« fragte Clark. Die Antwort, die er vorwegnahm, war klar.

    »Sind sie denn auch trainiert?« hakte der Team-2-Befehlshaber nach.
    »Das scheint mir eher unwahrscheinlich. Es sind Wissenschaftler, einige finden sich vielleicht im Dschungel zurecht, einige mögen Jäger sein. Vor allem müssen wir sehen, ob Noonans'neue Spielzeuge wirklich so gut funktionieren, wie er behauptet.«
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete Chavez bei. Die gute Nachricht war, daß seine eigenen Leute durchtrainiert und schwerbewaffnet waren. Tageslicht oder nicht, es würde ein Ninja-Job sein. »Du wirst vermutlich das Oberkommando übernehmen, stimmt's?«.
    »Darauf kannst du deinen Arsch verwetten, Domingo«, gab Rainbow Six zurück. Sie verstummten, als das Flugzeug leicht instabil wurde. Sie flogen im Windschatten der KC-10, die sie in der Luft auftanken sollte.
    Malloy saß ein paar Sitze weiter hinten und schaute sich mit Leutnant Harrison die Satellitenaufnahmen an.
    »Sieht ganz einfach aus«, stellte der Jungoffizier fest.
    »Stimmt. Wir haben leichtes Spiel, es sei denn, sie schießen auf uns. Dann kann's wohl doch noch spannend werden«, verhieß er seinem Kopiloten.
    »Wir sind drauf und dran, den Hubschrauber zu überladen«, warnte Harrison.
    »Klar. Wozu haben wir auch zwei Motoren, mein Junge!« bedeutete ihm der Marineinfanterist.
    Draußen war es dunkel. Die Flugmannschaft der C-5B sah auf eine

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